Nach mildem Februar Deutschland droht ein Mini-Winter
20.02.2024, 17:29 Uhr Artikel anhören
In den nächsten Tagen kann es stürmisch werden in Deutschland.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach einem unglaublich milden Februar droht jetzt der Wetterabsturz: Ein Tiefdruckkomplex über dem Nordatlantik bringt stürmisches Wetter nach Deutschland. Dann kann es in manchen Teilen des Landes sogar wieder Schnee geben.
Der bisherige Verlauf des Februars war äußerst mild, was dazu führte, dass der meteorologische Winter in seinem letzten Monat nicht wie üblich ablief. Die Temperaturen lagen für diese Jahreszeit zu hoch, es war außerdem sehr regnerisch. Stürmische Bedingungen waren hingegen eher selten. Diese Situation wird sich jedoch bald ändern, da sich ein immer stärker werdender Tiefdruckkomplex über dem Atlantik entwickelt.
Bereits ab Mittwochabend wird es stürmischer und selbst in den höheren Berglagen sind nach aktuellen Prognosen Orkanböen nicht ausgeschlossen. Sogar im Flachland können einzelne Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde auftreten.
Zusätzlich drohen je nach Wettermodell in der Westhälfte und den Mittelgebirgen Niederschlagsmengen von 20 bis 40, teilweise sogar bis zu 60 Liter pro Quadratmeter.
Die Tiefs "Ute" und "Talissa" bewegen sich ostwärts, was zwischendurch hierzulande für einige sonnige Abschnitte sorgt. Allerdings verläuft dies nicht ohne Schwierigkeiten, da die Luft zu feucht ist und die Tiefdruckgebiete zu nahe beieinanderliegen. Besonders das Tief "Vivienne" gewinnt dabei an Stärke. Bereits am Mittwoch erstreckt es sich von Norwegen und den Beneluxländern bis nach Grönland und Kanada - ein enormer Ausdehnungsbereich, der sich noch weiter verstärken wird. Die Kaltluft gelangt auf der Rückseite des Tiefdrucksystems am Freitag sogar bis nach Nordafrika vordringen und Deutschland befindet sich mittendrin.
Orkanartige Böen im Flachland
Los geht es am Mittwochabend mit stürmischen Böen im Westen Deutschlands. Im Bergland wehen einzelne Sturmböen. Der Wind legt am Donnerstag von Westen her sogar noch zu, im höheren Bergland möglicherweise mit Orkanböen. Am Abend treten dann im Westen Sturmböen bis in die Niederungen auf, insbesondere in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Im schlimmsten Fall können am späten Abend oder in der Nacht sogar orkanartige Böen auftreten. Das Unwetter zieht im Laufe des Freitags über den Norden hinweg, wobei die Geschwindigkeit des Vorankommens noch abzuwarten bleibt. Dahinter ist es zwar noch windig, aber nicht mehr stürmisch.
Dieser Sturm geht mit einem Temperaturrückgang einher. Während es am Mittwoch und Donnerstag noch außergewöhnlich mild bleibt, mit Höchstwerten von bis zu 14 Grad, sinken die Temperaturen am Freitag leicht. Dies werden vor allem Bewohner im Westen und Süden Deutschlands bemerken. Im Bergland gibt es Schneeschauer, während im Flachland tagsüber höchstens mal Graupelgewitter auftreten. Nachts klart es jedoch auf und es wird frostig.
Das Wochenende bleibt etwas kühler. Je weiter man nach Westen kommt, desto stärker sind die Wolken und umso mehr Schauer sind zu erwarten. Oberhalb von 500 Metern fallen diese als Schneeflocken. Ein anhaltender Schneefall ist jedoch nicht zu erwarten, somit bleibt es eher ein Mini-Bergwinter. Danach herrscht unter den Wettercomputern noch Uneinigkeit über die weitere Entwicklung. Einige Prognosen deuten ab Montag auf eine erneute Milderung hin, während andere Modelle eher weiterhin nasskaltes Wetter favorisieren.
Quelle: ntv.de