69-Jähriger festgenommen Drei Tote nach Schüssen in Pariser Zentrum
23.12.2022, 13:03 Uhr
Einen Tag vor Heiligabend schießt ein Mann unweit der großen Kaufhäuser im Zentrum der französischen Hauptstadt um sich. Er tötet dabei mindestens drei Menschen und verletzt mehrere. Der Täter kann kurz darauf gefasst werden.
In Paris sind mindestens drei Menschen durch Schüsse getötet und vier verletzt worden. Unter den Opfern befindet sich noch ein Schwerverletzter, der in Lebensgefahr schwebt. Wie die Staatsanwaltschaft Paris mitteilte, leitete sie Untersuchungen wegen vorsätzlicher Tötung und schwerer Gewalt ein. Ein 69 Jahre alter Mann wurde demnach festgenommen und befindet sich in Polizeigewahrsam. Es handle sich um einen Franzosen, der wegen zweier früherer Mordversuche der Polizei bekannt gewesen sei, hieß es in Polizeikreisen. Er stehe nicht auf der Gefährderliste des Geheimdienstes. Er sei verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte die Bezirksbürgermeisterin Alexandra Cordebard.
Medien hatten zuvor berichtet, dass ein Mann im zehnten Pariser Arrondissement mehrere Schüsse abgefeuert hatte. Die Tat spielte sich unter anderem in einem kurdischen Kulturzentrum in der Gegend um die Rue d'Enghien ab. Der Angreifer schoss auch in einem Restaurant und einem Friseursalon gegenüber des Zentrums. Bei der Rue d'Enghien handelt es sich um eine kleine Straße mit vielen Restaurants, nicht weit von den großen Boulevards mit ihren bekannten Kaufhäusern. Die Nachrichtenagentur AFP zitiert eine Augenzeugin: "Es gab sieben oder acht Schüsse, es herrscht Panik." Im Stadtteilrathaus wurde ein psychologischer Dienst zur Unterstützung eingerichtet.
Das Motiv des Mannes ist bislang unklar. Die Pariser Polizei gab zunächst keine Informationen zu dem Vorfall. Auf Twitter rief sie dazu auf, die Gegend zu meiden. Emmanuel Grégoire, der für die Pariser Bürgermeisterin arbeitet, dankte den Sicherheitskräften für ihren raschen Einsatz. Seine Gedanken seien bei den Opfern und den Zeugen des Anschlags. Die Stadtteilbürgermeisterin wolle sich an den Ort des Vorfalls begeben.
Auch Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin will nach den tödlichen Schüssen zum Angriffsort fahren. Darmanin schrieb auf Twitter von einer "dramatischen Schießerei". All seine Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer.
Quelle: ntv.de, jog/hny/dpa/AFP