Panorama

Unglück in RusslandErmittlungen nach Gasexplosion dauern an

03.01.2019, 19:01 Uhr
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Menschen legen an der Unglücksstelle Blumen ab und zünden Kerzen an. (Foto: AP)

Nach der verheerenden Explosion in einem Wohnhaus im Ural gehen die Nachforschungen zur den Hintergründen weiter. Unterdessen bergen Rettungskräfte 39 Leichen aus den Trümmern.

Nach der Gasexplosion in einem russischen Wohnhaus mit fast 40 Toten geht die Suche nach dem Auslöser der Katastrophe weiter. Noch unklar ist, ob in dem Gebäude in Magnitogorsk am Ural alle Sicherheitsregeln eingehalten wurden. Im Mai 2018 habe es eine umfassende Kontrolle in dem Bau aus Sowjetzeiten gegeben, bestätigte der Gasbetreiber der Region laut Agentur Tass.

Rettungskräfte zogen die Leiche einer weiteren Frau aus den Trümmern, wie russische Medien unter Berufung auf den Zivilschutz berichteten. Damit kamen nach Angaben der Behörden 39 Menschen bei dem Unglück ums Leben. Der für den Katastrophenschutz zuständige Vize-Minister Alexander Tschuprijan, sagte, es befänden sich nun keine Menschen mehr unter den Trümmern. "Die Arbeit ist abgeschlossen."

Dass die Explosion in Magnitogorsk so viele Menschen in den Tod riss, hat Gründe: Viele der Bewohner schliefen noch oder konnten das Gebäude nicht rechtzeitig verlassen; die Suche nach Überlebenden wurde durch einstürzende Pfeiler oder Trümmerreste erschwert. Zudem starben wohl viele der Eingeschlossenen wegen der extrem niedrigen Temperaturen - in der Nacht lagen sie unter minus 20 Grad Celsius.

Die russischen Behörden gehen bei der Ursachenforschung vorrangig von einem Gasleck oder einer defekten Leitung aus. Gerüchten über einen angeblichen Terroranschlag trat das Staatliche Ermittlungskomitee entgegen. Kremlchef Wladimir Putin, der den Unglücksort am Silvestertag besucht hatte, forderte eine genaue Untersuchung und Sicherung der benachbarten Häuser.

Das zehnstöckige Haus war am Montag in den Morgenstunden eingestürzt. In Russland kommt es wegen Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften immer wieder zu schweren Zwischenfällen. Gas wird in sehr vielen Haushalten in der Küche zum Kochen benutzt. Die Gebäude sollen einmal im Jahr auf Mängel kontrolliert werden, vielfach wird dies jedoch nicht eingehalten. Zudem wird in ältere Gebäude kaum noch investiert, viele sind marode und baufällig. Zahlreiche Bewohner sind jedoch auf die Wohnungen angewiesen und versuchen, selbstständig und ohne Fachwissen Mängel zu beheben.

Quelle: jpe/dpa

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