Keine Verletzten in BelémFeuer bei UN-Klimakonferenz gelöscht - Gelände zeitweise evakuiert
Schrecksekunde bei der Weltklimakonferenz in Brasilien: Ein Brand sorgt kurz für Panik. Die Flammen reißen ein Loch in die provisorische Überdachung des Konferenzortes, der größtenteils aus Zelten besteht.
Wegen eines Feuers ist das Gelände der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém zeitweise evakuiert worden. Bei den Länderpavillons in der Nähe des Eingangsbereichs schlugen die Flammen meterhoch, bevor das Feuer nach Angaben der brasilianischen Regierung unter Kontrolle gebracht wurde.
Mitten in der entscheidenden Phase der Klimaverhandlungen wurde das gesamte Gelände evakuiert. Zehntausende Konferenzteilnehmer versammelten sich außerhalb des Geländes. Die Verhandlungen seien vorerst unterbrochen, berichtete ntv-Reporterin Clara Pfeffer kurz nach Ausbruch der Flammen. Nach Angaben von Umweltorganisationen, die die Verhandlungen als Beobachter begleiten, sollten am heutigen Donnerstag keine Verhandlungen mehr stattfinden. Das Gelände werde "nicht vor 20 Uhr wieder öffnen", teilten die Vereinten Nationen als Veranstalter um kurz nach 16 Uhr Ortszeit mit. Das Feuer sei unter Kontrolle gebracht worden, es sei ein "begrenzter Schaden" entstanden.
Der brasilianische Tourismusminister Celso Sabino teilte mit, dass niemand verletzt sei. Feuerwehr und Sicherheitskräfte hätten "schnell" reagiert und überwachten den Brandort weiterhin. Die Flammen hinterließen ein Loch in der provisorischen Überdachung des Konferenzortes, der größtenteils aus riesigen Zelten besteht. Eine Sirene zur Warnung und Evakuierung der Menschen sei während des Feuers nicht zu hören gewesen.
"Da sind Leute weggerannt", sagte ein Vertreter einer deutschen Nichtregierungsorganisation, der sich während des Brandes im Eingangsbereich aufgehalten hatte. Seine Kollegin sagte, die Evakuierung habe "gut funktioniert", neben dem deutschen Delegationsbüro gebe es direkt einen Notausgang. Die Klima-Expertin von "Brot für die Welt", Sabine Minninger, berichtete, der Vorfall sei "sehr beängstigend" gewesen. Sie sei gerade auf dem Podium bei einer Veranstaltung bei der COP30 gewesen, als sie über das Feuer informiert worden sei. Sie wurde gebeten, "sofort rauszurennen".
Freitagabend soll COP30 eigentlich enden
"Wir wurden evakuiert und warten jetzt die weiteren Instruktionen ab", teilte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums vor Ort mit. In Whatsapp- und Signal-Gruppen verständigten sich die COP-Teilnehmer untereinander, dass sie das Feuer gut überstanden haben. Der brasilianische Delegationschef Mauriciio Lyrio sagte, er habe gerade eine Vereinbarung mit einem anderen Land unterzeichnet, als er aufgefordert wurde, das Gelände zu verlassen.
Das Feuer brach am vorletzten Tag der zweiwöchigen UN-Klimakonferenz COP30 aus, bei der die Verhandler aus rund 190 Staaten weiter über Knackpunkte wie Klimafinanzierung und Handelsmaßnahmen ringen. Die brasilianische COP-Präsidentschaft hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Klimaverhandlungen anders als in den Vorjahren pünktlich am Freitagabend zum Abschluss zu bringen. Offiziell akkreditiert sind für die COP30 rund 44.000 Menschen aus aller Welt.