Panorama

Nach epileptischem AnfallFrau sucht nach ihrer U-Bahn-Retterin

21.05.2019, 12:11 Uhr
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In einer Londoner U-Bahn-Station erlebt eine schwangere Frau 2015 einen schlimmen Moment. (Foto: imago/ZUMA Press)

Eine schwangere Frau hat in einer Londoner U-Bahn-Station einen epileptischen Anfall. In diesem Moment fällt sie hilflos auf die Treppen. Doch glücklicherweise hilft ihr eine Unbekannte. Vier Jahre danach sucht die Frau nach ihrer Retterin - und will Aufmerksamkeit für ein sensibles Thema schaffen.

Faye Waddams hat 2015 einen heftigen epileptischen Anfall und wird von einer unbekannten Passantin gerettet. Vier Jahre später wendet sie sich an die Öffentlichkeit, um ihre Retterin zu finden. Über den Fall berichtet das britische Online-Medium "Metro.co.uk" anlässlich einer britischen Epilepsie-Woche.

An dem Tag, um den es geht, ist Waddams auf dem Weg zur Arbeit. Schon im Alter von sieben Jahren wurde bei der Britin Epilepsie festgestellt. Sie ist in der 24. Woche schwanger. Wie üblich fährt sie zur Londoner U-Bahn-Station Bow Road. An jenem Morgen leidet sie wie auch schon zuvor unter großer Übelkeit. Deshalb verträgt sie ihre Medikamente nicht mehr so gut. Die damals 29-Jährige ist gerade auf der Treppe, als sie plötzlich einen epileptischen Anfall erlebt. Sie stürzt zu Boden, ist hilflos.

Doch wie aus dem Nichts kommt eine Frau zu ihr, packt sie - und ruft sofort um Hilfe. Die Fremde bleibt so lange bei Waddams, bis die Rettungskräfte und ein Arbeitskollege eintreffen. Sie hält ihren Kopf und spricht ihr beruhigende Worte zu. Die Schwangere wird umgehend ins Krankenhaus gebracht. Glücklicherweise erholt sie sich von dem Zwischenfall und bringt rund drei Monate später ihren kleinen Sohn Noah auf die Welt. Nach diesem Glücksmoment versucht die Mutter immer wieder, ihre U-Bahn-Retterin zu finden, um sich bei ihr zu bedanken. Doch die Retterin ist nicht auffindbar.

Nun, vier Jahre nach dem Vorfall, wendet sich Waddams an die Öffentlichkeit, um die Frau zu finden. "Sie hat zwar einfache Dinge gemacht, aber ihre positive Art und Freundlichkeit haben mir in dem furchterregendsten Moment meines Lebens geholfen", berichtet sie. Möglicherweise kann sie mit ihrem medialen Aufruf doch noch ihre Retterin finden und ihr persönlich danken.

Waddams redet auch deshalb über ihren Fall, weil sie andere Menschen für die Krankheit Epilepsie sensibilisieren möchte. "Etwas zu tun, ist besser als nichts zu tun", sagt Waddams und rät genau das zu tun, was die Fremde für sie tat. In der Nähe zu bleiben, die Person mit dem Krampfanfall zu beruhigen und einen Krankenwagen zu rufen. Ihren alltäglichen Kampf mit der Krankheit und ihre Schwangerschaft hat die Britin seit Dezember 2014 auch in ihrem Blog dokumentiert. Damit will sie Betroffenen Mut zusprechen, dass auch mit dieser Diagnose ein halbwegs normales Leben möglich ist.

Quelle: sgu

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