In Kanada angeschwemmt Funde menschlicher Füße sind erklärbar

Der Fuß steckt in einer weißen Socke und in einem schwarzen Schuh mit Klettverschluss, die nackten Unterschenkelknochen ragen aus dem Schuh. Das ist der jüngste Fund an der kanadischen Küste, wo immer wieder menschliche Füße angespült werden.
Immer wieder werden an der kanadischen Westküste menschliche Füße in verschiedenen Verwesungsstadien angespült. Den jüngsten Fund machten in der vergangenen Woche ein Mann und sein Hund an einem Strand auf Vancouver Island. Es handelte sich um einen linken Fuß in einer weißen Socke und einem schwarzen Schuh mit Klettverschluss, an dem noch das Schienenbein und der Unterschenkelknochen hing.
Der kanadischen Polizei zufolge handelt es sich um den 13. Fuß innerhalb der letzten zehn Jahre. Um die angeschwemmten Körperteile ranken sich zahlreiche Theorien, was den Menschen zugestoßen sein könnte. Dazu trug auch die Tatsache bei, dass die Füße häufig in völlig intakten Turnschuhen steckten. Eine der immer wieder auftauchenden Ideen war die eines Serienmörders, der in der Gegend sein Unwesen treibt.
Die Gerichtsmediziner haben jeden einzelnen Fund akribisch untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass es in keinem Fall Anzeichen für ein Verbrechen gibt. Die genetischen Untersuchungen ergaben, dass vier der Füße Paare waren. In vier weiteren Fällen wurden die Personen identifiziert. In allen Fällen kamen die Ermittler zu dem Schluss, dass es sich um Selbsttötungen oder Unfälle handelte.
Während des anschließenden Zersetzungsprozesses trennten sich die Gliedmaßen dann vom Körper. Auch für die Tatsache, dass die meisten gefundenen Füße in Turnschuhen stecken, haben die Ermittler eine Erklärung. Dem britischen "Guardian" zufolge bestehen diese Schuhe aus leichtem, aber strapazierfähigem Material. Dies führe dazu, dass sie die Füße besonders gut vor Zersetzung schützen. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass die Füße an die Wasseroberfläche und schließlich an den Strand getragen würden.
Im letzten Fall versuchen die Behörden nun, das Opfer zu identifizieren und möglicherweise auch die Todesursache herauszufinden. Die Polizei durchsucht bereits Datenbanken, um zu sehen, ob es Übereinstimmungen mit Vermisstenfällen gibt.