9895 Euro für PrivatcoiffeurHollande gibt Vermögen für Haarpflege aus

Hier und da wird ja schon mal geraunt, dass der französische Präsident ein wenig eitel sei. Was eine Zeitung nun ans Licht bringt, stellt solche Gerüchte aber in den Schatten.
Der französische Präsident François Hollande leistet sich offenbar einen Friseur für fast 10.000 Euro im Monat. Die haarsträubende Enthüllung veröffentlichte die Zeitung "Canard enchaîné". Demnach steht der Coiffeur Olivier B. bereits seit Hollandes Amtsantritt im Mai 2012 im Dienste des Staatschefs.
In seinem auf fünf Jahre befristeten Arbeitsvertrag sei ein monatliches Bruttosalär von 9895 Euro vereinbart, schreibt die für ihre Enthüllungen bekannte Satirezeitung weiter. Während der fünfjährigen Amtszeit Hollandes komme Olivier B. damit auf insgesamt 593.700 Euro brutto.
Dafür müsse der Coiffeur dem Präsidenten rund um die Uhr zur Verfügung stehen und ihn auf den meisten Reisen begleiten. Jeden Morgen frisiere er den Staatschef. Besonders ausgiebig vor öffentlichen Auftritten. Die Zeitung zitiert eine Vertraute des Friseurs mit den Worten, er habe seinen Salon aufgeben müssen. Wegen der zeitraubenden Tätigkeit im Auftrag des Staatschefs habe er sogar die Geburt seiner Kinder verpasst.
Darüber hinaus habe sich der Friseur zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Das gelte nicht nur für die Haarpflege des Präsidenten, sondern auch für "alle Informationen, die er sammele", zitiert "Le Canard" aus Artikel 5 des Arbeitsvertrags.
In den sozialen Netzwerken in Frankreich wurden die Haare des Präsidenten in kürzester Zeit zu einem der meist kommentierten Themen. Auf Twitter verbreiteten zahlreiche Nutzer bearbeitete Fotos von Hollande, entweder mit Perücken im Stil des Sonnenkönigs Ludwig XIV. oder mit einer Frisur im Stil von US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump. Ein Nutzer schrieb: "Seine fünfjährige Präsidentschaft ist wie seine Frisur: Missglückt!"
Der Sozialist Hollande hatte stets betont, auch als Präsident ein "normaler" Mensch bleiben zu wollen. Nach der Amtszeit seines als extravagant geltenden Vorgängers Nicolas Sarkozy wollte er ein Zeichen setzen, dass die Zeit des "Bling Bling" vorbei sei.