Wegen Flüchtigkeitsfehlern Hunderttausende Stimmzettel müssen neu gedruckt werden
07.02.2025, 19:36 Uhr Artikel anhören
In der Papierfabrik Hainsberg wird seit 25 Jahren auch Wahlzettelpapier hergestellt, so auch für die bevorstehende Bundestagswahl.
(Foto: picture alliance/dpa)
Ein falsches Sonderzeichen und ein Buchstabendreher sorgen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen für Chaos: Mehrere Hunderttausend Stimmzettel sind fehlerhaft und müssen neu gedruckt werden. Wer seine Stimme bereits abgegeben hat, muss die Wahl wiederholen.
Wegen eines falsch geschriebenen Namens müssen im Kreis Wesel am Niederrhein knapp 70.000 Wahlzettel zur Bundestagswahl eingestampft und neu gedruckt werden. Die erste Charge der korrigierten Stimmzettel werde noch am Wochenende ausgeliefert und dann an die betroffenen Kreiskommunen verteilt, hieß es in einer Mitteilung. Der reguläre Wahlablauf sei nicht gefährdet.
Bisher abgeschickte Wahlbriefe oder per Direktwahl abgegebene Stimmen mit dem unkorrekten Wahlzettel seien allerdings ungültig. Die Wählerinnen und Wähler müssten die Wahl mit ihren korrigierten Unterlagen wiederholen. Der Fehler war laut Kreis aufgetreten, weil der Computer ein Sonderzeichen bei der Schreibweise des Namens nicht erkannt und stattdessen ein kleines Fragezeichen gedruckt hatte.
Kreiswahlleiter Lars Rentmeister entschuldigte sich bei den Bürgerinnen und Bürgern: "Es tut uns leid, dass hierdurch für alle Beteiligten ein nicht unerheblicher Mehraufwand entsteht. Wir danken allen Wählerinnen und Wählern für ihr Verständnis und ihre Geduld. Die korrekten Unterlagen werden schnellstmöglich verschickt." Jeder Fehler, egal wie klein, müsse korrigiert werden, damit die Wahlen ordnungsgemäß und fair abliefen.
Parteiname falsch geschrieben
Ein weiterer Flüchtigkeitsfehler sorgte in Salzgitter-Wolfenbüttel für Chaos. Bei der Kurzbezeichnung einer Partei auf der Landesliste (Zweitstimme) wurde die Reihenfolge der Buchstaben vertauscht. Wie der Landkreis auf seiner Website mitteilte, müsse der fehlerhafte Stimmzettel ersetzt werden. Mehreren Medienberichten zufolge handelt es sich um einen Dreher bei der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands. Diese wird mit den Buchstaben MLPD abgekürzt. Auf den bisherigen Stimmzetteln stehe jedoch "MLDP". 190.000 Stimmzettel seien betroffen.
In Abstimmung mit der beauftragten Druckerei sei der Fehler bereits korrigiert und ein Neudruck veranlasst worden, so der Hinweis des Landkreises. Die Auslieferung an die verantwortlichen Kommunen soll zeitnah erfolgen.
Quelle: ntv.de, lno/dpa