Panorama

Frachter vor Somalia gekapert Indische Marine beendet Entführung eines Containerschiffs

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Eine Einheit vom indischen Zerstörer "INS Chennai" hat das von Piraten überfallene Containerschiff geentert.

Eine Einheit vom indischen Zerstörer "INS Chennai" hat das von Piraten überfallene Containerschiff geentert.

(Foto: picture alliance / AP Photo)

Piraten entführen vor der somalischen Küste einen Frachter. Die indische Marine schickt einen Zerstörer zur Verfolgung. Soldaten entern das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff. Alle Besatzungsmitglieder sind wohlauf.

Nach einem Notruf im Arabischen Meer sind Kommandos der indischen Marine an Bord des betroffenen Frachtschiffs gegangen und haben die Entführung beendet. Alle 21 Besatzungsmitglieder an Bord der "MV Lila Norfolk", darunter 15 aus Indien, waren wieder frei, wie die Marine auf der Plattform X mitteilte. Indische Einsatzkommandos hätten zudem bestätigt, dass keine Entführer mehr an Bord gewesen seien. "Der Entführungsversuch durch Piraten war wahrscheinlich wegen der starken Warnung eines indischen Marine-Patrouille-Flugzeugs und der Überwachung eines indischen Kriegsschiffs abgebrochen worden", hieß es weiter. Das Kriegsschiff "INS Chennai" hatte die "MV Lila Norfolk" abgefangen und indische Marinekommandos an Bord des Schiffs abgesetzt.

Die indische Marine hatte zuvor erklärt, dass sich der Zerstörer "INS Chennai" dem unter liberianischer Flagge fahrenden Schiff nach einem Notruf nähere, um Hilfe zu leisten. Demnach hatten fünf oder sechs unbekannte Bewaffnete das Schiff am Donnerstagabend überfallen.

Indien verlegte mehrere Kriegsschiffe in die Region

Ende Dezember hatte Indien nach einer Angriffsserie auf Handelsschiffe die Verlegung von drei Kriegsschiffen und eines Aufklärungsflugzeugs in das Arabische Meer angekündigt. In der vergangenen Woche war der Chemietanker "Chem Pluto" etwa 370 Kilometer vor der Küste Indiens bei einem Drohnenangriff getroffen worden. Washington warf damals Teheran vor, die Drohne gestartet zu haben. Der Iran wies den Vorwurf zurück.

Der Vorfall im Arabischen Meer ereignet sich zu einem Zeitpunkt, da viele Containerschiffe den Weg durch das Rote Meer meiden. Dort haben die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen vor dem Hintergrund des Gazakrieges Schiffe mit Drohnen und Raketen angegriffen.

Die Küste vor dem Krisenstaat Somalia war vor einigen Jahren eine Hochburg von Piratenangriffen. Im Zuge der seit 2008 laufenden EU-Mission "Atalanta" zur Bekämpfung der Piraterie dort gingen die Angriffe deutlich zurück. Zuletzt kam es nach Angaben des IMB-Meldezentrums für Piraterie aber am 14. Dezember wieder zu einem Angriff, bei dem ein Frachter gekapert und nach Somalia gesteuert wurde.

Somalia liegt am Horn von Afrika auf der anderen Seite des Golfs von Aden gegenüber dem Jemen. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder Schiffe im Roten Meer an, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Für den Welthandel gilt das Rote Meer als einer der wichtigsten Schifffahrtswege, weil es das Mittelmeer über den Suezkanal in Ägypten mit dem Indischen Ozean verbindet.

Quelle: ntv.de, lme/dpa/AFP

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