Heimatfront-Kommando steht bereitJerusalem erwartet das Schneechaos

Es könnte ein Jahrhundertsturm werden, der auf Jerusalem zukommt. Schon jetzt werden Straßen aus Furcht vor den Schneemassen gesperrt, die über das Meer kommen. Die Menschen sollen sich mit Lebensmitteln eindecken und dann zu Hause bleiben.
Jerusalem stellt sich auf einen heftigen Wintersturm an diesem Mittwoch ein. Aus Furcht vor einem Schneechaos sollen die zentralen Zufahrtsstraßen in die Stadt schon vorab gesperrt werden, berichten israelische Medien. Die Stadtverwaltung habe rund 150 Schneeräumfahrzeuge bereitgestellt. Es wurden heftige Niederschläge mit starkem Wind vorhergesagt.
Das Heimatfront-Kommando der Armee rief die Einwohner der Bergstadt dazu auf, sich mit Wasser und Lebensmitteln einzudecken sowie Taschenlampen, Radio, Telefon und Stromgeneratoren bereitzuhalten.
An vielen Stellen wurden in den letzten Tagen zudem Äste gekappt, die über Stromleitungen ragten. Da es in den israelischen Städten kaum unterirdisch geführte Elektrizitätsversorgungen gibt und die heimischen Bäume nicht auf das Tragen nasser Schneelasten eingestellt sind, hat sich die Stromversorgung bei stärkeren Schneefällen als die Achillesferse des Landes erwiesen.
Im tiefgelegenen und wärmeren Jordantal wird mit Starkregen und schweren Überschwemmungen gerechnet. Davor warnte auch die Palästinensische Autonomiebehörde die Bewohner. In den Wadis der Negev-Wüste ist ebenfalls mit gefährlichen Flutwellen zu rechnen, prognostizierten die Wetterdienste. Internationale Flüge werden ab sofort von Eilat am Roten Meer zum Flughafen Tel Aviv umgeleitet; dort wurden die Abflüge bis mindestens Donnerstag eingeschränkt.
Erinnerungen an 2013
Im Dezember 2013 hatte ein schwerer Wintersturm Teile Israels, vor allem Jerusalem, ins Chaos gestürzt. Nach ungewöhnlich starken Schneefällen im Bergland und Überschwemmungen in niedrigeren Lagen waren Dutzende Städte und Dörfer vom Verkehr abgeschnitten. Die Armee setzte Panzerfahrzeuge ein, um Hilfslieferungen unter die Menschen zu bringen. Tausende Autofahrer mussten von verschneiten Straßen geborgen werden.
In Jerusalem bildete sich damals eine bis zu 60 Zentimeter hohe Schneedecke, wie es sie zuletzt Mitte des 20. Jahrhunderts gegeben hatte. Die Behörden riefen die Menschen auf, lieber zu Hause zu bleiben.