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Keine reale Figur?KI-Anfrage zerstört den Weihnachtsmann

24.11.2025, 11:33 Uhr
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Viele Kinder glauben an den Weihnachtsmann und wenden sich voller Hoffnung an ihn. (Foto: picture alliance / Sipa USA)

Für viele Familien gehören Wichtel, Elfen, das Christkind oder der Weihnachtsmann zur magischen Vorweihnachtsstimmung einfach dazu. Wer diesen Zauber erhalten möchte, bekommt es nun aber auch noch mit der KI zu tun.

In Großbritannien hat eine eher abseitige Internetsuche eine Familie bei ihren Weihnachtsvorbereitungen in heftige Erklärungsnot gebracht. Der elfjährige Leo hatte sich voller Glauben an den Weihnachtsmann eine Frage gestellt. Sie lautete: Wie viel Budget hat der Weihnachtsmann pro Kind auf der Welt?

Auf der Suche nach der Antwort bemühte Leo Google als Suchmaschine. Leider konnte die KI diese Frage nicht beantworten. Schlimmer noch. Die Antwort fiel sehr desillusionierend aus. "Es gibt keinen festgelegten Betrag, den der Weihnachtsmann pro Kind ausgibt, da er eine fiktive Figur ist", stand dort.

Leos Mutter, Kelly Bowron, berichtete der "New York Post", ihr Sohn habe schockiert reagiert. "Er schrie: 'Eine fiktive Figur?'", beschrieb die zweifache Mutter die Reaktion. Sie habe versucht, den Schaden zu begrenzen, indem sie gesagt habe, auch Google wisse nicht alles. "Google sagt nicht immer die Wahrheit. Ich glaube immer noch an den Weihnachtsmann. Hör nicht auf Google.'"

Ein Google-Sprecher teilte der "Washington Post" mit, dass das Unternehmen trotz seiner KI-gestützten Übersicht - die Antworten aus den aktuellsten Web-Inhalten ableitet - "an den Weihnachtsmann glaubt". Das Unternehmen verwies darauf, dass die Website sogar einen eigenen Weihnachtsmann-Tracker bietet , der die Tage bis Heilig Abend herunterzählt.

Vergebliche Bemühungen

Bowron ist sehr verärgert über die Suchmaschine und die Künstliche Intelligenz, auch wenn sie sich zuversichtlich gab, dass es ihr schließlich gelungen ist, den Glauben ihres Sohnes an den Weihnachtsmann wiederherzustellen. Der NYP zufolge hatte eine alleinerziehende Mutter aus Las Vegas nicht so viel Glück. Ihre Tochter Jordyn, die zu diesem Zeitpunkt die dritte Klasse besuchte, sei eines Tages wütend und mit großem Redebedarf aus der Schule gekommen. Google hatte dem kleinen Mädchen mitgeteilt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt.

"Ich war beleidigt", sagte Jeanice Perez der Zeitung. Ich hatte jahrelang an meiner Rolle gefeilt - meine 'Weihnachtsmann'-Handschrift perfektioniert, dafür gesorgt, dass die Rentiere ihre Karotten bekamen, die Kekse genau richtig angeknabbert und darauf geachtet, dass sie das Geschenkpapier, das der 'Weihnachtsmann' für ihre Geschenke benutzt hatte, nicht im Schrank fand." Und dann sei sie einfach von Google verraten worden.

Künftig werden es also vermutlich nicht mehr ältere Geschwister sein, die dem Mythos von Weihnachtsmann und Christkind den Garaus machen, sondern Suchmaschinen und ihre integrierten KI-Modelle.

Quelle: ntv.de, sba

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