Festnahme im britischen ChesterKrankenschwester der Babymorde verdächtig

In einer Klinik im britischen Chester sterben innerhalb von 15 Monaten über ein Dutzend Neugeborene. Um den Anstieg der Todesfälle aufzuklären, schaltet die Klinikleitung schließlich die Polizei ein. Nun wird eine 28-jährige Krankenschwester festgenommen.
In Großbritannien ist die Mitarbeiterin eines Krankenhauses unter dem Verdacht festgenommen worden, mehrere Neugeborene ermordet zu haben. Im Zuge der Ermittlungen zum Tod von 17 Babys in einem Krankenhaus im nordwestenglischen Chester sei am Dienstagmorgen eine "medizinische Fachkraft" festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Es geht um den Zeitraum zwischen März 2015 und Juli 2016, indem die Todesfälle registriert wurden.
Untersucht würden außerdem 15 Fälle von Schwächeanfällen bei Neugeborenen, die nicht tödlich verliefen. Bei der Klinik-Angestellten soll es sich um eine 28-jährige Krankenschwester handeln. Die festgenommene Frau wird schon jetzt mit acht der tödlichen und sechs der nicht tödlichen Vorfälle in Verbindung gebracht. Polizisten hätten die Wohnung der Frau in Chester durchsucht, berichten britische Medien.
Die Ermittler tauchten aber auch bei den Eltern in Herefordshire auf. Die Polizei will dazu aber vorerst keine Stellungnahme abgeben. Die Festnahme sei ein wichtiger Schritt gewesen, aber "die Ermittlungen gehen weiter", sagte der Polizeikommissar Paul Hughes lediglich.
Interner Bericht brachte keine Klarheit
Die Ermittler untersuchten anfangs einen auffälligen Anstieg von Todesfällen unter Neugeborenen im Countess of Chester Hospital im Nordwesten Englands zwischen Juni 2015 und Juni 2016. Schließlich weitete die Polizei der Grafschaft Cheshire ihre Untersuchungen aus.
Das Krankenhaus hatte Kontakt mit der Polizei aufgenommen, nachdem ein interner Bericht keine Erklärung für den ungewöhnlichen Anstieg der Zahl toter Neugeborener finden konnte. Der medizinische Leiter des Krankenhauses, Ian Harvey, sagte, der Krankenhausbetrieb sei "in seiner jetzigen Form sicher" und könne weitergeführt werden.