Im Schnitt zweimal pro Halbjahr Drei Viertel mehr Krankschreibungen als 2019
16.07.2024, 11:52 Uhr Artikel anhören
Vor allem die Zahl von Atemwegserkrankungen ist nach wie vor hoch.
(Foto: picture alliance / pressefoto_korb)
Husten, Schnupfen und grippale Infekte halten sich hartnäckig. Beschäftigte sind so oft krankgeschrieben wie nie, zeigt eine Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse in Hannover. Besonders häufig erwischt es Pflegekräfte.
Die Krankschreibungen im Job haben sich in der ersten Jahreshälfte nach einer Auswertung der Krankenkasse KKH weiterhin auf einem Höchststand befunden. Wie die Kaufmännische Krankenkasse in Hannover mitteilte, kamen in den ersten sechs Monaten bundesweit 210 Krankheitsfälle auf 100 erwerbstätige Mitglieder. Im Schnitt war jedes Mitglied demnach zweimal krankgeschrieben. Bereits im Vorjahreszeitraum waren die Krankschreibungen mit 204 Fällen verhältnismäßig hoch gewesen.
Im ersten Halbjahr 2019 hatte die Zahl der Arbeitsausfälle mit 122 pro 100 Mitgliedern demnach noch deutlich niedriger gelegen. Mit Blick auf 2024 bedeutet das einen Anstieg von rund 72 Prozent.
Grund für den deutlichen Anstieg sei vor allem die anhaltend hohe Zahl von Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen oder grippalen Infekten. Diese lag im ersten Halbjahr 2024 bei 70 Fällen je hundert Versicherte. Vor fünf Jahren waren es nur 34 Fälle gewesen. Atemwegsinfekte machten von Januar bis Ende Juni rund ein Drittel aller Krankheitsfälle aus - nämlich 34 Prozent.
Jeden Tag 6,5 Prozent der Beschäftigten krankgeschrieben
Der Krankenstand der KKH-Versicherten blieb im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konstant hoch. An jedem Tag des vergangenen Halbjahres waren demnach sechseinhalb Prozent der Beschäftigten krankgeschrieben. Vor fünf Jahren waren es nur fünf Prozent der Erwerbstätigen gewesen.
Im Bundesländervergleich ist der Krankenstand in Sachsen-Anhalt mit 8,1 Prozent am höchsten. Den niedrigsten Krankenstand wies Baden-Württemberg mit 5,4 Prozent auf. Am stärksten betroffen seien Arbeitnehmer in der Alten- und Krankenpflege. Bei ihnen sei die Situation mit Krankenständen von 10,9 beziehungsweise 9,5 Prozent nach wie vor besonders kritisch.
Quelle: ntv.de, chl/AFP