Panorama

20 Grad und Sonne sind in Sicht Kühler Oktober macht kurze Pause

Die Chance den nächsten Sonnenstrahl zu erhaschen, ist am Sonntag wohl am größten.

Die Chance den nächsten Sonnenstrahl zu erhaschen, ist am Sonntag wohl am größten.

(Foto: dpa)

Der September fällt zu heiß aus und der Oktober ist bereits auf dem besten Weg zu kalt zu werden. n-tv Wetterexperte Björn Alexander macht dennoch Hoffnung auf steigende Temperaturen und kleine Lichtblicke - zumindest für das  Wochenende.

n-tv.de: Zumindest hier in Berlin ist das Wetter zuletzt mehr als bescheiden gewesen. Björn, ist es überall so grau und kühl?

Björn Alexander: Relativ kühl bis deutlich zu kalt ist es tatsächlich überall - mit Werten, die rund 2 bis 5 Grad unter den ansonsten üblichen Temperaturen liegen. Selbst in den schöneren Ecken war es kaum wärmer als 14 oder 15 Grad. Und diese höheren Temperaturen gab es vor allem im Südwesten mit einigen Stunden Sonnenschein. Aber auch im Norden und Westen brach das dicke Grau am Himmel vorübergehend mal auf. Am unschönsten war zuletzt tatsächlich in den östlichen Landesteilen.

Wird es denn auch hier im Osten endlich mal wieder sonniger?

Die Chancen auf etwas mehr Sonne steigen auch östlich der Elbe an. Allerdings bleibt es dort auch am Wochenende eher kühl bei 10 bis 14 Grad. Ansonsten steigen die Temperaturen spürbar an mit 14 bis 20 Grad und einem Sonntag, der durchaus mal wieder verbreitet einen goldenen Oktober bringen wird.

Ein dauerhafter Trend zu mehr Sonne?

Das ist momentan leider noch völlig offen. Einerseits besteht zwar die Möglichkeit, dass sich das starke Hoch über Nordeuropa Richtung Osteuropa verlagert und wir dann nach wie vor in seinem Einflussbereich liegen. Damit wäre es dann zwar weiterhin meistens trocken und ruhig. Allerdings hat es die Sonne im Herbst ja bekanntlich nicht leicht, sich gegen Nebel oder Hochnebel durchzusetzen. Andererseits bleiben auch die Atlantiktiefs nah und damit ist auch ein Umschwung zu wechselhaftem Schauerwetter nicht auszuschließen.

Bleibt es denn eher kalt oder wird es wärmer?

In den nächsten Tagen wird es - wie gesagt - vielerorts deutlich wärmer werden. Ab Dienstag bzw. Mittwoch kommender Woche zeigen die Wettercomputer aber eher wieder in Richtung kühlerer Temperaturen. Damit ist übrigens der Oktober - nach dem deutlich zu warmen September - auf dem Weg, zu kalt auszufallen.
 

Und das trotz des Klimawandels?

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Das ist trotz der globalen Erwärmung immer mal wieder möglich. Das ändert aber natürlich nichts am Klimawandel, zeigt aber, dass es trotz einer globalen Erwärmung nicht immer und überall wärmer sein muss. Und dass der globale Wandel in vollem Gange ist, zeigen unter anderem auch die aktuellen CO2-Messungen. Weltweit gesehen war nämlich noch nie so viel Kohlendioxid in der Atmosphäre wie jetzt. Die jährliche Minimumkonzentration dieses sehr aktiven Treibhausgases sank nicht unter 400 ppm (parts per million). Für Klimaforscher ein alarmierender Wert.

Ist der Klimawandel denn noch aufzuhalten?

Nein. Denn den Klimawandel gab es schon immer und es wird ihn immer geben. Das sind globale Prozesse, die der Mensch kaum steuern oder aufhalten kann. Was er jedoch kann - und das zeigt die aktuelle Situation: Er kann den Wandel durch das Ausbringen klimaaktiver Substanzen bzw. Gase beschleunigen und verschärfen. Insofern ist auch das Gerede über Temperaturobergrenzen bei der weltweiten Erwärmung meines Erachtens ein ziemlicher Quatsch. Es hilft nur Handeln (in Form der raschen Reduktion der Ausbringung klimaaktiver Gase) und Hoffen, dass es die richtigen Effekte gibt. Alles andere ist Augenwischerei. Nehmen wir zum Beispiel das Vorhaben, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Zeitgleich erlebten wir aber schon weltweite Abweichungen von über zwei Grad.

Das klingt irgendwie ernüchternd. Gibt’s denn beim Wetter mehr Positives?

Ein paar Lichtblicke sind auf jeden Fall dabei. Der Samstag bringt zwar da und dort noch ein paar Schauer und auch insgesamt eher wechselhaftes Wetter mit. Allerdings sind zwischendrin auch lichte Momente drin. Dabei lassen der Föhn in den Alpen sowie der stramme Ostwind im Norden mehr und mehr nach. Dazu zwischen 10 Grad im Nordosten und bis 18 Grad am Oberrhein.

Waren es gerade nicht 20 Grad fürs Wochenende?

Doch, doch. Aber das Wochenende inkludiert ja auch noch den Sonntag. Denn dann scheint nach Auflösung von Frühnebelfeldern zeitweise die Sonne und es bleibt trocken. Die Temperaturen steigen auf 14 bis 20 Grad mit den wärmsten Werten am Oberrhein. Nur nordöstlich der Elbe 10 bis 13 Grad.

Quelle: ntv.de, sro

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