Panorama

Verschwinden auf der "Harmony"Künstler auf Kreuzfahrtschiff vermisst

27.12.2018, 15:00 Uhr
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Ein Crew-Mitglied wird vermisst. (Foto: AP)

Ein britischer Künstler wird auf dem Kreuzfahrtschiff "Harmony of the Seas" vermisst. Zuletzt wird er an Bord vor der Küste Puerto Ricos gesehen. Alle bisherigen Versuche, ihn zu finden, sind erfolglos.

Ein junger Brite ist auf einem der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt höchstwahrscheinlich über Bord gegangen. Der Vermisste trat als Tänzer und Sänger in einem Musical auf der "Harmony of the Seas" auf. Videoaufnahmen zeigten den 20-Jährigen zuletzt Weihnachten nachts auf Deck 5, zitierten britische Medien einen Sprecher der Kreuzfahrtgesellschaft "Royal Caribbean". Danach findet die Reederei keine Aufnahmen mehr, die ihn lebend an Bord zeigen.

Nach Angaben des "Miami Herald" soll die US-amerikanische Küstenwache den Künstler Arron Hough schon seit Dienstag suchen, nachdem er nicht zu seinem Arbeitsdienst an Bord angetreten war.

Große Suchaktion

Das Schiff befand sich zu dem Zeitpunkt mehr als 400 Kilometer vor Puerto Rico. Es war kurz vor Weihnachten von Fort Lauderdale in Florida zu einem einwöchigen Karibik-Trip aufgebrochen. Die Suche mit Booten und einem Flugzeug nach dem Mann war bislang erfolglos.

Der Fall des jungen Briten ist kein Einzelfall: Mehr als 20 Menschen verschwinden jedes Jahr von Kreuzfahrtschiffen, wie Ross Klein von der kanadischen Universität Neufundland berichtete. 315 solcher Fälle dokumentierte der Professor für Maritime Studien seit dem Jahr 2000. Viele Fälle seien auf Suizide zurückzuführen, andere auf unglückliche Unfälle, oft als Folge von Alkoholmissbrauch. "Besorgniserregend ist jedoch, dass es in rund 30 Prozent aller Fälle keinen Anhaltspunkt gibt, was mit den Passagieren geschehen sein könnte", sagte Klein.

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen

  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Quelle: sgu/dpa

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