Mit eigenem Sessel im Gericht Luft für Kim Dotcom wird dünner
24.09.2015, 07:00 Uhr
Kim Dotcom bringt sein eigenes Sitzmöbel mit in den Gerichtssaal.
(Foto: REUTERS)
Die neuseeländische Justiz drückt beim Auslieferungsverfahren von Kim Dotcom aufs Gas. Aufschübe werden nicht mehr gewährt. Im eigenen Ledersessel vor Gericht sieht der Internetunternehmer eine US-Haftstrafe immer näher auf sich zukommen.
In Neuseeland ist das Auslieferungsverfahren gegen den deutschen Internetunternehmer Kim Dotcom fortgesetzt worden. Der Richter hatte zuvor einen Aufschub oder eine Aufhebung des Verfahrens abgelehnt. Bereits seit drei Jahren beschäftigt sich die Justiz mit der Frage, ob der 41-Jährige und seine Kollegen Mathias Ortmann, Bram van der Kolk und Finn Batato wegen Urheberrechtsverletzungen an die USA ausgeliefert werden sollen. Den Männern drohen bei einer Verurteilung durch die US-Justiz dort lange Haftstrafen.
Die US-Behörden werfen Dotcom als Gründer der Tauschplattform Megaupload massive Verletzungen von Urheberrechten mit einem Schaden von einer halben Milliarde Dollar vor. Dotcom, der als Kim Schmitz in Kiel geboren wurde und als Erwachsener seinen Namen ändern ließ, bestreitet die Vorwürfe. Nach einer Razzia im Jahr 2012 bei dem Unternehmer hatten die US-Justizbehörden die Auslieferung beantragt. Seitdem wehrt sich Dotcom dagegen.
Bei seinem Auftritt im Gerichtssaal hatte der schillernde Internetunternehmer wieder einen eigenen Ledersessel mitgebracht, den er nach eigenen Angaben wegen Rückenproblemen benötigt. Für das Verfahren sind vier Wochen angesetzt.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa