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Sorgerechtsstreit um Kinder Luxushotel von Familie Block durchsucht

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Die Polizei vollstreckt einen Durchsuchungsbeschluss.

Die Polizei vollstreckt einen Durchsuchungsbeschluss.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Entführung der Block-Kinder beschäftigt die Ermittler erneut. Sie durchsuchen in Hamburg ein 5-Sterne-Hotel sowie weitere Räumlichkeiten, die zur Block-Gruppe gehören. Dabei gerät auch Block-House-Ketten-Gründer Eugen Block zunehmend den Fokus.

Im Zusammenhang mit dem Sorgerechtsstreit in der Hamburger Unternehmerfamilie Block hat die Polizei einen Durchsuchungsbeschluss am Hotel Grand Elysée in Hamburg vollstreckt. Neben dem Hotel in der Nähe des Dammtorbahnhofs seien auch die Wohn- und Geschäftsräume der Block-Gruppe im Stadtteil Poppenbüttel durchsucht worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Die Ermittlungen richteten sich gegen die Mutter der beiden betroffenen Kinder, Christina Block, sowie auch gegen deren Großvater, den Gründer der Block-House-Kette, Eugen Block. Zwei der vier Kinder von Christina Block leben bei dem von ihr geschiedenen Vater in Dänemark. Sie waren in der Silvesternacht von Unbekannten nach Deutschland entführt worden.

Nach einem Gerichtsbeschluss musste die Mutter sie wieder nach Dänemark lassen. Es bestehe der Verdacht, dass Eugen und Christina Block die Kindesentziehung organisiert und mithilfe weiterer Beschuldigter durchgeführt haben, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Um Beweismittel aufzufinden, seien auch Sachen und Kraftfahrzeuge von Eugen Block durchsucht worden.

Polizei und Staatsanwaltschaft in der Hansestadt ermitteln deshalb schon seit Januar wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger gegen die Mutter und weitere Verdächtige. Nun kam mit dem Beschuldigten Eugen Block auch der Großvater der Kinder dazu. Es gab in dem Fall bereits mehrfach Durchsuchungen, zuletzt im März. Auch dabei waren schon Räumlichkeiten im Hotel "Grand Elysee" im Stadtteil Harvestehude betroffen, darüber hinaus auch Geschäftsräume eines zur Block-Gruppe gehörenden IT-Dienstleisters.

Kinder sollen in Wohnmobil entführt worden sein

Parallel zu den neuerlichen Durchsuchungen in der Hansestadt suchte die Hamburger Polizei nach einem mutmaßlich bei der Entführung der Kinder genutzten Wohnmobil mit Pforzheimer Kennzeichen. Dem unter anderem von der Polizei in der baden-württembergischen Stadt veröffentlichten Aufruf zufolge wurde das Auto in Wurmberg in der Nähe von Pforzheim zugelassen. Die Hamburger Beamten baten demnach um Hinweise etwa zu dessen Verbleib.

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Am Hamburger Landgericht könnte es demnächst zudem zu einem Prozess gegen den ehemaligen Lebensgefährten von Christina Block ebenfalls wegen des Vorwurfs der Kindesentziehung kommen. Dabei geht es um einen Vorfall aus 2021, bei dem er die Kinder nach einem Besuchswochenende nicht zu der Mutter zurückgebracht haben soll. Das Amtsgericht Hamburg lehnte eine Prozesseröffnung zunächst ab. Diesen Beschluss hob das Landgericht vor etwa einem Monat aber auf. Es will das Strafverfahren selbst übernehmen.

Eugen Block gründete eine nach ihm benannte Unternehmensgruppe mit 2700 Mitarbeitern, zu der unter anderem auch die Restaurantketten "Block House" und "Jim Block" gehören. Block hat drei Kinder, eines davon ist Christina Block. Die Kinder sind Medienberichten zufolge zwar an der Unternehmensgruppe beteiligt, nehmen aber keine operativen Aufgaben wahr.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

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