Sommerluft ist zurück Mai-Start sehr warm - doch dann folgt die kalte Dusche
30.04.2024, 15:16 Uhr Artikel anhören
Den warmen Feiertag sollten Sonnenanbeter gut nutzen.
(Foto: dpa)
Es ist Feiertag und die Deutschen zieht es nach draußen. Die Nacht und der 1. Mai selbst sind fast überall warm und trocken - auch wenn Saharastaub ein wenig den blauen Himmel trüben kann. Doch der Stimmungskiller rauscht schon von Westen heran, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander vorausblickt.
ntv.de: Die Sommerluft ist zurück in Deutschland - wo wird es am wärmsten?
Björn Alexander: Verbreitet erreichen die Temperaturen zum Ende des teilweise doch ziemlich unterkühlten Aprils um die 23 Grad bis 27 Grad. Noch eine Schippe drauf legen die Werte im Osten, wo es erstmalig in diesem Jahr auch für Spitzen bis 30 Grad reichen könnte. Deutlich frischer ist es eigentlich nur direkt im Küstenumfeld bei 16 bis 21 Grad.
Man verliert es ein wenig aus den Augen, aber wie viel wäre denn jetzt eigentlich normal?
Bezogen auf die langjährigen Mittelwerte liegen wir so um die 3 bis 6 Grad drüber. Und damit geht auch der April 2024 - trotz der kalten Phase zwischendrin - am Ende übrigens mit einem Temperaturüberschuss von etwas über einem Grad durchs Ziel. Bezogen auf die letzten drei Jahrzehnte.
Zu nass, zu trocken - wie sieht es in Sachen Regen aus?
Die nassesten Orte finden sich mit über 200 Liter je Quadratmeter im Gesamtmonat im Süden. Die trockenste Region war indes der Osten, wo zum Teil nur um die 20 Liter gefallen sind. Auf ganz Deutschland bezogen liegt die Niederschlagssumme bei durchschnittlich 65 bis 70 Liter, was einem insgesamt etwas zu nassen Verlauf entspricht, während die Sonne leicht unterdurchschnittlich performte.
Das will sich aber mit dem Mai ändern, oder?
Zum Beginn in den Wonnemonat auf jeden Fall. Doch auch der nächste Wetterwechsel steht jetzt schon in den Startlöchern. Denn parallel zur strammen Südströmung, die uns die außergewöhnlich hohen Werte und eine Ladung Saharastaub bringt, nähert sich aus Westen schon bald Tief "Flurina". Das bringt erst über Frankreich und anschließend auch hierzulande mit zunehmender Schwüle teils kräftige Gewitter. Anschließend wird es generell unbeständiger und kühler mit normalen Temperaturen für Anfang Mai.
Welche Aussichten erwarten uns konkret?
Zunächst schaut es richtig gut aus - zumindest für die meisten von uns. In der Nacht und zum Maitanz bleibt es meistens trocken und lange mild. Um Mitternacht noch mit Werten zwischen 13 und 19 Grad. Lediglich von der Eifel bis zur Nordsee einzelne Schauer oder Gewitter nicht auszuschließen. Wer länger draußen feiern möchte, dem sei die dickere Jacke oder der Pulli empfohlen. In der zweiten Nachthälfte gehen die Temperaturen nämlich auf frische 14 bis 7 Grad zurück.
Was bringt uns das Ausflugswetter am 1. Mai?
Beste Aussichten mit viel Sonnenschein und es wird nochmals verbreitet sommerlich warm mit 23 bis 28 Grad, einzig an der Ostsee bleibt es bei kühleren 17 Grad. Vom Rheinland bis zum Schwarzwald gibt es jedoch etwas mehr Wolken und später sind einzelne gewittrige Schauer nicht ausgeschlossen. Mitunter können diese auch kräftig ausfallen.
Die müssen wir dann wohl im Blick behalten. Gibt es sonst noch was zu beachten?
Allergiker aufgepasst: Zur abflauenden Flugzeit der Birkenpollen gesellen sich jetzt nämlich vermehrt die Gräserpollen. Falls nicht schon passiert, sollten entsprechende Arzneien vielleicht noch besorgt werden. Am besten direkt ebenfalls nachschauen, ob womöglich noch Sonnencreme fehlt. Der UV-Gefahrenindex liegt jetzt gerne mal bei 5 bis 8, was einer mittleren bis hohen Belastung entspricht. Ebenfalls äußerst beachtenswert ist die Waldbrandgefahr.
Wo ist es am schlimmsten?
Verschärfen wird sich die Lage von der Elbe ostwärts. Hier war der Regenvorlauf ja eben nicht so groß und dementsprechend liegt die Waldgefahrenstufe hier vielerorts im Bereich von 4 beziehungsweise 5 (von 5).
Andernorts wird die Feuergefahr im Wald rasch geringer?
Auf jeden Fall. Am Donnerstag breiten sich nämlich die Schauer und Gewitter weiter aus. Dabei besteht zunächst besonders im Westen und Süden erhöhte Unwettergefahr durch Starkregen, Hagel und Sturmböen. Später steigt auch im Norden und Osten das Schauer- und Gewitterrisiko. Problematisch ist dabei die inzwischen schon starke Belaubung der Bäume, die den Sturmböen somit viel Angriffsfläche bieten.
Wie entwickeln sich die Temperaturen?
In der Gewitterluft ist es zuerst noch schwülwarm. Dahinter wird es dann aber deutlich kühler. So erreicht der Nordosten am Donnerstag mit Sonne nochmals bis 28, der Südwesten teilweise kaum mehr als 15 Grad. Das entspricht einem satten Absturz von rund 10 Grad im Vergleich zum Vortag. Der Freitag verläuft wahrscheinlich nur noch ganz im Nordosten freundlich und warm bei bis zu 25 Grad. Sonst ist es wechselhaft, zum Teil gewittrig und kühler mit 12 bis 20 Grad. Und auch am meist durchwachsenen Wochenende erwartet uns eine ähnliche Temperaturspanne.
Quelle: ntv.de