Anschlag in BangkokMalaysia nimmt Verdächtige fest

Bei einem Bombenanschlag in Bangkok sind im August 20 Menschen getötet worden. Über die Hintergründe ist noch nichts bekannt. Nun werden drei Verdächtige festgenommen. Doch Kritiker bemängeln die widersprüchlichen Äußerungen der Beamten.
Die Polizei in Malaysia hat weitere drei Verdächtige festgenommen, die in Zusammenhang mit dem Bombenanschlag in Bangkok stehen sollen. Es handele sich um einen Pakistaner sowie einen Mann und eine Frau aus Malaysia, sagte Polizeichef Chalid Abu Bakar. "Wir haben den Eindruck, dass die drei uns bei der Untersuchung helfen können", erklärte der Polizeichef der Tageszeitung "The Star". Die Festnahme erfolgte offenbar schon "vor einigen Tagen". Derzeit sei nicht geplant, die Verdächtigen an Thailand auszuliefern. Malaysia arbeite aber eng mit den dortigen Behörden zusammen.
Bei dem Anschlag auf den Erawan-Schrein am 17. August in der thailändischen Hauptstadt waren 20 Menschen getötet worden, darunter 14 ausländische Touristen. Mehr als 120 wurden verletzt. Bei dem Anschlag kamen vor allem Chinesen ums Leben, die den Erawan-Schrein besuchen wollten.
Vor der Bombenexplosion hatte eine Überwachungskamera aufgezeichnet, wie ein Mann in einem gelben T-Shirt einen Rucksack an einer Bank abgestellt hatte und davongegangen war. Die Polizei vermutet, dass darin der Sprengsatz war. Die thailändischen Behörden haben ihrerseits zwei Ausländer festgenommen, über deren Staatsangehörigkeit es keine gesicherten Auskünfte gibt.
Bislang bekannte sich niemand zu der Tat, auch über das Motiv kann bislang nur spekuliert werden. Zu den Hypothesen für die Hintergründe zählen Rivalitäten zwischen den verfeindeten politischen Lagern in Thailand, Bandenkriminalität, islamischer Fundamentalismus, Aktivitäten von Aufständischen aus dem Süden Thailands oder auch ein Racheakt für die Zwangsausweisung von Uiguren nach China.
Kritiker bemängeln die Ermittlungsarbeit der Polizei in Thailand. Deren Erklärungen zu möglichen Hintermännern, Motiven und Befragungen von Verdächtigen seien widersprüchlich, spekulativ und oftmals rätselhaft.