Panorama

Eine für alle (Sommeredition) Mehr Sex dank neuer Wandfarbe

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Das liebste Fortbewegungsmittel der Autorin ist immer noch der gute alte Schwan. Oder ein Gummiboot.

Das liebste Fortbewegungsmittel der Autorin ist immer noch der gute alte Schwan. Oder ein Gummiboot.

(Foto: dpa)

Aus gegebenem Anlass: Dies hier ist eine Kolumne. Es ist kein objektiver Tatsachenbericht und auch kein Kommentar. Es ist keine Nachricht. Es geht um Sex und Farben, aber erst später. Zuerst geht es nochmal um E-Autos.

Aus gegebenem Anlass: Dies hier ist eine Kolumne. Es ist kein objektiver Tatsachenbericht und auch kein Kommentar. Es ist keine Nachricht. Naja, mehr oder weniger schon, aber eben subjektiv. Und manche Sachen, die ich hier schreibe, stimmen, manche nicht. Oder vielleicht stimmen sie ja, aber haben nichts mit mir persönlich zu tun. Ich greife niemanden an, beschimpfe (meist) keine Leute, ich sag' niemandem, was er oder sie zu tun hat. Ich schreibe das jetzt bloß an dieser Stelle, weil einige meinen, dies umgekehrt tun zu können: angreifen, beschimpfen, Vorschriften machen.

In einer Kolumne geht es folgendermaßen zu: Man vertritt einen Standpunkt als Kolumnist, oder auch zwei oder drei, man könnte so einen Text als lesender Mensch auch als "Anregung" verstehen. Man könnte als Kolumnist natürlich auch sehr kommentierend unterwegs sein. Man könnte sogar versuchen, andere von seiner Meinung zu überzeugen. Man könnte ein bezahlter Klugscheißer sein. Könnte. So was mach' ich aber nicht.

Ich verbreite unter dem Titel "Kolumne" nur ein paar Gedanken und die kann man lesen, muss man aber nicht. Die kann man gut finden, muss man aber nicht. Wenn man die nicht gut findet, heißt das jedoch noch lange nicht, dass man mich runtermachen, diffamieren oder wie gesagt beschimpfen sollte. Ob man meine Qualifikationen, Ansichten, Schreibe mag oder nicht - Geschmackssache. Geht nach Iran, wenn ihr eine einheitliche Meinung wollt. Lest was anderes, wenn es euch nicht passt. Ich bin hier bei ntv.de und nicht bei Fox News, ich darf schreiben, worüber ich will, solange ich niemanden verletze oder lüge.

Und deswegen komm' ich jetzt auch zur Überschrift: Ich kann nämlich auch darüber schreiben, wie die Wandfarbe im Schlafzimmer mit mehr oder weniger, mit besserem oder schlechterem Sex zusammenhängt, ohne Farblehre studiert zu haben. Überhaupt kann ich - wie gesagt - über viele Themen schreiben, weil ich eine Kolumne schreibe. Und deswegen kann ich auch über E-Autos schreiben, ich muss doch nochmal diese Schleife machen. Und zwar keinen Fahrbericht, keinen Vergleich ("Lieber Audi oder Tesla oder was Günstiges aus China?"), sondern ich schreibe über Erfahrungen. Über Gedanken. Über Dinge, die mir zu Ohren gekommen sind. Sie müssen das wirklich nicht lesen. Sie können. Es ist ein Angebot.

Zur Wandfarbe und Sex komm' ich gleich, versprochen, erst einmal noch in eigener Sache: Meine letzte Kolumne handelte vom Verreisen mit einem E-Auto. Nicht mehr und nicht weniger. Ich beschreibe darin, dass ich es - gelinde ausgedrückt - nicht ganz so geil finde. Aus Gründen. Sie können das gern nochmal nachlesen, falls Sie den Text (keine Nachricht, kein Kommentar, null Anschein von Objektivität, da es - sagen wir es gemeinsam - eine Kolumne ist: subjektiv, Ich-bezogen, nicht der Objektivität verpflichtet, mit einem Augenzwinkern versehen) noch nicht gelesen haben sollten.

"Ich schreibe Ihrem Sender ..."

Denke beim Kommentieren daran, fair zu bleiben, fordert Instagram seine Selbstdarsteller ja immer mal wieder auf, mich neulich, als ich einen Geburtstagsglückwunsch für eine Freundin formulierte. Ob Insta das auch bei Steffen, Tom, Claus und Olli so gehandhabt hat? Diese selbsterklärten Besserwisser meinten nämlich, sich in meinem öffentlichen Konto auskotzen zu dürfen, wie sie wollen. Sie meinen, mich angreifen, ja sogar drohen zu können, "an den Sender zu schreiben". Uiuiui, um sich zu beschweren?? Um meine Entlassung zu bitten?

Ich habe diese "Männer" nicht persönlich angegriffen, sie aber meinen, das tun zu können aus ihren zum Teil privaten Insta-Accounts heraus. Diese Art von Post sei doch nur eine Form von Schwanzverlängerung, versicherte mir ein Freund, weil die Steffens, Clausis und Toms und Ollis dann gegenseitig liken können, was sie für "geistige Ergüsse" unter meinem Beitrag hinterlassen haben. Das ist natürlich erbärmlich, aber einmal wollte ich es wenigstens gesagt haben, wie ich das finde. Erbärmlich.

Ich zitiere mal (habe mir erlaubt, die Rechtschreibfehler nicht zu übernehmen): "Ich hoffe, das soll lustig gemeint sein, denn es ist leider völlig an der Realität vorbei", schreibt clausxy. christianxy geht gleich ans Eingemachte: "Gequirlter Shit" und "geistiger Dünnpfiff" schreibt er, nicht ohne anzumerken, dass er sich "eloquenter" ausdrücken könnte. Mir würde freundlich vollkommen reichen. Aber christianxy, gern, ich bin gespannt auf Ihre Eloquenz. Ein anderer zieht die Alterskarte und hält mich schlicht für "zu alt", um "moderne Dinge" zu bedienen. Voll gemein, immer diese Altersdiskriminierung. Als ob junge Leute sich ein E-Auto leisten könnten. Der frankxy, wie gesagt, hat gleich angekündigt, meinem Arbeitgeber zu schreiben, weil dieser Artikel keine Substanz, lediglich Emotionen hätte. Als ob Emotionen keine Substanz hätten. Auch die Lesenden tomxy und joxy tun so, als hätte ich versucht, mich bei "Auto Bild" zu bewerben unter Vorgaukelung falscher Tatsachen, dem ist aber mitnichten so. Ich fahre bloß Auto, ich baue oder repariere sie nicht.

Halbwahrheiten und Lügen wirft mir der joxy vor. Und dass ich der deutschen Autoindustrie schade. Er betont, dass er mit seinem Tesla quer durch Europa überall Steckdosen findet. Herzlichen Glückwunsch sage ich da ganz neidfrei, möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass Tesla ein börsennotierter US-amerikanischer Autohersteller mit Hauptsitz in Austin, Texas (USA!!) ist. Ich immerhin bin mit einem wahrhaft deutschen Fabrikat unterwegs, trotz der Dinge, die ich als Hindernis empfinde. Ich schade der deutschen Autoindustrie also mitnichten.

Die Bestellungen von E-Autos sind rückläufig und das liegt nicht daran, dass "Schreiberlinge" wie ich diese ausgefeilte Technologie in Grund und Boden kritisieren, sondern dass nicht ausgereifte Produkte und Ideen auf dem Markt sind. Dass dieses "E" eine Testphase darstellt und dass wir mittendrin sind, anders kann ich mir das alles nicht erklären. Denn meinetwegen können wir sehr gern alle mit E-Autos durch die Gegend düsen. Aber hatte ich schon mal über mein Unbehagen in Sachen autonomes Fahren berichtet? Sorry, falls da jetzt wieder ein ganzer Industriezweig stirbt, weil ich Schreiberling daran zweifle, dass das 'ne super Idee ist, ich komme jedoch vom Thema ab.

Jetzt endlich Sex

Also, das hier stimmt jetzt wirklich, denn das habe ich woanders abgeschrieben und behaupte es nicht einfach so: 1. Rote Wände befeuern Ihren Matratzensport nicht zwangsläufig. 2. Weiße oder schwarze Wände sind eher kontraproduktiv. 3. Gelbe und orange Raufaser, wie in Ihrer letzten FeWo auf Usedom, haben's aber auch nicht gebracht, hab' ich recht? Sie kommen nie drauf! Türkis? Ja, es wird wärmer. Falls Sie einen soliden Tiefschlaf von sieben Stunden wünschen. Denn dann helfen Blau und Grün wirklich weiter. Diese Farben wirken beruhigend. Aber Sex? Fehlanzeige.

Ich will Sie mal nicht länger auf die Folter spannen: Es handelt sich bei der Farbe, die Ihren Appetit auf den Austausch von Körperflüssigkeiten anregt, um die Farbe Karamell. Hätten Sie jetzt nicht gedacht, oder? Und das Allerschönste: Sie wird ganz schnell zu "Salty Karamell" …

So, ich muss los, in den Baumarkt. Wünsche ein sexy Wochenende. Und wer mir schreiben will: Zunächst den sechsten Gang einlegen, dann überprüfen: "Ist es wirklich nötig, Frau Oelmann zu schreiben, jetzt, wo ich so negativ drauf bin?“ und dann immer schön locker durch die Hose atmen! Geht doch.

PS: Ich bedanke mich ausdrücklich bei meinen drei LeserInnen, die mir positive Mails oder Nachrichten auf allen Kanälen geschrieben haben. Die bösesten habe ich gar nicht erwähnt oder zu Ende gelesen, dafür ist mir mein Urlaub dann doch zu schade.

Quelle: ntv.de

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