Panorama

New York lockert Maßnahmen Mehr als 80.000 Covid-19-Tote in USA

Allein im Bundesstaat New York gibt es mehr als 340.000 bestätigte Corona-Fälle.

Allein im Bundesstaat New York gibt es mehr als 340.000 bestätigte Corona-Fälle.

(Foto: REUTERS)

Seit Mitte April sind in den USA jeden Tag im Schnitt 2000 Menschen an einer Erkrankung mit Covid-19 gestorben. Inzwischen sind es mehr als 80.000. Laut einer Studie könnte es in New York Tausende ungezählter Opfer geben. Dennoch lockert der Bundesstaat die Corona-Maßnahmen.

In den USA ist die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf über 80.000 gestiegen. Das geht aus Zahlen der US-Gesundheitsbehörden hervor. Im Schnitt sind seit Mitte April jeden Tag 2000 Menschen gestorben. Mehr als 1,3 Millionen Menschen haben sich mit dem Virus angesteckt. Die USA sind weltweit das Land mit den meisten Todes- und Infektionsfällen. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten New Jersey und New York, wo fast die Hälfte der Todesopfer zu beklagen sind.

Eine neue Untersuchung der New Yorker Gesundheitsbehörde vermutet mehr als 5000 zusätzliche Corona-Todesopfer in der Millionenmetropole. Die Studie deutet auf dann insgesamt etwa 25.000 Todesopfer in der Großstadt an der US-Ostküste hin. Sie untersuchte die sogenannte Übersterblichkeit in New York City vom 11. März bis zum 2. Mai - das ist die Abweichung von der angenommenen Totenzahl während des gleichen Zeitraums in einem normalen Jahr.

Für die Zeit zählte die Behörde 32.107 Tote in New York, was einer Übersterblichkeit von 24.172 entspreche. Von dieser Anzahl an Toten, die über der normal zu erwartenden Rate liegt, seien 13.831 Opfer als bestätigte und weitere 5048 schon zuvor als wahrscheinliche Covid-19-Fälle verzeichnet worden. Übrig bleibt die Zahl von 5293 Toten (22 Prozent), die nicht zugeordnet waren. Diese könnten "direkt oder indirekt auf die Pandemie zurückzuführen sein", hieß es.

New York City bleibt im Ausnahmezustand

Die Nicht-Erfassung dieser mutmaßlichen Corona-Todesopfer könnte den Experten zufolge unter anderem an Erkrankten liegen, die falsch negativ getestet wurden, außerhalb ärztlicher Kontrolle starben oder deren Tod bislang nicht mit Covid-19 in Verbindung gebracht wurde.

Trotz dieser hohen Zahlen werden die strengen Corona-Einschränkungen in dem Bundesstaat in dieser Woche erstmals gelockert. Ausgenommen ist allerdings New York City, die bis mindestens Juni im Ausnahmezustand bleibt, wie Bürgermeister Bill de Blasio sagte.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hatte am 22. März eine strenge Ausgangssperre verhängt. Fast alle Geschäfte mussten schließen, nur Angestellte in systemrelevanten Berufen dürfen seither zur Arbeit gehen. In drei Regionen des Bundesstaats habe sich die Situation so deutlich verbessert, dass von Freitag an bestimmte Unternehmen den Betrieb wieder aufnehmen dürften, sagte Cuomo. Zu den Kriterien für die Lockerungen zählen unter anderem rückläufige Todesfallzahlen und erhöhte Test-Kapazitäten.

"Wir beginnen heute ein neues Kapitel", sagte der Governeur. Die Lockerungen gelten seinen Angaben zufolge für das Bau- und Produktionsgewerbe sowie für Straßenverkäufer. Auch bestimmte Freizeitaktivitäten wie Tennis oder der Besuch von Autokinos sind ab Freitag wieder erlaubt.

Der New Yorker Bürgermeister De Blasio betonte derweil, die Entwicklung gehe zwar auch in New York City "in die richtige Richtung". Bei der Todesfallrate und der Zahl der Klinikeinweisungen sei jedoch ein weiterer Rückgang nötig, bevor Angestellte wieder zur Arbeit gehen dürften. Es müsse sichergestellt sein, dass sich die Situation nachhaltig verbessert habe. Nach jetzigem Stand müsse der wirtschaftliche Stillstand in der Metropole noch bis Juni aufrecht erhalten werden.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/rts/AFP

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