Eiswinter weicht wohl nur kurz Milde Luft bringt Glätte mit sich
24.01.2019, 16:06 Uhr
Nach ziemlich eisigen Tagen kommt etwas mildere Luft zu uns. Für Frostbeulen ist das sicher eine gute Nachricht, doch sie birgt auch Gefahren. Vor allem Autofahrer müssen am Wochenende auf der Hut sein, warnt n-tv Meteorologe Björn Alexander.
n-tv.de: Der Winter zeigte uns in dieser Woche bisher seine eisige Seite. Bleibt das auch am Wochenende so?
Björn Alexander: Eher nicht. Denn die Kälte hat inzwischen ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Am Wochenende setzt sich dann nämlich mal mildere Atlantikluft durch. Allerdings ist das eine durchaus brenzlige Situation.
Warum?
Weil Sie dabei in einigen Landesteilen mit akuter Glätte rechnen müssen. Beim Luftmassenwechsel droht ab Freitagnachmittag zunächst im Norden und Nordwesten, später dann aber auch im Osten und in der Mitte des Landes erst Schneeglätte und dann teils gefrierender Regen. Am Samstag verlagert sich dieser Glättemix in den Süden. Speziell dort kann sich die Glätte-Situation länger halten, weil die Böden schon länger gefroren sind und sich die milde Luft nicht ganz so deutlich durchsetzt wie etwa im Westen oder Nordwesten unseres Landes.
War es das dann mit dem Winter?
Das Winterende können wir damit definitiv nicht ausrufen. Die Wettermodelle zeigen zu Wochenbeginn recht übereinstimmend eher nasskalte Verhältnisse mit Regen oder Schneeregen im Flachland und Winter mit Neuschnee auf den Bergen. Und in der zweiten Wochenhälfte rieseln die Flocken sehr wahrscheinlich auch wieder weiter runter.
Wie sieht der Trend im Februar aus?
Zum Monatswechsel bleiben wir höchstwahrscheinlich im Bereich der Polarluft. Selbst ganz kalte Szenarien sind zu Februarbeginn aber auch denkbar. Denn zeitgleich sammelt sich jetzt über Skandinavien und Russland ein Reservoir von richtig eisiger Luft. Die wäre dann also gar nicht allzu weit entfernt und wir dürfen gespannt sein, ob die sibirische Kälte angezapft wird und dadurch ebenfalls in Mitteleuropa Einzug hält. Denkbar wäre es. Zumal auch die experimentellen Langfristprognosen des US-amerikanischen Wetterdienstes den Februar eher auf der zu kalten Seite sehen. Der letzte zu kalte Monat liegt übrigens schon lange zurück. Es war dies der März 2018 mit einer negativen Abweichung von knapp einem Grad im Vergleich zum langjährigen Mittelwert.
Vorm möglicherweise sibirisch kalten Februar liegt ja noch das Januarende. Mit welchen Aussichten?
In der Nacht zu Samstag und am Samstag verlagert sich das Zentrum der Glätte immer weiter nach Osten und später auch in den Süden. Anfangs mit Schnee, später dann aber auch mit der Gefahr von gefrierendem Regen. Unterdessen setzt sich von Niedersachsen bis herunter an den Oberrhein rasch mildere Luft durch, die hier für einen vergleichsweise lauen Wind und Temperaturen von 5 bis 8 Grad sorgt. In der Osthälfte wird der Dauerfrost ebenfalls seltener bei meist 0 bis 5 Grad. Lediglich Richtung Vorpommern und im Bergland bleibt es noch länger frostig.
Welche Temperaturen hält der Sonntag für uns bereit?
Der Osten und Süden tauen ebenfalls langsam auf. Wobei sich vor allem auf Nebenstrecken der Frost im Boden mit Glättegefahr noch hartnäckig wehren wird. Auch für Nicht-Autofahrer wird das gesamte Wochenende übrigens ziemlich bescheiden. Oft ist es trüb, nass und sehr windig bis stürmisch. Abgerundet wird das ungemütliche Wetter von einer sinkenden Schneefallgrenze. Das passiert im Laufe des Sonntagnachmittags und in der Nacht zum Montag, so dass Montag früh zum Berufsverkehr dann schon wieder Schneeglätte droht. Besonders oberhalb von etwa 300 Metern. Zuvor bringen es die Temperaturen am Sonntag auf 0 bis 8 Grad. Der Montag bringt dann maximal noch minus 2 bis plus 5 Grad.
Mit welchem Wetter beginnt die neue Woche?
Im Norden wechselhaft mit Schnee- oder Regenschauern, die weiter südwärts mehr und mehr in Schnee übergehen. Außerdem weht ein teilweise stürmischer Wind. Am Dienstag und Mittwoch fällt auch in den tieferen Lagen häufiger Schnee. Die Werte gehen nämlich nochmals zurück und bringen es meistens nur noch auf minus 2 bis plus 4 Grad.
Quelle: ntv.de