Panorama

Ringen um Naturschutzgebiete Outdoor-Hersteller sagt Trump den Kampf an

Das Grand Staircase-Escalante National Monument ist bei Wanderern beliebt.

Das Grand Staircase-Escalante National Monument ist bei Wanderern beliebt.

(Foto: imago/ZUMA Press)

US-Präsident Donald Trump hat sich einen neuen Feind gemacht: Die Outdoor-Marke Patagonia zieht gegen ihn vor Gericht. Es geht um die Erhaltung von zwei Naturschutzgebieten. Trump will diese verkleinern und wirtschaftlich nutzbar machen.

Die Botschaft ist eindeutig: "The President Stole Your Land", also "Der Präsident hat euer Land gestohlen". Sie ist an die US-amerikanische Bevölkerung adressiert und richtet sich gegen Präsident Donald Trump. In die Welt gesetzt wurde sie vom Hersteller für Outdoor-Equipment Patagonia, der unter anderem Rucksäcke und Regenbekleidung verkauft. Auf der Website des Unternehmens prangt nun in weißer Schrift auf schwarzem Grund dieser Satz - inklusive Erklärung.

Auf der Website von Patagonia prangt jetzt diese Botschaft an Trump.

Auf der Website von Patagonia prangt jetzt diese Botschaft an Trump.

(Foto: patagonia.com)

Das Unternehmen wirft Trump vor, zwei nationale Naturschutzgebiete allein für wirtschaftliche Interessen nutzbar zu machen. Trump bestreitet die Vorwürfe und argumentiert, er wolle die Parks für die Einheimischen zum Fischen und Jagen frei machen. Explizit handelt es sich um "Grand Staircase-Escalante" und "Bears Ears" im Süden des Bundesstaates Utah. Diese will Trump um 85 Prozent beziehungsweise 50 Prozent verkleinern, um das Territorium für die Öl- und Gasindustrie zu öffnen, so die Kritik. Allein das Gebiet, um das das "Grand Staircase-Escalante" schrumpfen soll, ist laut Patagonia größer als der bekannte Yosemite National Park in Kalifornien.

Die Outdoor-Marke nennt Trumps Vorhaben eine "illegale Handlung" und spricht von der "größten Einnahme von geschütztem Land in der amerikanischen Geschichte". Das Unternehmen will juristisch gegen den US-Präsidenten vorgehen. "Wir haben uns seit unserer Gründung für den Schutz dieser Orte eingesetzt und werden diesen Kampf nun vor Gericht fortsetzen", sagte Patagonia-CEO Rose Marcario dem Portal "AdAge".

Auch mehrere Organisationen, Naturschutzbehörden und Ureinwohner gehören zu den Klägern und wollen für die Erhaltung der beiden Gebiete kämpfen. Der ehemalige Direktor des US Fish and Wildlife Service sagte dem "Guardian": "Teddy Roosevelt würde sich um Grab umdrehen." Und an das Weiße Haus gerichtet: "Wir werden uns vor Gericht sehen, Präsident Trump".

Trumps Amtsvorgänger Barack Obama hatte dafür gesorgt, dass die Bear Ears in den Katalog der Nationalen Monumente aufgenommen werden. Die "Grand Staircase-Escalante" wurde dagegen bereits 1996 von Bill Clinton unter Schutz gestellt. Die Gebiete sind für Wanderer, Kletterer und sowie Outdoor-Sportler komplett erschlossen. Die "Bear Ears" gelten außerdem als Heiligtum der amerikanischen Ureinwohner.

Quelle: ntv.de, lsc

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