Panorama

Nach Massaker an StudentenProtestmarsch erreicht Mexiko-Stadt

10.11.2014, 08:05 Uhr
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Die Demonstranten fordern Gerechtigkeit. (Foto: imago/Xinhua)

In Mexiko wächst die Wut: Ein Solidaritätsmarsch für die ermordeten 43 Studenten kommt in der Hauptstadt an. Die Demonstranten machen deutlich: Sie glauben nicht mehr an die Behörden und sehen das Land in einer katastrophalen Verfassung.

Nach einem einwöchigen Solidaritätsmarsch für die verschleppten Studenten in Mexiko haben Demonstranten die Hauptstadt erreicht. "Wir sehen uns einem nationalen Notstand wegen der schlechten Sicherheitslage gegenüber. Wir glauben an die Bürgerschaft, um die Dinge zu ändern. Nicht an die offiziellen Stellen, die sich als ineffizient herausgestellt haben", sagte der Organisator des Protestzugs, José Alcaraz García.

Ende September waren im Bundesstaat Guerrero 43 Studenten des linksgerichteten Lehrerseminars Ayotzinapa von der Polizei entführt und der kriminellen Organisation "Guerreros Unidos" übergeben worden. Bandenmitglieder räumten ein, die jungen Leute getötet und verbrannt zu haben.

Aus Solidarität mit den Opfern marschierten 43 Vertreter sozialer Organisationen - einer für jeden Studenten - in den vergangenen Tagen rund 200 Kilometer von Guerrero nach Mexiko-Stadt. Am Vortag hatten aufgebrachte Demonstranten versucht, den Nationalpalast in der Hauptstadt zu stürmen. Sie legten Feuer an einer der Pforten des Gebäudes am zentralen Platz Zócalo. Auch in Guerreros Hauptstadt Chilpancingo griffen Studenten den Sitz der Regionalregierung an.

Präsident Enrique Peña Nieto verurteilte die Ausschreitungen. "Ayotzinapa ist ein Ruf nach Gerechtigkeit, nach Frieden und Einheit - nicht nach Gewalt und Konfrontation", sagte er. "Es ist inakzeptabel, diese Tragödie zu benutzen, um Gewalt zu rechtfertigen."

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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