Panorama

Leerstehendes Kloster besetzt Rebellische Nonnen fordern Ermittlungen gegen Stiftsleiter

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Seit Anfang September wohnen die Nonnen wieder in ihrem alten Kloster.

Seit Anfang September wohnen die Nonnen wieder in ihrem alten Kloster.

(Foto: picture alliance / BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com)

Drei betagte Ordensschwestern halten seit Wochen ihr ehemaliges Kloster bei Salzburg besetzt. Nun gehen sie juristisch gegen ihren kirchlichen Vorgesetzten vor. In einem Schreiben an die Behörden verlangen sie Ermittlungen wegen ihrer Umsiedlung in ein Altersheim.

Der Streit um die Besetzung eines österreichischen Klostergebäudes durch drei betagte Nonnen spitzt sich zu. Die Ordensschwestern fordern neue strafrechtliche Untersuchungen gegen ihren kirchlichen Kontrahenten, wie aus einem Schreiben an die Staatsanwaltschaft Salzburg hervorgeht.

Weil sie nicht länger in dem Altersheim leben wollten, das ihnen ein Stiftsleiter zugewiesen hatte, hatten sich die Nonnen Anfang September Zutritt zu ihren ehemaligen, leerstehenden Kloster-Räumen im Schloss Goldenstein bei Salzburg verschafft. Seitdem wohnen die zwischen 80 und 86 Jahre alten Frauen dort.

Die Staatsanwaltschaft solle unter anderem die "rechtswidrige" Umsiedlung der Nonnen aus dem Kloster in das Heim sowie den Verbleib von Hunderttausenden Euro an Bankguthaben untersuchen, heißt es in dem Anwaltsschreiben, das einer Anzeige entspricht. Das Dokument richtet sich vor allem gegen den für die Nonnen zuständigen Stiftsleiter Markus Grasl. Frühere Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Grasl, die der Anwalt ins Rollen gebracht hatte, waren im Mai eingestellt worden.

Grasls Sprecher kommentierte die nun vorgebrachten Vorwürfe nicht. Das Schreiben liege ihm noch nicht vor, sagte er. Er hielt aber fest, dass der juristische Schritt "nicht eine Einigung unterstützt, sondern ein feindseliger Akt ist, den man so nicht setzt, wenn man eine Lösung will". Stiftsleiter Grasl hatte die Nonnen in den vergangenen Wochen vergeblich aufgefordert, wieder in das Altersheim zurückzukehren, wo sie seiner Meinung nach aufgrund ihres Gesundheitszustandes leben sollten.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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