Schluss mit lustig in BelgienRegierung will "Rebellenprinz" Geld streichen

Prinz Laurent von Belgien schert sich wenig um Konventionen. Weil er dabei aber regelmäßig nicht nur die Grenze des guten Geschmacks, sondern auch seinen Aufgabenbereich überschreitet, hat Premier Charles Michel jetzt genug - und kündigt Sanktionen an.
Belgiens Prinz Laurent sorgt erneut für Aufregung bei seinen Landsleuten. Der Bruder von König Philippe nahm Ende Juli an einer Feier zum 90-jährigen Bestehen der chinesischen Armee in der chinesischen Botschaft in Brüssel teil. Ein Foto, das ihn und andere Teilnehmer beim Anschneiden eines Kuchens zeigt, verbreitete er selbst über seinen Twitter-Account.
Die eigentlich unverfängliche Veranstaltung hat nun aber ein politisches Nachspiel für den Prinzen. Eigentlich darf Laurent ausländische Würdenträger nämlich nur mit Erlaubnis der Regierung treffen - um diese hat er Premierminister Charles Michel aber nach dessen Angaben nicht gebeten. Erst im Januar hatte Michel dem Prinzen nach einer Reihe ähnlicher Vorfälle ins Gewissen geredet und auf Sanktionsmöglichkeiten hingewiesen. Nun will Michel handeln und der Regierung die Einleitung eines Sanktionsverfahrens vorschlagen. Damit drohen dem Prinzen einmalige Kürzungen seiner Bezüge von jährlich 308.000 Euro.
Prinz Laurent macht nicht zum ersten Mal negative Schlagzeilen. 2011 hatte er der früheren belgischen Kolonie Kongo einen von der Regierung nicht gewünschten Privatbesuch abgestattet. Auch mit Raserei am Steuer machte er schon von sich reden. Belgische Medien haben ihn deshalb "Rebellenprinz" getauft.