Zwei Gondeln in Flammen Riesenrad beim Highfield-Festival brennt - Verletzte
17.08.2024, 22:21 Uhr Artikel anhören
Sie wollten einen schönen Blick auf das Festivalgelände: Bei dem Brand zweier Riesenrad-Gondeln sind mehrere Besucher des Highfield verletzt worden. Die Veranstalter reagieren umsichtig - und verhindern so womöglich Schlimmeres.
Beim Brand eines Riesenrads auf dem Highfield-Festival bei Leipzig sind mehr als 20 Menschen verletzt worden. Zwei Gondeln des Fahrgeschäfts standen in Flammen. "Es gibt vier Brandverletzte und eine Person mit Sturzverletzungen", sagte eine Sprecherin der Leipziger Polizei. Außerdem hätten 18 weitere Menschen Rauchgasvergiftungen erlitten. Dabei handele es sich um Festival-Besucher und Ersthelfer, darunter auch Polizeibeamte. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht, dabei kamen nach Angaben der Polizei auch Rettungshubschrauber zum Einsatz.
Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Gegen 21 Uhr war zunächst eine der Gondeln des Riesenrads in Brand geraten. Dann griffen die Flammen auf die zweite Gondel über. Beide wurden durch das Feuer völlig zerstört.
Festivalbesucher Guido aus Köln berichtet, das Riesenrad sei plötzlich schneller gefahren. Die brennenden Gondeln hätten ganz oben gestanden. "Dann herrschte Totenstille", schildert der 58-Jährige.
Bühnenprogramm lief zunächst weiter
Als die ersten Flammen sichtbar wurden, stand gerade der Berliner Rapper Ski Aggu auf der Bühne. In seiner Instagram-Story schrieb er kurze Zeit später: "Ich bin absolut bestürzt und schockiert über den Riesenradbrand während meiner Show auf dem Highfield. Mir wurde nur aufs Ohr gesagt, dass ich unter keinen Umständen die Show abbrechen, sondern zunächst mit euch im Dialog bleiben sollte, damit keine Massenpanik entsteht."
Priorität sei gewesen, dass die Situation nicht weiter eskaliere. Das habe zum Glück auch funktioniert, so der 26-Jährige. "Danke, dass ihr alle so ruhig geblieben seid und dadurch eventuell Schlimmeres verhindert habt." Entscheidend dafür sei vor allem die Arbeit der Rettungskräfte gewesen, die schnell reagiert hätten.
Augenzeugen berichten, dass die Menschen nach und nach vom Riesenrad geholt wurden. Die beiden betroffenen Gondeln seien komplett ausgebrannt, schildert ein dpa-Reporter, der vor Ort war. Etwa 30 Minuten nach Ausbruch des Brandes sagte ein Feuerwehrmann, die Lage sei inzwischen unter Kontrolle.
Das Festival am Störmthaler See, ein großes Rock- und Popfestival mit rund 30.000 Besuchern, wurde dann doch noch kurz unterbrochen. Etwa eine Stunde nach dem Ausbruch des Feuers gab es gegen 22 Uhr auf der Bühne eine Durchsage an die Besucher, dass es den Betroffenen gut gehe - und das Festival mit einem Auftritt von Cro fortgesetzt werden soll. Gegen 23 Uhr ging das Programm dann tatsächlich weiter.
Bedrückte Stimmung nach dem Brand
Festivalbesucher Ricky, der aus dem Harz angereist war, zeigte sich nach dem Brand zunächst unschlüssig, ob die Konzerte weitergehen sollten. Der 27-Jährige empfand die Stimmung als gedrückt. Er lobt jedoch die Veranstalter für ihr Vorgehen: "Es gab klare Ansagen und wir wussten, was passiert ist."
Auch Bastian aus Leipzig schildert, die Rettungskräfte seien schnell vor Ort gewesen. Er habe das Gefühl, dass es viele Besucher zu ihren Zelten ziehe - und man eher dort den Abend ausklingen lassen wolle, um über das Erlebte zu reden, so der 33-Jährige.
Die 40-jährige Stephanie aus dem sächsischen Werdau äußerte sich besonders geschockt. Sie war nach eigenen Angaben nur wenige Minuten, bevor der Brand ausbrach, noch selbst auf dem Riesenrad gewesen. "Wir haben irgendwie Plastik gerochen und dachten, das kommt vom Zeltplatz", schildert sie. Als sie dann die Flammen an den Gondeln sah, konnte sie es kaum glauben, wie knapp sie davongekommen war.
Quelle: ntv.de, fzö/ino/dpa