Panorama

Scharfschütze auf dem Dach?Schüler-Videodreh löst Polizeieinsatz aus

24.11.2019, 15:50 Uhr
Polizeifahrzeuge-mit-eingeschaltetem-Blaulicht
Der vermeintliche Tatort wurde weiträumig abgesperrt. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild)

Rund 50 Polizisten werden in einem Wohngebiet der Stadt Leimen in Baden-Württemberg zusammengezogen. Eine Anwohnerin hatte zuvor einen Mann mit Gewehr und Tarnkleidung beobachtet. Als die Beamten zuschlagen, entpuppt sich alles als ein riesiges Missverständnis.

Ein vermeintlicher Scharfschütze auf einem Garagendach hat in einer Wohngegend der baden-württembergischen Leimen für Unruhe gesorgt und schließlich einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Eine besorgte Zeugin schilderte in einem Anruf bei der Polizei, dass eine mit einem Gewehr bewaffnete Person samt Tarnkleidung, Helm und Schutzweste auf einem Garagendach neben einer Wohnung Stellung bezogen habe, teilt die Polizei mit.

Die Beamten nahmen den Hinweis der Frau ernst und schritten zur Tat: Der vermeintliche Tatort wurde weiträumig abgesperrt, rund 50 Polizisten wurden in den Gebiet zusammengezogen. Gegen 15.40 Uhr - mehr als zwei Stunden nach dem Anruf der Zeugin - öffnete sich die Tür des Hauses, zu dem die Garage gehört. Ein Quartett stieg ins Auto - und wurde prompt von den lauernden Polizisten gestoppt.

Doch die vermeintliche Gefahrensituation entpuppte sich als harmlos: Zwei Männer hatten auf dem Garagendach lediglich Szenen für ein offenbar militaristisch anmutendes Schulprojekt gedreht. Drei weitere Personen, die sich in dem Haus befanden, wurden per Telefon kontaktiert und verließen schließlich ebenfalls das Gebäude.

Dutzende Waffen-Imitate entdeckt

Bei der Befragung konnten die Insassen das Missverständnis zusammen mit weiteren Hausbewohnern aufklären. In einem Fahrzeug und im Haus selbst entdeckte die Polizei mehr als ein Dutzend Waffen-Imitate - darunter von Lang- und Kurzwaffen -, militärische Ausrüstung und vermeintlich echte Munition, die von den Beamten zunächst einkassiert wurden. Es wird laut Polizei nun ermittelt, ob eventuell ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorliegt.

Als Hauptbeteiligte des Videodrehs machten die Beamten zwei Männer im Alter von 20 und 25 Jahren aus. Beide wurden mit aufs Polizeirevier genommen, später aber wieder auf freien Fuß gesetzt.

Quelle: kst/dpa

Baden-WürttembergPolizei