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Sehr seltene AttackeSchwarzbär tötet Frau und verletzt Hund

06.09.2019, 01:29 Uhr
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Schwarzbären gelten als scheu. Menschen greifen sie normalerweise nicht an. (Foto: imago images / Design Pics)

Amerikanische Schwarzbären können bis zu 1,80 Meter groß werden und wiegen gut und gern 100 Kilo. Gefährlich sind sie aber nicht - normalerweise. In Kanada hat ein Tier aber eine Frau tödlich verletzt. Warum, das soll eine Obduktion klären.

In Kanada ist eine Frau von einem Schwarzbär getötet worden. Die 62-Jährige US-Bürgerin verbrachte mit ihren Eltern Urlaub auf Red Pine Island, einer Insel im Rainy Lake im Voyageurs Nationalpark, die im Besitz der Familie ist. Der tragische Vorfall ereignete sich bereits am 1. September, wie die örtliche Polizei bestätigte.

Am frühen Abend hatte die Frau das Haus verlassen, um nach ihren Hunden zu sehen. Als sie nicht zurückkam, alarmierte die besorgte Mutter die Polizei. Die beiden Hunde waren inzwischen zum Haus zurückgekehrt, einer von ihnen war verletzt. Etwa 30 Minuten später trafen die Beamten auf der Insel ein und starteten die Suche im unwegsamen Gelände. Was sie dann entdeckten, bestätigte die schlimmsten Befürchtungen: Sie fanden den leblosen Körper der Frau und – wie es im Polizeibericht heißt – in unmittelbarer Nähe einen Bären. Ein beteiligter Offizier ergänzte später, der Bär habe über dem Leichnam gestanden.

Die Polizisten erschossen das Tier. Sein Körper wird jetzt auf Auffälligkeiten hin untersucht. In der Nähe entdeckten sie noch zwei weitere auffällig aggressive Schwarzbären. Sie sind noch am Leben, weil auf der nahezu unbewohnten Insel keine Gefahr von ihnen ausgeht. Ontarios Naturschutzministerium prüft die nächsten Schritte.

Attacken dieser Art kämen sehr selten vor, betonte das Ministerium. In Ontario gab es den letzten tödlichen Angriff im Jahr 2005. Beschwerden über Schwarzbären gibt es vor allem, wenn die Tiere von Müll angezogen werden und darin herumwühlen. Normalerweise sind Bären eher scheu und meiden Menschen. Gefährlich kann es werden, wenn man eine Mutter mit ihren Jungen stört oder wenn ein Bär seine Nahrung gefährdet sieht. Amerikanische Schwarzbären sind Allesfresser, sie ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen, Fisch und kleineren Säugetieren. Die Umweltorganisation Canadian Wildlife Federation rät für den seltenen Fall, dass sich ein Bär nähert, sich groß zu machen, die Arme zu heben und zu rufen. Gruppen sollten auf jeden Fall zusammenbleiben.

Dass Bären Menschen als Nahrung jagen, ist nahezu ausgeschlossen. Möglicherweise wurden der Frau aber ihre Hunde zum Verhängnis. Das Bellen könne Bären auch zu physischen Verteidigungsaktionen verleiten, sagte Dave Garshelis von Minnesotas Naturschutzdezernat der "New York Times". Wenn der Hund dann zurück zu seinem Besitzer laufe, könne es sein, dass der Bär auf einen Menschen trifft.

Quelle: ino

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