Früherer n-tv Moderator So geht es Michael Mross heute
14.09.2016, 12:21 Uhr"Ich sitze in meinem Café im Süden Sri Lankas und blicke nach rechts. Es nähert sich mit großer Geschwindigkeit ein kleiner SUV". So beginnt der schicksalhafte Tag von Michael Mross. Am Ende fehlen ihm ein Bein und ein Arm. Nun äußert sich Mross in einem Interview.
Der langjährige n-tv Moderator und Börsenexperte Michael Mross hat sich in einem Interview mit "Wirtschaft TV" zu seinem Gesundheitszustand nach seinem schweren Unfall auf Sri Lanka geäußert. Seinerzeit war ein kleiner SUV in den in einem Café sitzenden 58-Jährigen gekracht. "Rechtes Bein weg. Linkes Bein gebrochen. Arm rechts weg. Plötzlich sehe ich meine abgerissenen Gliedmaßen - das Bein und den Arm - in einer Ecke", schilderte er lakonisch das Resultat des Unglücks.
Nun, rund sechs Monate später, sitzt Mross im Rollstuhl und gibt Auskunft über die Veränderungen in seinem Leben. "Die Situation ist grauenvoll, da gibt es nichts zu beschönigen, wenn man Teile des Arms verloren hat und das Bein weg ist. Das ist eine sehr, sehr schwierige Situation."
Insbesondere das Laufenlernen auf einer Prothese sei sehr viel schwieriger als erwartet und ein sehr langwieriger Prozess, wie Mross einräumte. Dennoch zeigt er sich optimistisch, dass er vielleicht in einem Jahr wieder auf zwei Beinen stehen kann.
Aber auch der normale Alltag ist mit vielen Veränderungen und Schwierigkeiten verbunden. "Es sind 1000 Veränderungen. Man ist wie neu geboren, nachdem ich da durch die Hölle gegangen bin", so der Moderator weiter. Besonders schwierig ist es für ihn, plötzlich nicht mehr unabhängig zu sein. "Diese Unbeweglichkeit, dieses Gefangensein, diese Abhängigkeit von anderen Menschen. Das ist eigentlich das, was am meisten nervt", so Mross. "Ich bin immer ein Mensch gewesen, der selbstständig war und alleine lebte und das geht jetzt nicht. Ich brauche eigentlich immer einen, der da ist. Mit einem Arm kann man eben nicht mehr so viel machen".
Aber auch den Kampf um Entschädigung hat Mross aufgenommen. Da er in Deutschland nicht versichert ist, möchte er Schadenersatz von der Versicherung des sri-lankischen Autobesitzers, welcher ihn schwer verletzt hatte. Aber auch dies sei ein zermürbender Prozess. Über die Anteilnahme an seinem Schicksal, auch finanziell, zeigt sich Mross beeindruckt und dankbar.
Auch wenn er die Lektion des Unfalls für sein Leben laut Interview noch nicht verstanden hat, äußert sich Mross überwiegend optimistisch über seine Zukunft, in der er plant, ein Buch zu schreiben. "Die erste Erfahrung, wie man von den Toten wieder aufersteht, habe ich gemacht. Jetzt geht es darum, wie geht das Leben weiter".
Quelle: ntv.de, awi