Panorama

Herbstliche Kühle ade!Sommer wagt erneuten Vorstoß

15.07.2016, 14:46 Uhr
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17-20 Grad Wassertemperatur an Nord- und Ostsee sind durchaus geeignet für einen Sprung ins kühle Nass. (Foto: dpa)

Das Wetter macht sich derzeit nicht viel aus dem Hochsommer Monat Juli. Schirm und Jacke sind deshalb ständige Begleiter. Doch die Aussichten zum Wochenende wecken neue Hoffnung. Wie lange der Sommer dieses Mal hält, weiß n-tv Meteorologe Björn Alexander.

Das Wetter macht sich derzeit nicht viel aus dem Hochsommer Monat Juli. Schirm und Jacke sind derzeit noch ständige Begleiter. Doch die Sommerchancen sollen sich zum Wochenende wieder erhöhen. Wie lange der Aufschwung dieses Mal anhält, weiß n-tv Meteorologe Björn Alexander.

Björn, irgendwie läuft’s nicht mit unserem Sommer. Gibt’s noch Chancen für mehr Sonne und Wärme?

Das Wochenende wird auf jeden Fall schon mal spürbar wärmer. Aber ganz ohne Schauer geht’s leider immer noch nicht. Für die nächste Woche steigt dann aber die Wahrscheinlichkeit für mehr Beständigkeit und sommerliche Temperaturen. Denn dann könnte sich ein Ableger des Azorenhochs zumindest vorübergehend bei uns ausbreiten.

Das klingt doch schon mal recht positiv.

Ja. Zumal man sich sicherlich in diesem Sommer ja auch schon über kleine Lichtblicke freut. Vor allem nach den letzten Tagen.

Was meinst du speziell?

Da denke ich einerseits an die Regionen Richtung Alpen. Dort sind in den letzten Tagen zum Teil mal wieder mehrere Hundert Liter Regen pro Quadratmeter runter gekommen. Außerdem ist in der Kaltluft die Schneefallgrenze auf unter 2000 Meter gesunken. Auch der Osten unseres Landes war sehr nass. Und die Urlauber an den Küsten von Nord- und Ostsee haben stürmische und wechselhafte Zeiten hinter sich.

Wie warm oder besser kalt ist denn dort der Sprung ins Wasser?

Das geht sogar. Momentan sind es so um die 17 bis knapp 20 Grad. Wer es sicher wärmer haben will, der wird aber ja wahrscheinlich eh die südlicheren Gefilde gebucht haben.

Wie sieht es denn am Mittelmeer aus?

Am östlichen und westlichen Mittelmeer dominiert die Sonne. Am zentralen Mittelmeer hingegen gibt’s zumindest zum Start ins Wochenende noch kräftige Gewittergüsse, die allerdings in den nächsten Tagen tendenziell der Sonne weichen. So oder so ist das Wasser aber natürlich deutlich wärmer als bei uns. Häufig bewegen sich die Wassertemperaturen, die ja immer in einem Meter Tiefe gemessen werden, bei 22 bis 27 Grad.

Und sicherlich lassen uns auch die Temperaturen abseits des Wassers etwas neidisch werden, oder?

Kommt drauf an. Denn große Hitze ist ja auch nicht jedermanns Sache. Die Höchstwerte bewegen sich rund ums Mittelmeer bei 27 bis 35 Grad. Teilweise sind auch mal an die 40 Grad möglich. Nur in der Gewitterluft sind zuerst einmal gedämpftere 20 bis 26 Grad drin, bevor es ab Sonntag auch dort wieder wärmer wird.

Stichwort: wärmer. Das gilt auch bei uns?

So schaut es aus. Am Samstag werden es nämlich verbreitet 20 bis 26 Grad, mit den wärmsten Werten entlang des Rheins. Frischer sind die Küstenabschnitte mit Seewind sowie die Berge im Süden und Osten bei rund 18 Grad.

Was macht die Sonne?

Die ist besonders im Süden und Osten gut mit im Rennen bei meist 9 bis 13 Sonnenstunden. Richtung Nordwesten werden die Wolken zahlreicher. Etwas Regen fällt nördlich einer Linie Niederrhein-Fehmarn.

Was bringt der Sonntag?

Südlich der Mainlinie bleibt es freundlich oder sonnig. Im übrigen Land breiten sich von Norden neuerlich Schauer und einzelne Gewitter aus. Dahinter wird es allerdings auch wieder schöner, so dass sich auch die Küstenurlauber endlich mal über mehr Sonne freuen können. Dementsprechend verteilen sich die Temperaturen: die Sonne im Süden bringt 24 bis 28 Grad. Auch in Köln oder Berlin sind es um die 24 Grad. Weiter nordwärts werden es 18 bis 22 Grad.

Und nächste Woche?

Montag steigt von Westen her der Luftdruck an und dort kommt die Sonne immer besser durch, während es ansonsten wechselhafter in die neue Woche geht. An den Alpen ist es auch noch gewittrig. Dazu 18 bis 28 Grad. Dienstag überall trocken, häufiger sonnig und wärmer bei 20 bis 30 Grad. Mittwoch in der Südosthälfte viel Sonne und sommerlich warm bei 24 bis 32 Grad. Im Westen und Norden könnten hingegen Schauer und Gewitter aufkommen. Jedoch bestehen dabei noch größere Unsicherheiten. Fest steht: die fast schon herbstliche Kühle lassen wir vorerst einmal hinter uns und die Chancen auf mehr Sommer steigen an. Ob es dann endlich ein nachhaltigerer Sommervorstoß wird, ist aber leider noch sehr fraglich.

Quelle: ntv.de

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