Panorama

Abbaden, abgrillen, abfeiern"Spätsommer legt tollen Endspurt hin"

22.09.2016, 11:55 Uhr
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Der Herbst beginnt. Doch der Spätsommer mag nicht so recht weichen. Die Temperaturen seien am Wochenende ideal für alle Aktivitäten, die man in den kommenden Monaten noch schmerzlich vermissen wird, so n-tv Meteorologe Björn Alexander.

Der Herbst beginnt. Doch der Spätsommer mag nicht so recht weichen. Die Temperaturen seien am Wochenende ideal für alle Aktivitäten, die man in den kommenden Monaten noch schmerzlich vermissen wird, so n-tv Meteorologe Björn Alexander.

n-tv.de: Im Kalender steht heute "Herbstanfang". Sieht draußen aber irgendwie gar nicht so aus.

Björn Alexander: Stimmt. Denn der späte Sommer geht in diesen Tagen nochmals in die Verlängerung. Das Wochenende wird vielerorts richtig schön und bringt am Sonntag bis zu 26 Grad. Damit ist dieser September dann auch auf dem Weg, einer der wärmsten September-Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu werden.

Was heißt das genau?

Bisher ist es noch 4,4 Grad wärmer als der durchschnittliche September. Wenn das am Ende auch noch so wäre, dann wäre es der mit Abstand wärmste September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Allerdings wird das eine knappe Kiste. Denn auch wenn das Wochenende nochmals deutlich über den Normaltemperaturen liegt, die kommende Woche wird wechselhafter und wahrscheinlich deutlich kühler, so dass am Ende eine positive Abweichung von 3 bis 3,5 Grad rauskommen wird. Zu schlagen ist übrigens der September 2006.

Wie viel zu warm war der?

Der war gut 3,5 Grad zu warm. Somit schätze ich, dass wir ziemlich sicher den zweitwärmsten September seit Aufzeichnungsbeginn erleben, dass es aber für Platz 1 eventuell nicht ganz reichen wird. In absoluten Temperaturen heißt das: bislang brachte der Monat eine mittlere Temperaturen von 18 Grad. Im September 2006 waren es knapp 17 Grad.

Wurden denn schon Rekorde geknackt?

Die meisten Stationsrekorde sind in diesem Monat im zweiten Drittel geknackt worden. Am 13.09. gab es Spitzenwerte bis an die 34 Grad. Betrachtet man hingegen die Rekordwerte des gesamten Monats, dann fehlt doch noch etwas zu den Spitzenreitern. Die heißeste Temperatur liegt bei 34,9 Grad in Potsdam (aus dem Jahr 1895), dicht gefolgt von Würzburg mit 34,8 Grad oder Soltau mit 34,7 Grad (beides 1947).

Noch einmal zurück zum Herbstbeginn. Wie wird der festgelegt?

Das ist der Zeitpunkt, an dem die Sonne senkrecht über dem Äquator steht. Dann herrscht sowohl auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel die sogenannte Tag-Nacht-Gleiche. Anschließend werden die Tage bei uns kürzer als die Nächte. Auf der Südhalbkugel ist das natürlich genau umgekehrt. Zuvor legt der Spätsommer bei uns aber noch einen tollen Endspurt hin.

Am Wochenende?

So ist es. Denn dann sind die Temperaturen ideal für alle "Abs". Also Ab-Baden, Ab-Grillen oder Ab-Feiern. Zwar sind die Nächte schon recht frisch und abends ist es natürlich auch schon zeitig dunkel. Tagsüber werden es am Sonntag aber verbreitet 20 bis 26 Grad. Die Wassertemperaturen in den Badeseen und an den Küsten bewegen sich noch oft bei 17 bis 20 Grad.

Was bringt uns der Samstag?

Im Westen und Süden nach Nebelauflösung großartig bis grenzgenial. Richtung Nordosten noch ein paar größere, aber harmlose Wolkenfelder. Dazu steigen die Temperaturen häufig auf 18 bis 24 Grad. Am wärmsten wird es in den westlichen und südwestlichen Landesteilen.

Was macht die Sonne am Sonntag?

Auch im Osten gibt sie alles. Denn nach Auflösung einzelner Dunst- oder Nebelfelder wird es zunächst einmal sehr sonnig. Nur ganz im Westen ziehen nachmittags erste hohe Wolken auf, die in der Nacht zum Montag dichter werden und erste Tropfen bringen können. Das ganze bei 20 Grad im Bergland und bis 26 Grad am Rhein. Das sollten wir dann alle genießen, denn anschließend macht der Herbst Ernst.

Oh - wie schade. Worauf müssen wir uns einstellen?

Anstelle unserer Dauerhochs rückt vom Nordatlantik ein Tief Richtung Skandinavien. Damit wird es wechselhafter mit Regengüssen, kühler und windig, zum Teil auch stürmisch. Zwar gibt es dabei auch noch größere Unsicherheiten, denn besonders im Süden könnte es auch noch länger freundlich und mild weitergehen. Jedoch ist die unbeständige Herbstvariante momentan das wahrscheinlichste. Wir dürfen gespannt sein.

Quelle: ntv.de

WetterBjörn Alexander