Dutzende weitere verletztStudentin stirbt nach Vergiftung auf Bali

Auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali kommt es zu einem tragischen Vorfall. Eine chinesische Studentin stirbt in einem Hostel, Dutzende weitere Menschen müssen behandelt werden. Beteiligte berichten von dramatischen Vorgängen.
Am 2. September wird die 25-jährige chinesische Touristin Deqing Zhuoga leblos in ihrem Bett im "Clandestino Hostel" im balinesischen Canggu gefunden. Die Backpackerin war zuvor mit starkem Erbrechen und Schüttelfrost in der Unterkunft zusammengebrochen. Ihre Freundin, Leila Li, die das Zimmer mit ihr teilt, muss fünf Tage auf der Intensivstation behandelt werden, ohne zu wissen, dass Zhuoga bereits in der ersten Nacht nach Beginn der Symptome verstorben ist.
"Sie war zu krank, um Hilfe zu rufen. Während ich um Hilfe kämpfte, lag sie in ihrem Bett und erbrach stundenlang", berichtet Li. Die beiden Frauen sind nicht die einzigen Hostelgäste mit diesen Symptomen. "Ich wäre fast gestorben, als ich mehr als sieben Stunden lang erbrochen habe und ohnmächtig wurde. Als ich um Hilfe rief, kam niemand", erinnert sich Leslie Zhao, eine Touristin, die am selben Abend im Hostel übernachtet hat.
Polizei ermittelt wegen zahlreicher Betroffener
Die Polizei der Region Kuta bestätigt, dass rund 20 Gäste unter ähnlichen Symptomen litten, zehn von ihnen in kritischem Zustand. Inspektor Ahmad erklärt laut "Daily Mail", dass die Anzahl der Betroffenen eine umfassende Untersuchung des Hostels erforderlich mache. Unter den Betroffenen seien auch zwei deutsche Urlauber.
Die offizielle Todesursache von Zhuoga wurde als akute Magen-Darm-Infektion und eines daraus resultierenden hypovolämischen Schocks festgestellt. Der Körper kann dabei die durch den Infekt verlorene Flüssigkeit nicht mehr ausgleichen.
Was der Grund für die starken Symptome war, bleibt unklar. Leila Li erhebt schwere Vorwürfe: "Mein Arzt hat mir gesagt, dass es sich um eine Pestizid- und Lebensmittelvergiftung handelt." Berichten zufolge sollen einige Touristen in der betreffenden Nacht gemeinsam im Hostel zu Abend gegessen haben.
Gäste beschwerten sich über unhygienische Zustände
Li erinnert sich auch, dass ein angrenzendes Zimmer wegen Bettwanzen abgeriegelt worden sei. Schlechte Bewertungen wegen Bettwanzen und unhygienischen Zuständen im "Clandestino Hostel" häufen sich im Netz. Eine Übernachtung in diesem Hostel kostet umgerechnet rund neun Euro.
Ein Gast beschwert sich bereits im Juli über die mangelnde Ehrlichkeit der Rezeption bezüglich des Bettwanzenbefalls. "Wie kann dieser Ort noch existieren?", fragt ein anderer Reisender in seiner Online-Bewertung. Mehr zwei Monate nach dem Todesfall dauern die Ermittlungen noch immer an.