Asylbewerber müssen Zelte verlassenStürmischer "Heini" trifft auf Deutschland

Mit Geschwindigkeiten von bis zu 170 Kilometern pro Stunde erfasst ein Sturm "Heini" Deutschland. In einigen Städten müssen Flüchtlinge evakuiert werden. Denn: Die Zelte, in denen sie untergebracht sind, halten dem starken Wind nicht stand.
Sturmtief "Heini" hat Deutschland weitgehend verschont. Vereinzelt stürzten in der Nacht Bäume, Baugerüste und Verkehrsschilder um. Größere Schäden gab es allerdings nicht. Nun kündigt sich "Iwan" an: Das Tief soll ab Donnerstag erneut kräftigen Wind und Regen bringen.
Auf dem Brocken im Harz erreichte "Heini" laut Wetterexperte Björn Alexander Geschwindigkeiten von 170 Kilometern pro Stunde. An der Nordsee fegte das Sturmtief immerhin mit 100 bis 115 Kilometer pro Stunde vorbei.
Auf dem Erfurter Domplatz kippte der 28 Meter hohe Weihnachtsbaum um und stürzte auf eine Krippe. Die wertvollen Unikate der Figuren standen laut Marktleitung aber noch nicht darin. Ein Kran richtete die Rotfichte wieder auf. Vereinzelt knickten in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen nach Angaben von Polizei und Feuerwehren Bäume um, Bauzäune und Gerüste wurden weggeweht. Größere Einsätze und Schäden gab es jedoch nicht.
Böen bis Stärke 11
Am Vorabend waren in einigen Städten Flüchtlinge vor dem Unwetter in Sicherheit gebracht worden: In Bremen mussten rund 1400 Asylbewerber über Nacht kurzfristig von Zeltlagern in Schulen umziehen. Die Zelte, in denen die Menschen untergebracht waren, halten nach Herstellerangaben höchstens Windstärke 10 aus, erwartet wurden aber Sturmböen bis zu Stärke 11. Auch in Dresden und Berlin wurden mehrere hundert Flüchtlinge aus Zelten, in denen sie wohnten, oder in denen sie auf einen Termin bei Behörden warteten, in andere Unterkünfte gebracht.
Im Tagesverlauf verlagern sich Sturm und Regen weiter ostwärts, so Björn Alexander. Auf den östlichen Mittelgebirgen ist demnach noch mit Windspitzen bis 130 Kilometer pro Stunde zu rechnen. Ansonsten beruhigt sich das Wetter vorübergehend und die Sonne zeigt sich. Mit 10 bis 15 Grad bleiben die Temperaturen weiter relativ mild, am Wochenende wird es dann aber deutlich kälter.