Möglicherweise ein TornadoSturmböen decken Häuser in Ostfriesland ab

Ein heftiger Sturm sorgt in mehreren ostfriesischen Ortschaften für Verwüstung. Neben umgekippten Bäumen gibt es schwere Schäden an Häusern. Zahlreiche Rettungskräfte sind im Einsatz. Verletzte wurden bisher nicht gemeldet.
Heftige Sturmböen haben im Kreis Aurich in Ostfriesland am Abend für Verwüstungen gesorgt. "Es ist Chaos", sagte ein Feuerwehrsprecher. Unzählige Bäume seien umgekippt, Dächer abgedeckt und auch Dachfirste weggerissen. Polizei und Feuerwehr teilten aber mit, es gebe keine Meldungen über Verletzte. Noch seien die Rettungskräfte dabei, sich ein Überblick über die Schäden zu verschaffen. Rund 100 Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreis seien unterwegs, um an den betroffenen Häusern nach den Bewohnerinnen und Bewohnern zu sehen und um Straßen wieder freizuräumen, sagte der Feuerwehrsprecher.
Betroffen sind demnach vor allem die Orte Großheide, Ostermoordorf, Westermoordorf und Berumerfehn. Teilweise sind die Ortsstraßen durch umgekippte Bäume blockiert. Ein anderer Feuerwehrsprecher in der Leitstelle in Wittmund sprach von Sturmschäden in "nicht unerheblichem Ausmaß". Ob es sich womöglich um einen Tornado handelte, war zunächst nicht klar. Ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes sagte auf Anfrage: "Plausibel wäre es. Wir müssen es aber prüfen." Die Wetterseite Tornadoliste.de stuft den Sturm bereits als Tornado ein.
Ein Polizeisprecher in Norden sagte, einige Häuser seien teilweise nicht mehr bewohnbar. Die Bewohnerinnen und Bewohner seien an anderen Orten für die Nacht untergebracht worden. Das genaue Schadensausmaß und die Zahl der Einsätze waren noch unklar.
Auch auf der Nordseeinsel Norderney rückte die Feuerwehr am Abend wegen des Sturmes zu einem Einsatz aus. Dort sicherten Rettungskräfte am Januskopf im Westen der Insel ein Zelt, das in den vergangenen Tagen für Konzerte genutzt wurde. Den Sturmböen von bis zu 90 Kilometern pro Stunde hielt das Zelt laut Feuerwehr nicht stand und brach teilweise zusammen. Verletzt wurde auch dort niemand. Unterdessen rief die Feuerwehr Anwohner dazu auf, nicht zusätzlich mit Hilfsgeräten wie Kettensägen an die Einsatzstellen zu kommen. Die Feuerwehren hätten die Lage im Griff, sagte ein Feuerwehrsprecher. "Wir wollen nicht, dass sich noch Menschen verletzten."