Befürchtungen wegen Coronakrise Supermärkte buchen öfter Sicherheitskräfte
18.03.2020, 19:22 Uhr
Der BDSW befürchtet aufgrund der derzeitigen Entwicklung Personalengpässe.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Aufgrund der Coronakrise steigt die Angst vor Plünderungen und Handgreiflichkeiten. Laut einem Bericht sind besonders Krankenhäuser und Lebensmittelgeschäfte um ihre Sicherheit besorgt. Viele suchen deswegen professionelle Hilfe.
In deutschen Kliniken und Supermärkten steigt im Zuge der Coronakrise laut einem Bericht der Bedarf an Sicherheitskräften. Wie der "Spiegel" unter Berufung auf den Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) schreibt, haben entsprechende Buchungsanfragen spürbar zugenommen.
"Firmen scheinen sich Sorgen zu machen, dass die Maßnahmen zur sozialen Isolierung noch weiter verschärft werden und manche Kunden darauf aggressiv reagieren", sagte eine Verbandssprecherin gegenüber dem Magazin. "In manchen Supermärkten werden Kunden schon jetzt merklich unfreundlicher gegenüber dem Personal, wenn Ware fehlt. Einige Filialleiter scheinen Handgreiflichkeiten oder gar Plünderungen vorbeugen zu wollen."
Auch im Gesundheitssektor scheint es ähnliche Befürchtungen zu geben. Einzelne Krankenhäuser bereiten sich wohl darauf vor, "dass die Stimmung ungemütlicher werden könnte, wenn die Auslastung durch Corona steigt", so die Sprecherin. Es sei teils zu beobachten, dass Besucher ungehalten geworden seien, weil Kranke nur noch von einer Person täglich für eine Stunde besucht werden durften.
Der BDSW befürchtet aufgrund der derzeitigen Entwicklung Personalengpässe. "Zwar ist momentan erst einmal mehr Personal verfügbar, weil Großveranstaltungen wie Fußballspiele und Konzerte abgesagt wurden", teilte der Verband dem "Spiegel" mit. Gleichzeitig liege der Krankenstand momentan aber bei 30 Prozent. "Viele Sicherheitskräfte sind erkältet. Andere bleiben bei leichtem Husten zunächst zu Hause, um nicht aus Versehen das Coronavirus zu verbreiten." Zudem würden manche Sicherheitsmitarbeiter derzeit nicht voll abreiten, weil sie wegen Schul- und Kitaschließungen ihren Nachwuchs betreuen müssen.
Andreas Klaus, Geschäftsführer der Firma Kötter-Security, regt daher an, für unkritische Infastrukturen ungeschulte Servicekräfte einzusetzen, um Ressourcen freizusetzen. "Im Gegensatz dazu muss der Zutritt zu sicherheitsrelevanten Bereichen wie Krankenhäusern weiter durch qualifizierte Kräfte erfolgen", sagte er dem "Spiegel".
Quelle: ntv.de, jpe