Panorama

Görlitzer Park in Berlin Verdächtiger nach Gruppenvergewaltigung festgenommen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Allein im Juni gab es fünf Fälle sexueller Nötigung und sexueller Übergriffe im Görlitzer Park.

Allein im Juni gab es fünf Fälle sexueller Nötigung und sexueller Übergriffe im Görlitzer Park.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Juni überfällt eine Männergruppe in Berlin ein Paar. Der Mann wird niedergeschlagen, die Frau mehrfach vergewaltigt. Nun meldet die Polizei eine Festnahme - und reagiert auf Kritik an den späten Informationen.

Im Fall einer Gruppenvergewaltigung im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Wegen des dringenden Tatverdachts der Vergewaltigung sei Haftbefehl erlassen worden. Der 22-jährige Beschuldigte sitzt in Untersuchungshaft, wie die Polizei mitteilt. Laut Oberstaatsanwalt Sebastian Büchner handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen Mann aus Somalia.

Zugleich geben die Beamten weitere Details zu dem Fall bekannt. Demnach wurde in den frühen Morgenstunden des 21. Juni ein junges Paar im Görlitzer Park von mehreren Männern überfallen. Der 27-jährige Mann sei mit nicht näher genannten Gegenständen niedergeschlagen worden. Die ebenfalls 27 Jahre alte Frau wurde demnach mehrmals vergewaltigt. Den beiden Opfern seien zudem Wertgegenstände entwendet worden.

Laut Polizei ist die Ermittlungsgruppe "Calor" des Landeskriminalamts für den Fall zuständig. Sie wurde nach Sexualstraftaten Anfang Juni am Berliner Schlachtensee gebildet. In diesem Fall gibt es laut Staatsanwaltschaft vier Verdächtige im Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Zudem habe es Mitte Juli erste Hausdurchsuchungen gegeben.

Polizei weist Vorwürfe zurück

Noch bevor die Polizei über den Fall im Görlitzer Park informierte, hatte es erste Medienberichte gegeben. Zunächst bestätigten die Beamten lediglich, dass es ein Ermittlungsverfahren gebe. Wegen laufender Ermittlungen, aber auch wegen der Persönlichkeitsrechte der Opfer hielt die Polizei weitere Details zunächst zurück.

Kritik an dieser Vorgehensweise weist die Behörde nun zurück. In der Mitteilung heißt es, dass es selbstverständlich eine entsprechende Warnung vonseiten der Polizei und der Staatsanwaltschaft gebe, sofern sich die Fälle in den Berliner Parks einer Serie zuordnen ließen. "Dafür ergeben sich jedoch - nach den bisherigen Erkenntnissen - keine Anhaltspunkte."

Auch die Gewerkschaft der Polizei reagierte auf die Vorwürfe, die Öffentlichkeit erst spät informiert zu haben. Demnach müsse die Polizei bei der Kommunikation stets daran denken, die Ermittlungen nicht zu gefährden. Angesichts der ersten Festnahme könne man aber festhalten, "dass die besonnene und zurückhaltende Herangehensweise Früchte trägt".

Quelle: ntv.de, tkr

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen