Panorama

"Am falschen Ort" Wal katapultiert Angler aus Boot

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Vor der Küste des US-Bundesstaats New Hampshire kentert ein Boot. Schuld daran ist ein Wal, der das sieben Meter lange Schiff mit seinem Kopf rammt und es ins Wasser zieht.

Eine Begegnung mit einem Wal hat zwei Anglern vor der Küste des US-Bundesstaats New Hampshire ein unfreiwilliges Bad beschert. US-Medienberichten zufolge ankerten die Männer in den Gewässern vor Portsmouth, als der Meeressäuger direkt hinter dem Heck des Schiffes aus dem Wasser kam.

Das Tier sei mit seinem Kopf auf das sieben Meter lange Boot geprallt und habe es mit ins Wasser gezogen. Das Video eines Augenzeugen zeigt, wie die beiden Männer, die keine Schwimmwesten trugen, beim Kentern des Schiffes ins Meer katapultiert werden.

Die US-Küstenwache teilte mit, dass ihnen eines von mehreren anderen Booten in der Gegend zu Hilfe eilte. Alle Beteiligten - einschließlich des Wals- hätten den Vorfall ohne Verletzungen überstanden. Das Schiff wurde geborgen.

Undurchsichtige Fischschwärme

Eine Expertin widersprach Mutmaßungen, der Wal habe das Boot "angegriffen". "Es war ein Unfall", sagte Dianna Schulte, Forschungsleiterin der Blue Ocean Society for Marine Conservation, der "New York Post".

Laut der Meeresforscherin aus Portsmouth beweise das Video, dass das neun Meter lange Jungtier gerade fraß, als es die Wasseroberfläche durchbrach. "Die Wale kommen mit weit geöffnetem Maul durch die Fischschwärme und schließen es entweder kurz bevor sie die Oberfläche durchbrechen oder sogar nachdem sie die Oberfläche durchbrechen", sagte Schulte. "Das Boot war am falschen Ort."

Der junge Buckelwal wurde bereits seit einigen Tagen in der Gegend beobachtet und hatte viele Schaulustige angezogen. Die Männer in dem Boot hätten wissen müssen, "dass sie in der Gegend nicht fischen sollten, wenn ein großer Wal unterwegs ist", sagte Schulte. Die Vorstellung, der Wal sei "stinksauer" gewesen oder habe möglicherweise böswillig gehandelt - so wie Orcas in Europa Segelboote angreifen - sei absurd, so die Expertin.

Die Wale könnten durch die dichten Fischschwärme, von denen sie sich ernähren, nicht hindurchsehen. "Sie wissen daher nicht, was über ihnen ist, insbesondere an einem bewölkten Tag wie heute. Der Wal hatte also keine Ahnung, dass das Boot überhaupt da war", sagte Schulte. Sie beobachte und erforsche Wale seit 30 Jahren und habe noch nie erlebt, dass ein Buckelwal absichtlich ein Boot rammt. Die Meeresforscherin empfiehlt einen Mindestabstand von 90 Metern zu dem Tier.

Quelle: ntv.de, sba

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