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Riesige Mengen gefunden Zoll rätselt über angespülte Kokain-Pakete auf Nordseeinseln

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Jede Menge Kokain wurde an drei Nordseeinseln angespült.

Jede Menge Kokain wurde an drei Nordseeinseln angespült.

(Foto: dpa)

Auf Föhr, Amrum und Sylt werden in den vergangenen Tagen überraschende Funde gemeldet: Mehrere Pakete mit Kokain werden am Strand der Inseln angespült. Die Zollfahnder rätseln, was es damit auf sich hat und warnen Strandbesucher, die Pakete anzufassen.

In den vergangenen Tagen sind mehrere Pakete mit insgesamt 150 Kilogramm Kokain an Strände mehrerer Nordseeinseln angespült worden. Woher sie kamen und wie sie an die Strände gelangten, ist unklar, wie das Zollfahndungsamt Hamburg mitteilt. Demnach wurden in den vergangenen drei Tagen entsprechende Pakete an den Stränden der zur Schleswig-Holstein gehörenden nordfriesischen Inseln Föhr, Amrum und Sylt angespült.

Die Ermittler kündigten weitere Absuchen an den Stränden an. Möglicherweise hängen die Funde mit den Strömungsrichtungen zusammen. Insbesondere auf Sylt werde daher weiter gesucht. Auch zu den dänischen Kollegen sei Kontakt aufgenommen worden. Dort seien aktuell aber noch keine Drogen an Stränden gefunden worden. Die Fahnder nahmen Ermittlungen wegen der illegalen Einfuhr von Drogen auf. Strandbesucher wurden gebeten, sich von angespülten Paketen oder verdächtigen Gegenständen fernzuhalten und die Polizei zu rufen.

Die Pakete könnten aus einer gescheiterten Übergabe auf See stammen, sagte der Behördensprecher. Es könne aber auch sein, dass Dealer das Kokain außen an einem Boot befestigt hatten und es etwa durch Seegang unabsichtlich verloren gegangen sei.

Massive Zunahme des Drogenschmuggels

Erst in der vergangenen Woche hat das Landgericht Oldenburg in einem Prozess um Beihilfe zum Schmuggel von rund einer Tonne Kokain den Kapitän eines Fischkutters sowie einen Helfer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Gegen den Kapitän des Kutters aus den Niederlanden verhängte es vier Jahre und drei Monate Haft, gegen dessen 46-jährigen Komplizen vier Jahre Haft.

Nach Feststellungen des Gerichts sollten beide Männer im März im Auftrag von Hinterleuten der internationalen Drogenmafia versuchen, das von Bord eines Frachtschiffs vor der Insel Spiekeroog in die Nordsee geworfene Kokain zu bergen. Der Frachter verspätete sich und konnte die abgesprochene Position nicht erreichen, weshalb die Männer das Rauschgift nicht fanden. Es wurde mutmaßlich von anderen Tätern aus dem Wasser geholt.

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Drogen gehen immer mal wieder auf dem Meer verloren. So waren an der ostfriesischen Nordseeküste bereits in den vergangenen Jahren Drogen in Säcken angespült und entdeckt worden. Eine spektakuläre Entdeckung machte etwa eine Urlauberin im vergangenen April auf Borkum: Dort waren am Strand mehrere verdächtige Säcke angespült worden, die mit einer Rettungsweste zusammengebunden waren. Später bestätigte die Staatsanwaltschaft Aurich, dass sich darin rund eine Tonne Kokain befunden hatte.

Der Schmuggel von Kokain nach Europa nahm in den vergangenen Jahren stark zu. Immer wieder fangen Sicherheitsbehörden Rauschgiftlieferungen im Tonnenbereich etwa in Seehäfen ab. Zuletzt fingen Ermittler im September in Hamburg rund 2,1 Tonnen der Droge in einem Kühlcontainer mit Bananen aus Südamerika ab, in einem Fruchthof in Sachsen tauchten im November weitere knapp 600 Kilogramm Kokain in Bananenkisten auf.

Quelle: ntv.de, tno/AFP/dpa

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