Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:57 Selenskyj lobt Einheit gegen "Aggressor Russland" bei Malta-Treffen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt das Treffen von Vertretern aus mehr als 60 Staaten in Malta als Zeichen der Einheit gegen den Aggressor Russland. "Die Einheit der Welt ist das, was es wirklich braucht, um den Aggressor zu schlagen", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Der Präsident dankte den Vertretern aus 66 Staaten, darunter Nationale Sicherheitsberater und Topdiplomaten, die seine vor einem Jahr erstmals präsentierte "Friedensformel" für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges unterstützten. Das sei ein "starkes Zeichen internationaler Einheit".

+++ 22:05 Update: Sturm in der Ukraine tötet vier Menschen +++
Ein Sturm in der Ukraine führte zu vier Toten und neun Verletzten, berichtet der stellvertretende Leiter des Präsidialamts Oleksiy Kuleba. Die Winde, die in Böen bis zu 90 Kilometer pro Stunde erreichten, fällten Bäume, wehten Trümmer durch die Stadt und beschädigten Stromleitungen. Allein in Kiew stürzten nach Angaben der örtlichen Behörden mehr als 250 Bäume um. In der Hauptstadt und der umliegenden Region gab es drei Tote und sieben Verletzte, während in der Oblast Dnipropetrowsk ein Toter und in der Oblast Charkiw zwei Verletzte zu beklagen waren, sagt Kuleba.

+++ 21:30 Kiew: Stellvertretender Polizeichef nach Medienbericht suspendiert +++
Der stellvertretende ukrainische Polizeichef Dmytro Tyshlek wurde suspendiert, nachdem ein Journalist behauptet hatte, dass seine Frau einen russischen Pass besitze, wie das ukrainische Innenministerium mitteilt. Die investigative Zeitschrift "Buhus. Info" berichtete am 26. Oktober, dass Oleksandra Balakai, die Ehefrau von Tyshlek, immer noch einen russischen Pass besitzt, den sie in den 2000er-Jahren beantragt hat, als sie in der russischen Region Rostow lebte. Die Journalisten entdeckten auch, dass der stellvertretende Polizeichef und seine Frau Autos fuhren und in Immobilien wohnten, die einem russischen Verbrecherboss gehörten.

+++ 20:48 Selenskyj: Globale Mehrheit vereint sich für gemeinsame Friedensvision +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj sagt in einer Abendansprache, dass sich die Mehrheit der Weltbevölkerung allmählich auf eine gemeinsame und gerechte Vision einigt, die in der ukrainischen Friedensformel zum Ausdruck kommt. "Letztes Jahr, als ich die Formel zum ersten Mal vorstellte, diskutierte die Welt noch unterschiedliche Visionen, ganz unterschiedliche Ansätze zur Wiederherstellung unserer Staatsgrenze und eines gerechten Friedens. Und die Weltmehrheit einigt sich allmählich auf eine gemeinsame und gerechte Vision, die sich in der Friedensformel niederschlägt. Die Einheit der Welt ist das, was wir wirklich brauchen, um die Aggressoren zum Scheitern zu bringen."

+++ 20:12 Generalstab: Ukraine wehrt 48 Angriffe ab, während Russland den Osten angreift +++
Die Ukrainer haben im Laufe des vergangenen Tages 48 russische Angriffe in vielen Sektoren der Ostfront zurückgeschlagen, unter anderem in den Achsen von Awdijiwka, Kupiansk, Bachmut und Marinka, so der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in seinem Abendbericht. Nach Angaben des Militärs versuchten die russischen Streitkräfte, verlorene Stellungen in der Nähe von Klischiwka und Andriwka im Sektor Bachmut zurückzuerobern. Alle sechs Angriffe wurden abgewehrt.

+++ 19:33 Ungarn droht mit Veto gegen neues EU-Sanktionspaket +++
Ungarn wird sein Veto gegen das von der Europäischen Union vorgeschlagene 12. Sanktionspaket einlegen, wenn es die Gas-, Öl- und Kernenergiesektoren der russischen Wirtschaft einschließt, sagt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto in einem Interview mit der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti. "Ich kann Ihnen mit Sicherheit sagen: Wenn das nächste Paket etwas enthält, das unseren nationalen Interessen widerspricht, werden wir seiner Annahme definitiv nicht zustimmen", sagt Szijjarto und bezeichnet die oben genannten Sektoren als "rote Linie". Russland habe Ungarn nichts Böses angetan, sagt er und fügt hinzu, dass Russland sogar das Leben der Ungarn gerettet habe, indem es ihnen Zugang zu Impfstoffen verschafft habe.

+++ 19:00 Selenskyj: Friedensformel spielt auch in Zukunft bedeutende Rolle fürs Völkerrecht +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj betont, dass die ukrainische Friedensformel später ein Modell für die Gewährleistung der vollen Kraft des internationalen Rechts im Falle von Aggressionen gegen andere Länder werden kann. Bei dem dritten Treffen der Berater in Malta für die Umsetzung der Friedensformel betont er, dass die Friedensformel die volle Kraft der UN-Charta gewährleiste, "um die Aggression gegen unseren Staat zu stoppen und die Folgen zu beseitigen". Deshalb könne die Formel ein Modell werden, "das in ähnlicher Weise die volle Kraft des Völkerrechts im Falle anderer Aggressionen gewährleistet".

+++ 18:18 Der Krieg in der Ukraine sorgt für steigende Gewinne in der US-Rüstungsindustrie +++
Die US-Rüstungsindustrie verzeichnete steigende Gewinne, da Washington anstrebt inländischen Vorräte aufzufüllen und einige europäische Länder neue Waffenbestellungen aufgegeben haben, berichtet Reuters. Einige der größten Unternehmen wie Lockheed Martin und General Dynamics melden einen Umsatzsprung, da Regierungen in aller Welt, darunter auch die USA, ihre Nachfrage nach Waffen und Munition erhöhen. Die USA haben der Ukraine eine beträchtliche Menge an militärischer Ausrüstung aus ihren Beständen geliefert, die nun durch neue Aufträge ersetzt werden muss. Die Notwendigkeit, die US-Bestände aufzufüllen, hat der einheimischen Rüstungsindustrie Auftrieb gegeben, die die Ukraine auch direkt beliefert hat.

+++ 17:47 Ukraine setzt Drohnen gegen Landesflucht von Wehrpflichtigen ein +++
Der ukrainische Grenzschutz setzt nach eigenen Angaben auch Drohnen zur Verhinderung der Flucht von Wehrpflichtigen ins Ausland ein. Im südlichen Gebiet Odessa an der Grenze zur Republik Moldau seien am Freitag 14 Männer an der illegalen Ausreise gehindert worden, teilt der Grenzschutz mit. In vier Fällen sei dabei zur Aufklärung aus der Luft auch eine Drohne eingesetzt worden, hieß es. Die Grenzschützer veröffentlichten dazu ein Video. Die Männer versuchten demnach, unrechtmäßig die Grenze zu überqueren.

+++ 17:17 Getreideverband: Ukraine beschließt neue Exportregeln für landwirtschaftliche Erzeugnisse +++
Das ukrainische Kabinett hat beschlossen, die Regeln für den Export von landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu ändern, um den Schattenmarkt und die fehlenden Deviseneinnahmen des Landes zu bekämpfen, berichtet "European Pravda" unter Berufung auf den ukrainischen Getreideverband. Demnach ist die Veröffentlichung des entsprechenden Regierungsdekrets für den 30. Oktober geplant. "Innerhalb von zehn Tagen werden die Einzelheiten des aktualisierten Exportverfahrens ausgearbeitet, das den Verfassern zufolge den Kampf gegen den Schattenmarkt und die Nichtrückführung von Deviseneinnahmen in das Land ermöglicht", heißt es in der Erklärung. Nach den Neuerungen müssen Unternehmen, die landwirtschaftliche Erzeugnisse exportieren, im staatlichen Agrarregister (SAR) eingetragen sein.

+++ 16:51 Lukaschenko will mit Orban über "ernsthafte Fragen" diskutieren +++
Der belarussische Machthaber, Alexander Lukaschenko, hat den ungarischen Premierminister Viktor Orban zu einem Besuch in seinem Land eingeladen, berichtet die "European Pravda" unter Berufung auf AP. Lukaschenko übermittelte Orban die Einladung über den ungarischen Außenminister Peter Szijjarto, der kürzlich Minsk besuchte. Der belarussische Diktator erklärte, er sei "zu einem Dialog mit den europäischen Ländern" bereit und lud Orban ein, "ernsthafte Fragen zu diskutieren".

+++ 16:16 Drei Menschen sterben bei Sturm in der Ukraine +++
Drei Menschen sind bei einem Sturm in der Ukraine ums Leben gekommen. Hunderttausende sind ohne Strom, und die Sorge um die Energiesicherheit des Landes wächst angesichts des nahenden Winters."Drei Menschen sind durch das Unwetter ums Leben gekommen - zwei in Kiew und einer in der Region Kiew", sagt Oleksiy Kuleba, der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes, und fügte hinzu, dass mehrere weitere Menschen verletzt worden seien. Kuleba sagte, dass etwa 300.000 Menschen in 14 Regionen ohne Strom seien, wobei die westliche Region Chmelnyzkyj am stärksten betroffen sei.

+++ 15:49 Regionalverwaltung: Zwei Verletzte nach Angriff auf Dorf in Cherson +++
Russische Truppen haben am 28. Oktober das Dorf Iwaniwka in der Oblast Cherson angegriffen und dabei zwei Menschen verletzt, teilt die Regionalverwaltung mit. Die Opfer, ein 40-jähriger Mann und eine 60-jährige Frau, wurden nach dem Angriff in ein Krankenhaus eingeliefert, wie die Behörden mitteilten. Die ukrainischen Streitkräfte befreiten Cherson und andere regionale Siedlungen am Westufer des Dnipro im November 2022.

+++ 15:23 Ukraine und Niederlande nehmen Gespräche über bilaterales Abkommen auf +++
Die Ukraine und die Niederlande haben Verhandlungen über ein bilaterales Abkommen zu Sicherheitsgarantien im Rahmen der Gemeinsamen Erklärung der G7 zur Unterstützung der Ukraine aufgenommen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes fand die erste Runde der Konsultationen am Rande des Gipfeltreffens der Ukraine-Friedensformel in Malta statt.

+++ 14:52 Tochytskyj: Russland provoziert hybride Konflikte in Europa, Afrika und dem Nahen Osten +++
Der stellvertretende ukrainische Außenminister Mykola Tochytskyj wirft Russland auf X vor, in der Vergangenheit hybride Konflikte in Europa, Afrika und dem Nahen Osten "provoziert" und "geschürt" zu haben. Er betont, dass die Ukraine stets davor warnte, dass Russland den internationalen Frieden und die Sicherheit verletzen und Konflikte anheizen würde. "Die Friedensformel des Präsidenten koordiniert von ist auf 66 Länder angewachsen. Dies ist der einzige Weg, um eine sichere, auf Regeln basierende Weltordnung wiederherzustellen", schreibt er weiter.

+++ 14:20 Russland: Ukrainische Drohne hat Lager für Atomabfälle getroffen +++
Eine ukrainische Drohne ist nach russischen Angaben am Donnerstag in ein Lager für nukleare Abfälle im Atomkraftwerk Kursk gestürzt. Dabei seien Wände des Lagers beschädigt worden, erklärt das russische Außenministerium und erhebt Vorwürfe gegen die Ukraine. Die Ukraine müsse gewusst haben, dass ihr Handeln eine nukleare Katastrophe größeren Ausmaßes hätte auslösen können. Russland hatte am Freitag erklärt, es habe den Drohnenangriff im Süden des Landes vereitelt. Zwei Medien hatten berichtet, eine Explosion habe die Fassade eines Lagerhauses für Atommüll beschädigt.

+++ 13:55 Kiew beziffert russische Verluste bei Awdijiwka auf 4000 Soldaten +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium behauptet, dass Russland bei Kämpfen im Raum Awdijiwka etwa 4000 Soldaten verloren habe. Dies habe Minister Rustem Umerov dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einem Telefonat mitgeteilt, schreibt das Ministerium auf seinen Kanälen in sozialen Netzwerken.

+++ 13:41 Müssen Kriegsgefangene in russischem Bataillon kämpfen? +++
Setzt Russland ukrainische Kriegsgefangene an der Front ein? Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti schreibt, ein Bataillon ehemaliger ukrainischer Soldaten habe sich einer russischen Einheit angeschlossen. Wie das ukrainische Nachrichtenportal "Kyiv Independent" schreibt, behauptet der Kommandeur Andrej Tischtschenko gegenüber RIA Nowosti, die Soldaten hätten sich dem Bataillon, das im russisch besetzten Teil von Donezk entstanden sei, freiwillig angeschlossen und vorher die russische Staatsbürgerschaft angenommen. Das Portal "Kyiv Independent" verweist darauf, dass es gegen die Genfer Konvention verstoßen würde, Kriegsgefangene in den Kampf zu schicken. Zudem gebe es Berichte darüber, dass Russland Zehntausende ukrainische Bürger in den besetzten Teilen des Landes zum Kampf gegen ihre eigenen Landsleute gezwungen habe.

+++ 12:35 Briten gehen von hohen russischen Verlusten bei Awdijiwka aus +++
Die Gefechte um Awdijiwka bringen Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste schwere Verluste ein. Russland habe vermutlich Teile von bis zu acht Brigaden in das Gebiet geschickt - und diese Kräfte hätten wahrscheinlich einige von Russlands bislang höchsten Verlustraten in diesem Jahr erlitten, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die schweren, aber ergebnislosen Kämpfe rund um Awdijiwka hätten sich in der vergangenen Woche fortgesetzt, schreiben die Briten. Die russische Armee hatte vor gut zwei Wochen mit neuen Angriffen nördlich und südlich von Awdijiwka begonnen.

+++ 12:15 In Teilen der Ukraine gibt es Luftalarm +++
In Teilen der Ukraine gibt es erneut Luftalarm. Betroffen sind am Mittag unter anderem die östlichen Regionen Charkiw, Dnipropetrowsk und Saporischschja. In der Nacht hatte es in Dnipropetrowsk nach ukrainischen Angaben russische Raketenangriffe gegeben. Die Raketen seien abgefangen worden oder hätten ihr Ziel verfehlt, hatten die Luftstreitkräfte erklärt. Update von 13:30: Der Luftalarm wird nach einer halben Stunde bis Stunde in zahlreichen Regionen wieder aufgehoben. Allerdings gibt es daraufhin Luftalarm in den südlichen Regionen Mykolajiw und Cherson.

+++ 11:56 Kiew sieht wachsende Unterstützung für "Friedensformel" +++
Auf Malta läuft ein drittes großes internationales Ukraine-Treffen für einen möglichen späteren Friedensgipfel zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. "Die internationale Unterstützung für die ukrainische Friedensformel wächst", teilt der Leiter des Präsidentenamtes in Kiew, Andrij Jermak, zum Auftakt mit. Ihm zufolge sind 65 Staaten vertreten, deutlich mehr als im Sommer in Saudi-Arabien. Die "Friedensformel" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sieht im Kern den Abzug der russischen Truppen vor. "Russlands Falschdarstellungen zu einem Schwinden des Interesses an der Ukraine haben sich nicht bewahrheitet", betont Jermak. Russland ist zu dem Treffen nicht eingeladen. Dessen Verbündeter China, das eine eigene Friedensinitiative angestoßen hatte, bleibt dem Vernehmen nach anders als Sommer diesmal fern.

+++ 11:24 Weichert über Symbolwert von Awdijiwka: "Putin muss liefern" +++
Rund um die Kleinstadt Awdijiwka tobt eine verheerende Schlacht, unzählige Soldaten sterben, auf russischer, wie auch auf ukrainischer Seite. ntv-Reporter Jürgen Weichert erklärt in Odessa, warum die Eroberung der Stadt für Putin längst auch ein innenpolitisches Problem ist.

+++ 10:44 Ukraine bereitet Stromnetz auf Winter vor +++
In der Ukraine laufen nach wie vor Reparaturarbeiten am Stromnetz, seitdem Russland im vergangenen Herbst und Winter die Energieinfrastruktur unter Beschuss genommen hatte. So werde etwa daran gearbeitet, die Kapazität der Kraftwerke zur Stromerzeugung zu erhöhen, um während der kalten Jahreszeit den Verbrauch decken zu können, sagt Volodymyr Kudrytskyi, Chef des staatlichen Energieunternehmens Ukrenergo. Im vergangenen Herbst und Winter habe das russische Militär etwa die Hälfte des gesamten Stromnetzes beschädigt, sagt er im Interview mit dem US-Auslandssender "Voice of America". Zudem sei jedes Wasser- oder Wärmekraftwerk durch den russischen Beschuss schwer beschädigt worden. Für diesen Winter erwartet das britische Verteidigungsministerium eine neue russische Angriffswelle auf die ukrainische Infrastruktur. Kudrytskyi sagt, inzwischen sei die Luftabwehr besser aufgestellt, zudem werde an zusätzlichen Schutzmaßnahmen für Teile von Energieanlagen gearbeitet - Details nennt er nicht.

+++ 09:52 Ukrainische Armee meldet weitere Raketenabschüsse +++
In der Nacht haben die ukrainischen Luftstreitkräfte nach eigenen Angaben drei Iskander-Raketen über der Region Dnipropetrovsk abgeschossen. Eine vierte russische Rakete habe ihr Ziel verfehlt, schreiben die Luftstreitkräfte, ohne dazu nähere Angaben zu machen. Die russische Armee habe die Raketen von der besetzten Krim aus gestartet. Von der Oblast Dnipropetrovsk heißt es, die vierte Rakete sei in der Luft im Raum Krywyj Rih explodiert.

+++ 09:06 Russische Panzerverluste sollen sprunghaft angestiegen sein +++
Die russische Armee soll im Oktober bereits mehr Panzer verloren haben als in jedem anderen Monat seit sie die Ukraine angegriffen hat. Das ukrainische Nachrichtenportal "Euromaidan Press" spricht von 443 beschädigten oder zerstörten Panzern und beruft sich dabei auf Angaben des ukrainischen Generalstabs. Im Durchschnitt habe Russland jeden Monat 245 Panzer verloren, heißt es weiter in dem Bericht. Die russischen Panzerverluste seien sprunghaft angestiegen, nachdem Russland am 10. Oktober seine Angriffe bei Awdijiwka verstärkte.

+++ 08:21 Raketen und Drohnen im Süden laut Armee abgeschossen +++
Das ukrainische Militär meldet den Abschuss von Lenkflugkörpern und Drohnen im Süden des Landes. Über der Region Mykolajiw seien am Freitag drei Lenkflugkörper zerstört worden, sowie zwei Angriffsdrohnen über der Region Cherson, schreibt das "Kommando Süd" der ukrainischen Luftstreitkräfte bei Facebook.

+++ 07:50 Ukraine: Stadtzentrum von Cherson erneut angegriffen +++
Die südukrainische Stadt Cherson ist nach ukrainischen Angaben in der Nacht erneut von russischen Truppen angegriffen worden. "Es gab mehrere Explosionen in Cherson", heißt es am Morgen von der Militärverwaltung der Region. Das russische Militär habe das Stadtzentrum unter Beschuss genommen. Eine 80-jährige Frau sei am Kopf verletzt worden. Die Militärverwaltung spricht zudem von mehreren beschädigten Häusern und Bränden. Der Angriff sei vom östlichen Ufer des Flusses Dnipro aus durchgeführt worden. Bereits am Abend hatte die Stadt russische Angriffe und Verletzte gemeldet.

+++ 07:20 Mützenich fordert diplomatische Initiative +++
SPD-Fraktionschef Mützenich pocht neben weiteren Waffenlieferungen auch auf diplomatische Anstrengungen, um die Ukraine zu unterstützen. "Es braucht humanitäre Hilfe und diplomatische Hebel, um die Aggression Russlands irgendwann zu einem Ende zu bringen", sagt Mützenich der "Rheinischen Post". Direkte Gespräche mit Russland seien derzeit sinnlos, Präsident Putin "wäre auch gar nicht bereit dafür", sagt Mützenich. "Aber die Vereinten Nationen können beispielsweise mit Ländern wie China, Indien, Südafrika und Brasilien Einfluss zugunsten humanitärer Feuerpausen und diplomatischer Zusammenarbeit nehmen. Das scheint mir wichtig zu sein."

+++ 06:45 ISW sieht keine Belege für neue russische Vorstöße bei Awdijiwka +++
Nach Angaben der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) setzen die russischen Streitkräfte ihre Angriffe am Freitag in der Nähe von Awdijiwka im Osten der Ukraine fort. Es gebe jedoch keine visuellen Belege für russische Vorstöße, schreibt das ISW in seiner täglichen Einschätzung des Kriegsgeschehens. Russische Militärblogger hatten zuvor behauptet, dass russische Soldaten unter anderem die Kontrolle über Stellungen 1,5 Kilometer südwestlich von Awdijiwka erlangt hätten, zudem hätten seien Stellungen nördlich der Kleinstadt gefestigt worden. Der ukrainische Generalstab hatte am Freitagmorgen berichtet, dass die ukrainischen Truppen mehr als 20 Angriffe in der Gegend um Awdijiwka zurückgeschlagen hätten. Laut dem ISW führen die russischen Streitkräfte regelmäßig Angriffe nördlich und südlich von Awdijiwka durch, "haben aber seit dem Beginn größerer Offensivbemühungen am 10. Oktober nur einige Gewinne an der Nordflanke von Awdijiwka und nur wenige marginale Gewinne an der Südflanke erzielt".

+++ 06:04 Ukraine wirbt bei internationaler Konferenz für Friedensplan +++
In Malta findet an diesem Wochenende eine von der Ukraine organisierte internationale Konferenz statt. Bei dem Treffen, zu dem die Organisatoren Teilnehmer aus etwa 60 Ländern erwarten, will die Ukraine für ihren Zehn-Punkte-Friedensplan werben. Dieser sieht den Rückzug der russischen Invasionstruppen aus der gesamten Ukraine vor, auch aus den von Russland annektierten und kontrollierten Gebieten. Russland ist bei dem Treffen allerdings nicht vertreten. Moskau kritisiert die Konferenz vorab als "offen anti-russische Veranstaltung".

+++ 05:21 Ukraine entwickelt erste Maschine zur Räumung von Minen +++
Die Ukraine hat ihre erste Minenräummaschine in Charkiw entwickelt. Der Gouverneur der Oblast Charkiw, Oleh Syniehubov, sagte, die Ausrüstung sei "erheblich billiger als ausländische Pendants", aber nicht weniger effizient. Berichten zufolge ist die Maschine in der Lage, 95 Prozent der Minen zu entschärfen. Von Russland verlegte Minen sind für die ukrainischen Soldaten ein großes Problem. Sie zu räumen kostet viel Zeit, weshalb die Truppen nur langsam vorankommen.

+++ 03:13 Russland dementiert Behauptung um Hinrichtung eigener Soldaten +++
Russische Diplomaten weisen die Behauptungen des Weißen Hauses um die Hinrichtung ihrer Soldaten als Lüge zurück. "Wer auch immer sich diese weltfremden Lügen ausgedacht hat, kann nur eine Person mit einer übertriebenen Vorstellungskraft sein", erklärt die russische Botschaft in Washington in einer Stellungnahme, die von der Nachrichtenagentur Ria übernommen wurde. Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, hatte gegenüber Reportern gesagt, Moskaus Militär würde seine eigenen Soldaten hinrichten, wenn sie sich weigerten, Befehle auf dem Schlachtfeld in der Ukraine auszuführen.

+++ 23:42 Ukraine meldet schweren russischen Beschuss von Cherson +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben das Stadtzentrum von Cherson unter schweren Beschuss genommen. "Am Abend hat die ganze Stadt gebebt", teilt der ukrainische Katastrophenschutz auf Telegram mit. Stadtvertreter berichten von acht Verletzten. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt nicht vor. Russland nahm Cherson zwar nach der Invasion 2022 ein, gab sie im vergangenen Jahr jedoch wieder auf.

+++ 22:05 Insider: Ukrainischer Geheimdienst steckt hinter Angriff auf Überläufer Zarjow +++
Das Attentat auf den ehemaligen ukrainischen Abgeordneten und pro-russischen Politiker Oleg Zarjow wurde einem Insider zufolge vom ukrainischen Geheimdienst SBU ausgeführt. Zarjow habe lange auf "der Liste der Verräter" gestanden, sagt der SBU-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden will, laut der Nachrichtenangentur Reuters. Er sei "ein absolut legitimes Ziel". Der SBU-Sprecher Andrij Jusow sagt im ukrainischen Fernsehen, man werde das Attentat zunächst nicht kommentieren. "Wenn bekannt wird, dass seine Körpertemperatur unter 36,6 (Grad) gefallen ist, wird es auf jeden Fall eine Erklärung geben." Russischen Behörden zufolge liegt Zarjow auf der Intensivstation.

+++ 21:34 Verletzte nach Beschuss von Cherson +++
Durch schweren russischen Beschuss sind offiziellen Angaben nach in der südukrainischen Großstadt Cherson mehrere Menschen verletzt worden. Mehr als zehn Wohnhäuser im Stadtzentrum seien beschädigt worden, teilt der Leiter der Stadtverwaltung, Roman Mrotschko, auf Telegram mit. Es habe mehrere Verletzte gegeben, die genaue Zahl müsse noch festgestellt werden. Eine Person wurde demnach ins Krankenhaus eingeliefert. Unklar ist derzeit noch, ob es sich um Artilleriebeschuss oder einen Angriff mit Raketen und Drohnen handelte. Zumindest wurde bekannt, dass zwei Kampfdrohnen russischer Produktion über dem Gebiet abgefangen worden sein sollen.

+++ 20:54 Selenskyj: Russische Verluste nehmen deutlich zu +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von einer "bedeutenden Zunahme" der russischen Verluste in der vergangenen Woche. "Genau wie es sein soll", sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Er bezieht sich auf die Kämpfe an mehreren Stellen der etwa 1000 Kilometer langen Front. Schon vor der Veröffentlichung des Videos telefonierte Selenskyj laut eigenen Angaben mit dem britischen Premier Rishi Sunak und sprach mit ihm über die ukrainischen Abwehrkämpfe um die Stadt Awdijiwka. "Die Eindringlinge unternahmen mehrere Versuche, Awdijiwka zu umzingeln, aber jedes Mal stoppten unsere Soldaten sie und warfen sie zurück, was schmerzhafte Verluste verursachte. In diesen Fällen hat der Feind mindestens eine Brigade verloren", so Selenskyj.

+++ 20:12 Russischer Wissenschaftler wegen "Verrats" zu Haftstrafe verurteilt +++
Ein Gericht in Russland verurteilt ein auf Forschung zu Hyperschall-Flugzeugen spezialisierten Wissenschaftler wegen des Vorwurfs des "Verrats" zu zwölf Jahren Gefängnis. Die Pressestelle des Stadtgerichts von Moskau bestätigt die Haftstrafe gegen den Physikprofessor Anatoli Gubanow. Er wird in einem Hochsicherheitsgefängnis einsitzen müssen. Medienberichten zufolge war Gubanow im Dezember 2020 wegen des Vorwurfs festgenommen worden, geheime Informationen an ein europäisches Land weitergegeben zu haben. In Russland kommt es immer wieder zur Verfolgung von Wissenschaftlern durch Geheimdienste und Strafjustiz. Nicht immer ist klar, ob es sich um vermeintliche oder echte Spione handelt, ob die Prozesse politisch inszeniert sind, um Wissenschaftler einzuschüchtern - oder ob die Beschuldigten tatsächlich gegen Gesetze verstoßen haben.

+++ 19:33 Moskau erneut neuen Chef der Luft- und Raumfahrttruppen +++
Generaloberst Viktor Afsalow ist in Russland offiziell zum Chef der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte ernannt worden. Der 55-Jährige sei durch ein Dekret des Präsidenten im Oktober auf den Posten bestellt worden, teilt das Verteidigungsministerium auf seiner Homepage mit. Bis zum Sommer war General Sergej Surowikin Chef der Luft- und Raumfahrttruppe. Er wurde aber nach einer Meuterei der Privatarmee Wagner kaltgestellt. Afsalow wurde auf der Halbinsel Krim geboren. Er selbst hat allerdings nie in der ukrainischen Armee, sondern erst in den sowjetischen und dann in russischen Streitkräften gedient. Die letzten Jahre war er Stabschef und Vizechef der Luft- und Raumfahrttruppen. Seit der Absetzung Surowikins im Sommer übernahm er bereits kommissarisch dessen Amt.

Mehr über die Ereignisse des Vortags lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, mli/vmi/hul/dpa/rts/AFP

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