Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:27 Russlands Innenministerium soll noch härter gegen "Extremismus" vorgehen +++

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Russlands Präsident Putin weist sein Innenministerium an, die Anstrengungen zur Bekämpfung des "Extremismus" im Land zu verstärken. "Heute erwarten die russischen Bürger von Ihnen mehr Engagement und neue Ergebnisse in allen Schlüsselbereichen Ihrer Arbeit", teilt Putin in einer Botschaft an die Mitarbeiter des Innenministeriums mit. "Mehr Arbeit und proaktives Vorgehen sind auch bei der Bekämpfung des Extremismus notwendig. Dieser bedroht unsere Souveränität, die verfassungsmäßige Ordnung und die Sicherheit der Menschen in jeder Form und Gestalt."

+++ 22:16 Oktober war wohl tödlichster Monat für russische Armee +++
Wie der britische Verteidigungsminister in einem Interview berichtet, hatten die russischen Streitkräfte in der Ukraine den tödlichsten Monat seit Beginn des Kriegs zu verzeichnen. In einem Gespräch mit dem "Telegraph" sagt John Healey, dass Moskaus Truppen im Oktober 41.980 Tote und Verwundete zu beklagen hatten, wie aus den Zahlen des britischen Verteidigungsministeriums hervorgeht. Dies entspricht einem Durchschnitt von 1.354 pro Tag. Der britische Verteidigungsnachrichtendienst schätzt, dass Russland seit Beginn der Invasion wahrscheinlich mehr als 696.000 Verluste erlitten hat, eine Zahl, die mit der von der Ukraine gemeldeten aktuellen Gesamtzahl von 707.540 übereinstimmt.

+++ 21:21 Selenskyj beschwert sich über Luftabwehrsysteme, die "nur stillstehen“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich über mangelnde Hilfe der Partner bei der Luftabwehr beschwert. "Leider gab es in dieser Woche verheerende russische Angriffe auf die Oblaste Charkiw, Donezk, Sumy, Odesa und Saporischschja", schreibt Selenskyj auf X. Russland starte täglich Drohnen- und Raketenangriffe. "Es gibt genügend Luftabwehrsysteme in Europa, auf dem Kontinent, um die Ukraine wirklich solide zu schützen. Und es ist unverständlich, dass die Luftabwehrsysteme einfach nur stillstehen."

+++ 20:48 Ukraine: Russland produziert mehr Artillerie als gesamte EU +++
Russland wird laut ukranischen Geheimdienstinformationen in der Lage sein, im nächsten Jahr 30 Prozent mehr Artilleriegranaten zu produzieren als alle EU-Mitgliedstaaten zusammen. Das gibt der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha laut "Kyiv Independent" auf einer Pressekonferenz bekannt. Sybiha ruft zu internationalen Maßnahmen auf, um Russlands industrielle Kapazitäten einzuschränken. "Ich beziehe mich hier in erster Linie auf die Schattenflotte, die Russland hilft, Sanktionen zu umgehen und weiterhin mit Energieressourcen und Öl zu handeln. Es ist sehr wichtig, dass sich die EU-Sanktionspolitik unserer Verbündeten auf diesen Aspekt konzentriert", sagt er. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs fahren vermehrt Tanker mit russischem Rohöl an Bord durch die Ostsee. Sie sind Teil der sogenannten Schattenflotte, die teilweise illegal EU-Sanktionen umgehen.

+++ 20:12 Selenskyj: Ukraine erreicht Meilenstein bei Raketenproduktion +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bekanntgegeben, dass die Ukraine in diesem Jahr ihre ersten hundert Raketenwaffen produziert hat und plant, die Produktion zu erhöhen. "Mehr als 800 Unternehmen arbeiten derzeit an der Herstellung von Waffen für unsere Verteidigungs- und Sicherheitskräfte in der Ukraine", sagt Selenksyj in seiner abendlichen Ansprache. "Ich möchte allen an unserer Produktion Beteiligten danken."

+++ 19:36 Ukraine: Russland intensiviert Rekrutierungsbemühungen in Afrika +++
Ukrainischen Geheimdiensten zufolge soll Russland immer intensiver versuchen, Soldaten aus anderen Ländern zu rekrutieren. In einem Videobeitrag auf X gibt das britische Verteidigungsministerium an, die Bemühungen würden sich vor allem auf Zentralafrika fokussieren. Damit wolle der Kreml seine hohen Verluste kompensieren und eine weitere Mobilisierung aus der eigenen Bevölkerung verhindern.

+++ 18:44 Ukraines Außenminister: Trump-Sieg bringt "Hoffnung und eine Chance" +++
Dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha zufolge bringen Veränderungen wie Trumps Wahlsieg auch "Hoffnung und eine Chance, eine Chance, den Frieden schneller herbeizuführen". Die ukrainische Regierung hat laut Sybiha bereits Kontakte zu Trumps Team aufgenommen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagt bei seinem Ukraine-Besuch mit Blick auf Trumps Wahlsieg: "Niemand weiß genau, was die neue Regierung tun wird." Der EU-Außenbeauftragte weist zudem darauf hin, dass US-Präsident Joe Biden noch zwei Monate im Amt sei, um Entscheidungen zu treffen. Der Demokrat Biden gilt als enger Verbündeter und Unterstützer der Ukraine. Trump ist ein entschiedener Kritiker der Milliardenhilfen für die Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskrieges.

+++ 18:04 Ukrainische Ermittler untersuchen Absturz von F-16-Kampfjet +++
Ukrainische Ermittler führen eine Untersuchung zu den Umständen des Absturzes des F-16-Kampfjets durch, bei dem ein ukrainischer Pilot ums Leben kam. Insgesamt wurden elf forensische Sachverständige ernannt. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenangentur "Ukrinform" unter Berufung auf das öffentlich-rechtliche Rundfunk-Medium "Suspilne". Die Untersuchung beinhaltet laut Ermittlungsbüro forensische Gutachten, Warenuntersuchungen, gerichtsmedizinische Untersuchungen und das Auslesen von Daten aus der Black Box des abgestürzten Flugzeugs. Das Büro betont, dass "Schlussfolgerungen bezüglich der endgültigen Ursachen dieser Katastrophe und eines möglichen kausalen Zusammenhangs mit den Handlungen oder Unterlassungen bestimmter Beamter oder des Piloten selbst" erst "nach Erhalt und Analyse aller Schlussfolgerungen der oben genannten forensischen Gutachten und der Auswertung anderer gesammelter Beweise" gezogen werden.

+++ 17:37 Kiew will Treffen Selenskyjs mit Trump vorbereiten +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mit Vorbereitungen für ein Treffen von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump begonnen. Das erklärt Außenminister Andrij Sybiha bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit EU-Chefdiplomat Josep Borrell in Kiew. Allerdings nennt Sybiha keine Details - weder zu einem Zeitrahmen noch zum Ort eines möglichen Treffens. "Der Dialog zwischen Trump und Selenskyj ist bereits hergestellt", sagt er mit Blick auf das jüngste Telefonat der beiden Politiker vor wenigen Tagen. "Wir sind für weitere Zusammenarbeit offen."

+++ 16:58 Ukraine berichtet von erfolgreichen Drohnenangriffen +++
Der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj hat von erfolgreichen Einsätzen seiner Drohnentruppe im Oktober gesprochen. Bei einem Treffen mit den Kommandeuren der Drohnentruppen seien die Ergebnisse der Einsätze der unbemannten Flugobjekte gegen Ziele an der Front sowie in Russland selbst ausgewertet worden. "Im Oktober wurden mehr als 52.000 feindliche Ziele durch Kampfeinsätze von Drohnen zerstört und beschädigt", schreibt Syrskyj auf Facebook. Unter anderem seien 129 Artilleriesysteme der russischen Streitkräfte und 221 Funkanlagen zerstört, zudem seien rund 4.000 russische Soldaten getötet oder verwundet worden. Die Angaben Syrskyjs konnten nicht unabhängig geprüft werden

+++ 16:19 Trumps Friendsplan könnte europäische Soldaten beinhalten +++
Der designierte US-Präsident Donald Trump könnte britische und europäische Truppen anfordern, um eine Pufferzone durchzusetzen, die er über die derzeitige Frontlinie in der Ukraine verhängen möchte. Das berichtet der Telegraph unter Berufung auf drei Trump-Mitarbeiter. Nach einem der Friedenspläne, die Trump in Erwägung ziehe, würde demnach die derzeitige Frontlinie in der Ukraine eingefroren werden. Die USA würden der Ukraine Waffen liefern, um Moskau daran zu hindern, den Krieg wieder aufzunehmen, so der Bericht weiter. Im Gegenzug würde die Ukraine zustimmen, ihre Ambitionen auf einen NATO-Beitritt 20 Jahre lang nicht zu verfolgen.

+++ 15:45 Vizeaußenminister: Russland offen für Trumps Vorschläge zur Ukraine +++
Russland hat nach dem Wahlsieg von Donald Trump Gesprächsbereitschaft mit dem designierten US-Präsidenten in Sachen Ukraine signalisiert. Die Regierung in Moskau sei bereit, sich Trumps Vorschläge zur Beendigung des Konflikts anzuhören, solange diese Ideen um eine Einigung kreisten und nicht darum, der Ukraine weiter im großen Umfang militärische und anderweitige Hilfe zu leisten, sagt der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Rjabkow sagt weiter, die USA und Russland würden über "geschlossene Kanäle" kommunizieren, was die Ukraine angehe. Ob er damit die derzeitige Regierung oder die künftige meint, führt der Vizeaußenminister nicht näher aus.

+++ 15:07 USA schicken hunderte Abfangraketen an Ukraine +++
Das US-Verteidigungsministerium wird mehr als 500 Abfangraketen für die Luftabwehrsysteme NASAMS und Patriot in die Ukraine schicken. Dies berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf eine Quelle im Weißen Haus. Laut Bericht ist das eine Reaktion auf die zunehmenden Angriffe durch russische Drohnen und Raketen. Die Abfangraketen sollen in den nächsten Wochen eintreffen und den Bedarf der ukrainischen Luftabwehrsysteme bis Ende des Jahres decken. Dem Bericht zufolge löst die geplante Aufstockung der Waffenlieferungen, insbesondere für die Luftverteidigung, auch Sorgen über schwindende Militärbestände der US-Truppen aus. Die Vereinigten Staaten erwägen daher auch den Kauf von Waffen aus anderen Ländern, um sie an die Ukraine zu liefern, so die Quelle des Wall Street Journal.

+++ 14:32 Moskau will massiven Öl-Konzern schmieden +++
Moskau arbeitet an einer Fusion seiner größten Ölgesellschaften und will so einen nationalen Champion schaffen. Das würde den Einfluss von Präsident Wladimir Putin auf die globalen Energiemärkte und die russische Kriegswirtschaft stärken. In einem der diskutierten Szenarien würde der staatlich unterstützte Ölriese Rosneft Oil den staatlichen Produzenten Gazprom Neft und das unabhängige Unternehmen Lukoil übernehmen, so Personen, die mit den Diskussionen vertraut sind. Alle drei Unternehmen stehen unter den Sanktionen der USA.

+++ 13:55 Kursk-Operation: Russland verliert im Oktober 20 Militärfahrzeuge durch Minenfelder +++
Die russischen Streitkräfte sollen ukrainischen Angaben zufolge in der Region Kursk 20 Militärfahrzeuge im Oktober durch Minenfelder verloren haben. Dabei handelt es sich um sieben Schützenpanzer (APCs), sieben Infanterie-Kampffahrzeuge (IFVs), ein gepanzertes Tigr-Fahrzeug und fünf T-72-Panzer, wie das Unterstützungskommando der Streitkräfte der Ukraine bei Facebook mitteilt. "Dank der Minen-Sprengsperren, die von den technischen Einheiten der Unterstützungskräfte in der Region Kursk errichtet wurden, wurden allein im Oktober sieben Schützenpanzer, ein gepanzertes Tigr-Fahrzeug und fünf T-72-Panzer entweder zerstört oder beschädigt", heißt es in der Erklärung. Ein dazu veröffentlichtes Video soll zeigen, wie die Minen-Sprengsperren Fahrzeuge aufhalten und zerstören.

+++ 13:32 Tusk: Politische Landschaft nach Trump-Sieg ist ernsthafte Herausforderung für Europa +++
Polens Ministerpräsident Donald Tusk kündigt an, sich mit dem französischen Präsidenten, dem britischen Premierminister, dem NATO-Chef sowie den Führern der nordischen und baltischen Staaten zu treffen, um über den Krieg in der Ukraine zu sprechen. "Es besteht kein Zweifel, dass die neue politische Landschaft eine ernsthafte Herausforderung für alle darstellt, insbesondere im Kontext eines möglichen Endes des russisch-ukrainischen Krieges", sagt er mit Blick auf den künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte angekündigt, den Krieg rasch beenden zu können, aber offen gelassen, wie das gehen soll. "In den kommenden Tagen werden wir die Zusammenarbeit mit Ländern, die eine sehr ähnliche Sicht auf die geopolitische und transatlantische Situation sowie die Lage in der Ukraine haben, sehr intensiv koordinieren", sagt Tusk.

+++ 12:59 Russen gehen in Cherson mit Drohnen auf "Menschenjagd" +++
Drohnenangriffe auf Zivilisten - damit versetzt Russland Ukrainerinnen und Ukrainer in Cherson in Angst. Drohnenvideos sollen zeigen, wie gezielt Passanten mit Bomben attackiert werden, ob auf der Straße oder an Bushaltestellen. Von einer "Menschenjagd" spricht ein Arzt.

+++ 12:26 Ukraine: Russische Munitionsfabrik mit Drohnen angegriffen +++
Die Ukraine hat in der Nacht zum Samstag nach Angaben des Geheimdienstes die Alexinsky-Chemiefabrik in der russischen Region Tula mit Drohnen angegriffen. Das sagt ein hochrangiger Mitarbeiter des ukrainischen Dienstes SBU der Nachrichtenagentur Reuters. Die Fabrik stelle Schießpulver, Munition und Waffen her. Der Mitarbeiter sagt weiter, der Angriff sei Teil der Strategie, Fabriken anzugreifen, die dem Krieg gegen die Ukraine dienten.

+++ 11:55 Moskau: 50 ukrainische Drohnen bei nächtlichem Angriff abgefangen +++
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sollen in der vergangenen Nacht bei einem ukrainischen Angriff 50 Drohnen in sieben russischen Regionen abgeschossen worden sein. Wie die russische Nachrichtenagentur TASS meldet, soll das russische Militär Kiews "Versuch" vereitelt haben, unbekannte Standorte mit Drohnen in den Oblasten Brjansk, Kursk, Nowgorod, Smolensk, Tula, Orjol und Twer anzugreifen. Es hieß, 28 Drohnen seien über der Oblast Brjansk nördlich der Ukraine abgeschossen worden. Kiew hat sich bislang nicht dazu geäußert.

+++ 11:20 Kiew: Mehr als 1600 russische Soldaten innerhalb eines Tages "eliminiert" +++
Die personellen Verluste auf russischer Seite bleiben laut offiziellen Zahlen aus Kiew hoch: Binnen eines Tages sind demnach 1660 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiterkämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 707.540 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 5 weitere Panzer verloren (9238). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine fast 18.700 gepanzerte Fahrzeuge und rund 18.575 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 10:47 Eine Tote und viele Verletzte bei Angriff auf Odessa +++
Bei einem nächtlichen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa ist eine Frau ums Leben gekommen. "13 weitere Menschen, darunter zwei Kinder, wurden verletzt", teilt die Gebietsstaatsanwaltschaft von Odessa mit. Es seien Ermittlungen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen aufgenommen worden. Russland beschießt seit Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine systematisch auch Städte und andere zivile Ziele - speziell Objekte der Energieversorgung - im Nachbarland. Bei der nächtlichen Attacke gegen Odessa wurden Behördenangaben nach zwei Hochhäuser, mehrere private Wohngebäude und die Lagerräume eines privaten Unternehmens beschädigt.

+++ 10:22 ntv-Reporterin Sharma: "Ukrainer hoffen, dass Trump neue Impulse liefern könnte" +++
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Ein gutes Zeichen für Kiew? Nicht unbedingt, sagt ntv-Reporterin Kavita Sharma. Denn Hilfen könnten an Bedingungen geknüpft werden. Doch es gibt ihr zufolge auch Hoffnungen an Trump.

+++ 10:08 Russland: Trumps Versprechen für schnelles Kriegsende sind reine Rhetorik +++
Russland und die USA würden sich über die Ukraine auf vertraulichen politischen und militärischen Kommunikations-Kanälen austauschen, erklärte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Ryabkow nach einem Bericht der Nachrichenagentur Interfax. Weiter sagte demnach Ryabkow, das Versprechen des neuen US-Präsidenten Donald Trump, den Krieg rasch zu beenden, sei reine Rhetorik. Bezüglich der Ukraine gebe es keine einfachen Lösungen.

+++ 09:42 EU-Außenbeauftragter Borrell sichert Ukraine nach Trump-Sieg Unterstützung zu +++
Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt ist der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Morgen in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Mit Blick auf den Wahlsieg des Republikaners Donald Trump in den USA und Sorgen vor einem Ende der US-Hilfen sicherte er der Ukraine die Unterstützung der EU zu. "Die Botschaft ist klar: Die Europäer werden die Ukraine weiterhin unterstützen", sagte Borrell zu einem mitreisenden Journalisten der Nachrichtenagentur AFP. "Niemand weiß genau, was die neue Regierung tun wird", sagte Borrell. Er wies zudem darauf hin, dass US-Präsident Joe Biden noch zwei Monate im Amt sei, um Entscheidungen zu treffen. Biden gilt als enger Verbündeter und Unterstützer der Ukraine. Die Europäer müssten dennoch, "diese Gelegenheit nutzen, um ein stärkeres und geeintes Europa aufzubauen", mahnte der EU-Außenbeauftragte.

+++ 09:01 Ukrainisches Militär: 32 russische Drohnen in der Nacht abgeschossen +++
Die ukrainische Luftverteidigung hat in der vergangenen Nacht 32 Drohnen abgeschossen. Dies teilt die ukrainische Luftwaffe in einem Telegram-Beitrag mit. Demnach habe Russland ab 21 Uhr Ortszeit mit 51 Shahed-Drohnen die Ukraine angegriffen, die in den Gebieten Primorsko-Achtarsk und Orjol gestartet worden sind.

+++ 08:37 EU-Außenbeauftragter Borrell in Kiew eingetroffen +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell ist zu einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt eingetroffen. Borrell betonte in einem Post bei X, dass dies sein fünfter Besuch in Kiew seit Beginn der umfassenden russischen Invasion und sein letzter als Hoher Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik sei. "Die Unterstützung der EU für die Ukraine war während meiner Amtszeit meine persönliche Priorität und wird auch weiterhin ganz oben auf der Agenda der EU stehen", schreibt Borrell.

+++ 07:55 Ukrainische Marine meldet ein russisches Kriegsschiff mit Marschflugkörpern im Schwarzen Meer +++
Russland hält ein mit Kalibr-Marschflugkörpern bewaffnetes Kriegsschiff im Schwarzen Meer. Dies teilt die ukrainische Marine in einem Lagebericht am Morgen mit. "Es gibt ein feindliches Schiff im Schwarzen Meer – einen Träger von Kalibr-Marschflugkörpern mit einer Gesamtsalve von bis zu vier Raketen. Es gibt keine feindlichen Schiffe im Asowschen Meer", heißt es darin.

+++ 07:14 Ukrainische Familie ermordet: Lebenslange Haftstrafen für zwei russische Soldaten +++
Ein russisches Militärgericht hat zwei Soldaten wegen Mordes an einer neunköpfigen Familie in der besetzten Oblast Donezk zu lebenslanger Haft verurteilt. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf eine staatliche russische Nachrichtenagentur. Demnach sollen russische Soldaten am 30. Oktober im besetzten Wolnowacha in ein Haus eingedrungen sein und neun Zivilisten ermordet haben, darunter zwei Kinder im Alter von fünf und neun Jahren. Bei den Opfern handelte es sich um die Familie Kapkanets, die zu dem Zeitpunkt einen Geburtstag gefeiert haben soll. Das Militärgericht des südlichen Bezirks in Rostow am Don verhängte dem Bericht zufolge lebenslange Haftstrafen gegen beide Soldaten. Der Fall stellt einen seltenen Fall dar, in dem russische Behörden ihre eigenen Truppen für in der Ukraine begangene Kriegsverbrechen zur Verantwortung ziehen. Die beiden Soldaten wurden am selben Tag in Russland festgenommen, als die Ukraine ihren Bericht über die Morde veröffentlichte. Den Ermittlungen der Ukraine zufolge wurde die Familie ermordet, nachdem sie sich weigerte, ihr Haus zu verlassen, nachdem sie von den beiden russischen Soldaten bedroht worden war.

+++ 06:28 Von der Leyen nach Telefonat mit Trump: Russisches durch Flüssiggas aus den USA ersetzen +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schlägt dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump vor, russisches Flüssigerdgas (LNG) durch US-Exporte zu ersetzen. Drei Tage nach seinem Wahlsieg sprach von der Leyen mit dem Republikaner. Der Ersatz der europäischen LNG-Lieferungen aus Russland sei "eines der Themen", über die die beiden diskutierten, sagte die Kommissionschefin gegenüber Reportern in Budapest, wie "Kyiv Independent" meldet. "Wir beziehen immer noch eine ganze Menge LNG über Russland, aus Russland", sagte sie demnach. "Und warum nicht durch amerikanisches LNG ersetzen, das billiger ist und unsere Energiepreise senkt?", so Von der Leyen. Russland bleibt nach den USA immer noch Europas zweitgrößter LNG-Importeur. Bei dem Telefonat mit Trump habe es sich nicht um Einzelheiten zur Zukunft der LNG-Lieferungen gehandelt, stellte die EU-Politikerin klar. "Das ist etwas, wo wir in eine Diskussion kommen können", so Von der Leyen.

+++ 05:08 Menschenrechtsbeauftragte der Ukraine und Russlands verhandeln +++
Erstmals seit Anfang 2023 haben sich die Menschenrechtsbeauftragten Russlands und der Ukraine zu Verhandlungen getroffen. Laut dem ukrainischen Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets hätten er und die russische Beauftragte Tatjana Moskalkowa bei dem Treffen in Belarus Listen von Gefangenen sowie Briefe Kriegsgefangener an deren Verwandte ausgetauscht. Lubinets und Moskalkowa erklären übereinstimmend, unter anderem die Überstellung einer 91-jährigen Frau aus der Ukraine nach Russland und die Rückkehr zu ihrer Familie ermöglicht zu haben. Unterstützt worden seien die Gespräche vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), heißt es weiter.

+++ 03:55 Russland wehrt Drohnenangriffe über Brjansk ab +++
Die russische Luftabwehr hat 15 ukrainische Drohnen über dem Süden der Region Brjansk abgefangen und unschädlich gemacht. Das meldet der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas bei Telegram. Verletzte oder Schäden habe es dabei nicht gegeben.

+++ 01:58 Großbrand in Odessa nach Drohnenangriff +++
Russische Drohnen sind in der Nähe des ukrainischen Schwarzmeerhafens Odessa eingeschlagen und haben einen Großbrand ausgelöst. Die regionale Nachrichtenseite "Dumskaya" veröffentlicht über Telegram Bilder von brennenden Gebäuden und Autos. Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk berichtet, wurde auch ein Wohnhaus getroffen. Noch ist nichts über mögliche Opfer bekannt.

+++ 01:02 Ukraine testet estnische Luftabwehrraketen +++
Das estnische Rüstungsunternehmen Frankenburg Technologies wird der Ukraine Luftabwehrraketen zu Testzwecken überlassen, teilt das ukrainische Verteidigungsministerium mit. Kiew bittet seine Partner seit Langem, zusätzliche Luftabwehrmittel bereitzustellen, da Russland seine Angriffe auf Städte und Energieinfrastrukturen intensiviert. Die ersten Testmuster würden in den kommenden Monaten geliefert. Die Raketen, die von der Ukraine getestet werden sollen, sind für die Abwehr von Drohnen konzipiert und können Ziele in einer Höhe von bis zu zwei Kilometern abschießen, so das Ministerium: "Unser Ziel ist es, der Ukraine zu helfen, diesen Krieg zu gewinnen. Zu diesem Zweck bieten wir ein Muster eines neuen, kostengünstigen Flugkörpers an, der Luftziele, vor allem unbemannte Luftfahrzeuge, abschießen kann", sagt Kusti Salm, CEO von Frankenburg Technologies und ehemaliger Staatssekretär des estnischen Verteidigungsministeriums.

+++ 00:06 US-Rüstungsfirmen dürfen Personal in der Ukraine einsetzen +++
Das Pentagon erlaubt es privaten US-Rüstungsunternehmen, in begrenztem Rahmen Personal in die Ukraine zu schicken, um Ausrüstung zu reparieren und zu warten. Derzeit laufe die Ausschreibung für entsprechende Aufträge, heißt es aus dem US-Verteidigungsministerium. Die US-Kräfte werden demnach weit von der Front entfernt eingesetzt und nicht gegen die russischen Soldaten kämpfen. Hintergrund des Schritts sei die notwendige technische Expertise für die Wartung komplexer Waffensysteme wie F-16-Kampfjets und Patriot-Luftverteidigungssysteme, erläutert ein Pentagon-Vertreter.

+++ 23:18 Musk verspricht Ukraine weitere Starlink-Nutzung +++
Elon Musk will der Ukraine auch weiterhin das Satelliten-System Starlink zur Verfügung stellen. Das habe der Tesla-Chef dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zugesagt, während dieser am Mittwoch mit Donald Trump telefoniert hat, berichtet das Nachrichtenportal Axios. Musk habe sich in das Gespräch eingeschaltet. Musk ist Eigentümer von SpaceX, dem Anbieter von Starlink-Diensten zur Kommunikation über Satelliten. Die Ukraine stützt sich schon lange auf das System.

+++ 22:15 Opferzahl steigt: Lenkbomben töten zehn Menschen in Saporischschja +++
Beim russischen Raketenangriff auf die Stadt Saporischschja am Donnerstag starben zehn Menschen, darunter ein einjähriges Kind. 41 wurden verletzt – bisher (Eintrag 7.27 Uhr) war von 8 Toten und 18 Verletzten die Rede. Russland soll die Stadt mit fünf gelenkten Bomben angegriffen haben. Laut Gouverneur Iwan Fjodorow wurde dabei ein Wohnhaus zerstört, weitere Häuser sowie ein Krankenhaus seien beschädigt worden.

+++ 21:54 Scholz: Friedenslösung nicht über Kiews Kopf hinweg entscheiden +++
Nach dem informellen EU-Gipfel warnt Kanzler Scholz, dass es keine Verhandlungen über eine Friedenslösung über die Köpfe der von Russland angegriffenen Ukraine geben dürfe. Es habe unterschiedliche Meinungen gegeben, sagt Scholz in Budapest. Er verweist auf Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, der gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ist. Für viele andere in der EU habe die Unterstützung der Ukraine aber eine hohe Priorität. Er unterstreicht, Lösungen dürften nur mit der Ukraine zusammen gefunden werden. "Die Ukraine ist angegriffen worden. Sie hat sich entschieden, ein europäischer Staat zu sein, ein Staat, der zur Europäischen Union und deren Wertvorstellung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit dazugehört", betont Scholz. Man habe die Voraussetzungen für Kredite über 50 Milliarden Dollar für die Ukraine eingerichtet. Man müsse die Bereitschaft zeigen, noch mehr zu tun, sagt er mit Blick auf die Debatte, ob Deutschland die Militärhilfe 2025 um weitere drei Milliarden Euro aufstocken solle.

+++ 21:18 Nordkoreaner in Russland - NATO sichert Kiew weitere Unterstützung zu +++
Die NATO sichert der Ukraine nach der Verlegung nordkoreanischer Truppen nach Russland weitere Hilfe zu. "Die Verbündeten bleiben unverändert entschlossen, die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen, bis sie sich durchsetzt", heißt es in einer vom Rat der 32 NATO-Staaten veröffentlichten Erklärung. Ziel sei es, der Ukraine den Aufbau von Streitkräften zu ermöglichen, die imstande seien, die russische Aggression erfolgreich zu bekämpfen. Die NATO reagiert mit der Erklärung auf westliche Geheimdiensterkenntnisse, nach denen Nordkorea zur Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nun auch Tausende Soldaten zur Verfügung stellt. Zuvor soll sie bereits im großen Umfang Munition und ballistische Raketen geliefert haben. Die Bereitstellung von Kampftruppen stelle eine gefährliche Ausweitung der Unterstützung dar, heißt es jetzt vom westlichen Verteidigungsbündnis.

+++ 20:52 Quittung für Russland-Unterstützung: Ukraine kündigt Luftverkehrsabkommen mit Iran +++
Die ukrainische Regierung hat beschlossen, das Luftverkehrsabkommen mit dem Iran zu kündigen, teilt Taras Melnychuk, der Regierungsvertreter im Parlament, mit. Das Luftverkehrsabkommen wurde im Juli 1993 zwischen Kiew und Teheran unterzeichnet. 2020 wurden die Flüge von der Ukraine in den Iran ausgesetzt, nachdem der Iran den Flug PS752 der Ukraine International Airlines abgeschossen hatte. Alle 176 Menschen an Bord - überwiegend Kanadier und Iraner - wurden getötet. Der Iran ist einer der engsten Verbündeten Russlands. Die beiden Länder haben ihre militärische und politische Zusammenarbeit seit dem Beginn der Invasion in der Ukraine im Februar 2022 vertieft. Teheran hat Moskau Tausende von Shahed-Kamikaze-Drohnen zur Verfügung gestellt. Seit Beginn der Invasion ist der ukrainische Luftraum für alle Flüge gesperrt. Sobald der Flugverkehr wiederhergestellt ist, werden die Flüge mit dem Iran jedoch nicht wieder aufgenommen.

+++ 20:20 Heftige Gefechte in Donezk: Russland will laut Analyse vor dem Frost noch viel Gebiet erobern +++
Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger liefern sich erneut schwere Kämpfe entlang der Fronten im Osten der Ukraine. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew werden im Tagesverlauf insgesamt 114 russische Angriffe registriert. "Der Feind setzt alle verfügbaren Kräfte und Mittel ein, um seine Ziele zu erreichen", hält die Armeeführung in ihrem Lagebericht auf Facebook fest. Die Brennpunkte sind den Angaben zufolge einmal mehr die Regionen um Pokrowsk und Kurachowe. Ziel der vielen Angriffe und des hohen Tempos sei, vor der Frostperiode so viel Gebiet wie möglich einzunehmen, erklärt der Generalstab Estlands in einer Analyse. Demnach würden sich 60 Prozent der Angriffe der russischen Soldaten derzeit auf die Region Donezk konzentrieren.

+++ 19:52 Russland soll im Oktober mehr als 300 Mal chemische Waffen eingesetzt haben +++
Laut ukrainischem Generalstab setzten die russischen Streitkräfte im Oktober 323 Mal chemische Waffen auf dem Schlachtfeld ein. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine registrieren die für ABC-Aufklärung zuständigen Einheiten den Einsatz gefährlicher Chemikalien auf dem Schlachtfeld. Seit Februar 2022 wurden insgesamt 4613 Fälle registriert. Die russische Armee verwendet Munition wie K-51 und RG-VO, die mit gefährlichen Chemikalien beladen sind, die zur Bekämpfung von Aufständen eingesetzt werden und als Kriegswaffen verboten sind, heißt es in dem Bericht des Generalstabs. Das ukrainische Militär hat auch eine "erhebliche" Menge an Munition mit gefährlichen chemischen Verbindungen eines "nicht näher bezeichneten Typs" registriert.


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Quelle: ntv.de, toh/joh/ino/dpa/AP/rts/AFP

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