Rebellen lehnen Abzug ab Assad verstärkt Truppen vor Ost-Ghuta
07.03.2018, 10:26 Uhr
Nach schweren Luftangriffen ist die humanitäre Lage in Ost-Ghuta katastrophal.
(Foto: REUTERS)
Syriens Armee zieht Hunderte Kämpfer an der Front vor Ost-Ghuta zusammen, um weitere Teile der Region zu erobern. Ein von Russland vorgeschlagener Abzug unter sicherem Geleit ist für die Rebellen in dem Vorort von Damaskus derweil keine Option.
Die syrische Regierung hat ihre Truppen zur Eroberung der belagerten Region Ost-Ghuta verstärkt. Mehr als 700 Kämpfer von Milizen, die Präsident Baschar al-Assad die Treue halten, hätten Positionen an den Frontlinien des Gebiets östlich von Damaskus bezogen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. "Das Regime bereitet sich darauf vor, die Offensive fortzusetzen und hofft auf neue Geländegewinne", sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.
Derweil lehnen es die Rebellen in Ost-Ghuta ab, wie von Russland vorgeschlagen unter sicherem Geleit aus der Region abzuziehen. "Über dieses Thema wird nicht verhandelt. Die Fraktionen von Ghuta und ihre Kämpfer und ihr Volk halten an ihrem Land fest und werden es verteidigen", erklärte ein Vertreter von Dschaisch al-Islam, einer der wichtigsten Rebellengruppen in Ost-Ghuta.
Die russische Regierung ist neben dem Iran der wichtigste Unterstützer von Assad. Am Dienstag bot Russland den Rebellen vor Ort und ihren Familien den sicheren Abzug aus Ost-Ghuta an. Die Aufständischen warfen der Regierung in Moskau vor, die Bevölkerung aus dem Umland der Hauptstadt vertreiben zu wollen.
Die Truppen der Regierung hatten in den vergangenen Tagen nach Angaben der Menschenrechtler bereits etwa 40 Prozent von Ost-Ghuta eingenommen, das sie zuvor mit schweren Luftangriffen überzogen hatten. In der mehrheitlich von islamistischen Rebellen kontrollierten Region sollen sich etwa 400.000 Menschen aufhalten. Die humanitäre Lage gilt als desaströs.
Quelle: ntv.de, jog/dpa/rts