Angriffe befürchtet BSI beklagt kurze Vorbereitungszeit auf Wahl-Hacks
12.11.2024, 15:40 Uhr Artikel anhören
Bürger, Politiker und Institutionen sind selbst in der Pflicht, sich durch ihr Verhalten vor Angriffen und Desinformation zu schützen.
(Foto: dpa)
Cyberangriffe kosten die deutsche Wirtschaft 178 Milliarden im laufenden Jahr, legen ganze Gemeinden lahm und können auch Wahlen beeinflussen. Auch wegen der kurzfristig angesetzten Bundestagswahl sind die Behörden in Alarmbereitschaft, denn ihnen bleibt wenig Zeit.
Jeden Tag werden 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt. Diese erschreckende Zahl steht im neuen BSI-Bericht. Innenministerin Nancy Faeser und die Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit und Informationstechnik, Claudia Plattner, haben darüber hinaus bei der Vorstellung weitere Botschaften im Gepäck. Die gute Nachricht: Es wird immer mehr in die Sicherheit investiert. Die Schlechte: Auch die Hacker-Angriffe auf Behörden und Firmen nehmen deutlich zu. Und die Absicherung der Bundestagswahl wird wohl nicht so umfassend sein können wie üblich.
Am 23. Februar wird gewählt und auch auf diese Bundestagswahl wird es Angriffe vor allem aus Russland, China und dem Iran geben. Damit müsse man rechnen, sagt Innenministerin Nancy Faeser von der SPD an diesem Dienstagvormittag. Die Sicherheitsbehörden sind nun in Zeitnot, denn "je mehr Zeit wir für eine Vorbereitung haben, desto besser werden natürlich auch die Ergebnisse im Sinne der Cybersicherheit", sagt BSI-Chefin Plattner ntv. Aktuell bleiben etwas mehr als drei Monate bis zum Wahltermin.
Faeser ruft Bürger auf, mehr zu hinterfragen
Das BSI arbeitet laut Plattner an Themen wie "Systemabsicherung für den eigentlichen Wahlprozess, Sensibilisierung für das Thema Informationsmanipulation und Desinformation. Das hat auch viel damit zu tun, dass wir Politiker und Parteien sensibilisieren und beraten, sich selbst zu schützen, zum Beispiel vor 'Hack and Leak'-Operationen". Da gerade auch zur Wahl immer wieder viele Unwahrheiten verbreitet werden, appelliert Nancy Faeser: "Für mich ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger beim Lesen gerade der Sozialen Medien im Netz immer mal hinterfragen, gibt’s auch andere Meinungen dazu?"
Laut BSI-Bericht gaben deutsche Unternehmen und Behörden im laufenden Jahr mehr als 11,2 Milliarden Euro für Cybersicherheit aus - ein Rekord. Dem gegenüber steht ein Schaden von 178 Milliarden Euro, der deutschen Unternehmen entstanden ist. Zwar werden die Behörden immer besser im Enttarnen von Hackern und Spionage-Software, doch eine Entwarnung kann es nicht geben. Viel mehr gehe es darum, noch besser und schneller zu reagieren.
Quelle: ntv.de