"Elite" versus "Normalos" Bürger halten Gesellschaft für zerrüttet
09.08.2021, 15:02 Uhr
Nur 13 Prozent der Befragten glauben, dass die Gesellschaft nicht zerrüttet ist.
(Foto: imago images/Andreas Haas)
"Die Elite interessiert sich nicht für hart arbeitende Menschen." Diesen Eindruck hat eine Mehrheit der Deutschen. Wie aus einer aktuellen Umfrage hervorgeht, sehen viele Bürgerinnen und Bürger eine Spaltung der Gesellschaft. Etliche fühlen sich von der "Elite" ausgeschlossen.
Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland hält die Gesellschaft für zerrüttet. Einer veröffentlichten internationalen Studie des Meinungsforschungsunternehmens Ipsos zufolge stimmten 61 Prozent der Befragten dieser Aussage zu. Lediglich 13 Prozent der Menschen hierzulande widersprachen dem.
Zwei von drei Befragten sind der Überzeugung, dass das Wirtschaftssystem in Deutschland zugunsten der Reichen und Mächtigen manipuliert ist. Knapp drei Viertel der Menschen in Deutschland stimmten der Aussage zu, dass Politikerinnen und Politiker immer einen Weg finden, um ihre Privilegien zu schützen. Die Mehrheit der Befragten hat den Eindruck, "die Elite interessiert sich nicht für hart arbeitende Menschen".
Dementsprechend stimmten knapp zwei Drittel der Befragten der Aussage zu, dass die größte Kluft in der Gesellschaft zwischen "normalen" Bürgern und der "politischen sowie wirtschaftlichen Elite" bestehe. Jeder zweite Deutsche betrachtet sich selbst "definitiv nicht" als Teil dieser Elite.
Der Studie zufolge nimmt in 16 von 25 befragten Nationen eine Mehrheit der Menschen eine solche gesellschaftliche Spaltung wahr. Besonders ausgeprägt sei dieses Empfinden jedoch in Südafrika, Ungarn und Brasilien. In den meisten Ländern seien populistische und anti-elitäre Tendenzen insgesamt stärker als in Deutschland.
Für die Studie wurden rund 19.000 Interviews in 25 Ländern geführt. Die Befragten im Alter von 18 bis 74 Jahren kamen unter anderem aus Deutschland, den USA, Kanada oder Südafrika. Die Online-Erhebung fand nach Angaben von Ipsos im Frühjahr dieses Jahres statt. Die Daten seien gewichtet worden, um dem Profil der Bevölkerung zu entsprechen.
Quelle: ntv.de, fzö/AFP