Trauer bei der Union CDU-Politiker Philipp Mißfelder gestorben
13.07.2015, 11:23 Uhr
Der CDU-Außenpolitiker Philipp Mißfelder ist tot. Er starb völlig überraschend in der vergangenen Nacht an einer Lungenembolie. Mißfelder wurde 35 Jahre alt.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Mißfelder ist tot. Der 35-jährige außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion starb in der Nacht zum Montag an einer Lungenembolie, wie im Präsidium der CDU nach Teilnehmerangaben mitgeteilt wurde. Er hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder. Mißfelder war seit 2005 Bundestagsabgeordneter und seit 2009 außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Von 2002 bis 2014 führte er die Junge Union Deutschlands als Vorsitzender.
Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) erklärte: "Wir sind bestürzt, fassungslos und traurig. (...) Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verliert einen ihrer profiliertesten Außenpolitiker und ich persönlich einen Freund, der mich auf vielen meiner Reisen begleitet hat." Mißfelder sei ein überzeugter Freund Israels gewesen. Kauder ergänzte: "Mit großem Engagement setzte er sich für die transatlantischen Beziehungen ein. Außerdem war er ein ausgewiesener Kenner der Situation in Osteuropa und in Russland. Darüber hinaus verfügte er über herausragende Kontakte in Asien."
Insbesondere mit seiner Russland-Politik war Mißfelder in seiner Fraktion allerdings angeeckt. Vor gut einem Jahr hatte er auch die Fraktionsspitze verärgert, weil er inmitten der Ukraine-Krise an einer umstrittenen Feier von Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) in Sankt Petersburg teilgenommen hatte, zu der auch der russische Präsident Wladimir Putin kam. Die Bilder von der freundschaftlichen Begrüßung zwischen Schröder und Putin waren von führenden Unionspolitikern scharf kritisiert worden. Danach erst war die Teilnahme auch von Mißfelder an der Feier bekannt geworden.
Wirbel gab es auch, als er im April vergangenen Jahres schon nach wenigen Monaten sein Amt als Koordinator für die Beziehungen zu den USA wieder aufgab. Seine Begründung damals war, dass diese Aufgabe unvereinbar sei mit dem von ihm angestrebten Amt als Schatzmeister der CDU in Nordrhein-Westfalen.
Kanzleramtschef Peter Altmaier sagte auf Twitter, dass Missfelder viel zu früh verstorben sei. Sein Mitgefühl gelte der Familie. Die Junge Union zeigte sich schockiert. "Du warst für viele von uns ein Vorbild", twitterte der Thüringer CDU-Fraktionschef Mike Mohring. Der Grünen-Abgeordnete Volker Beck zeigte sich erschüttert. Sein Parteikollege Jürgen Trittin würdigte Mißfelder als unbequemen, querdenkenden Außenpolitiker. Grünen-Chefin Simone Peter sprach von einer traurigen Nachricht. Der Linke-Abgeordnete Stefan Liebich twitterte: "35 ist viel zu früh."
Quelle: ntv.de, hvo/dpa/AFP