Politik

Wirbel um Videosequenz Darum gab Charles US-Vize nicht die Hand

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Die Begrüßung gab es schon vorher: Charles und Pence bei der Gedenkveranstaltung in Yad Vashem.

(Foto: AP)

Auf einem Video ist zu sehen, wie Prinz Charles bei einer Gedenkveranstaltung in Israel einige Hände schüttelt - nur nicht die von US-Vizepräsident Mike Pence. Einige Medien wittern einen Eklat. Doch ein Sprecher des Prinzen sorgt für Klarheit.

Der britische Thronfolger Prinz Charles hat bei einer Holocaust-Gedenkveranstaltung in Israel dem US-Vizepräsidenten Mike Pence nicht die Hand gegeben und damit viele Spekulationen ausgelöst. Ein Video von der Zeremonie zeigte, wie der Brite dem Präsidenten des Europäischen Jüdischen Kongresses, Mosche Kantor, die Hand schüttelte. Dann ging er leise murmelnd an Pence und dessen Ehefrau vorbei und gab dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu die Hand.

Spekuliert wurde, ob der britische Royal den US-Politiker einfach übersehen hatte oder absichtlich ignorierte. Doch in Videoaufnahmen der Szene ist zu hören, wie Charles raunt: "Mister Pence, wir haben uns erst kürzlich getroffen." Der Thronfolger spielte damit wohl darauf an, dass die beiden sich vor der Zeremonie bereits die Hand gegeben und fünf Minuten lang miteinander gesprochen hätten. So trug es sich jedenfalls nach einer Schilderung von einem Pence-Sprecher zu.

Kurz nach Bekanntwerden des Videos dementierte auch ein Sprecher des Prinzen, dass es sich um eine Brüskierung gehandelt habe. Er sagte, die beiden hätten vor der Zeremonie ein "langes und warmes Gespräch" geführt.

Großmutter rettete jüdische Familie

Neben Charles und Pence erinnerten im israelischen Yad Vashem Staats- und Regierungschefs aus fast 50 Ländern an die Befreiung des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren. Nach Angaben des israelischen Außenministeriums handelt es sich um das größte Staatsereignis seit der Gründung Israels 1948.

Pence forderte in seiner Rede ein entschlossenes Vorgehen der Weltgemeinschaft gegen den Iran. "Die Welt muss stark zusammenstehen gegen die Islamische Republik Iran", erklärte der US-Republikaner. Charles schlug in seiner Ansprache andere Töne an: Er erinnerte an seine Großmutter Alice. Diese hatte während der Nazi-Besatzung in Griechenland eine jüdische Familie gerettet. Seine Großmutter habe ihn schon lange "inspiriert", sagte der britische Thronfolger. Dass sie mit dem Ehrentitel "Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet worden sei, "erfüllt meine Familie mit enormem Stolz".

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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