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Russischer Korrespondent stirbt Deutsche-Welle-Journalist in Ukraine verwundet

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Druzhkivka im vergangenen Sommer - in der Nähe wurde nun ein Kameramann der Deutschen Welle verletzt.

Druzhkivka im vergangenen Sommer - in der Nähe wurde nun ein Kameramann der Deutschen Welle verletzt.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Streumunition trifft in der Ukraine auch Journalisten. Während bei russischem Artilleriebeschuss ein Kameramann der Deutschen Welle verletzt wird, trifft nach Angaben aus Moskau ein ukrainischer Angriff vier Mitarbeiter russischer Medien. Einer erliegt seinen Verwundungen.

Ein russischer Militärkorrespondent ist nach offiziellen Angaben aus Moskau im Kampfgebiet im Süden der Ukraine ums Leben gekommen. Ein Kameramann der Deutschen Welle (DW) wurde unterdessen nach Angaben des Senders in der Donbass-Region durch einen Splitter aus russischer Streumunition verletzt. Bei Dreharbeiten auf einem Truppenübungsplatz der ukrainischen Armee in der Nähe von Druzhkivka war demnach ein Team des deutschen Auslandssenders unter Artilleriebeschuss geraten. Ein ukrainischer Soldat sei gestorben, weitere seien schwer verletzt worden.

Der verletzte Kameramann, Ievgen Shylko, werde in einem ukrainischen Krankenhaus behandelt, seine Lage sei stabil, teilte die Deutsche Welle mit. DW-Korrespondent Mathias Bölinger berichtete: "Wir filmten Schießübungen der ukrainischen Armee, als wir plötzlich mehrere Explosionen hörten. Wir legten uns hin, weitere Explosionen folgten, wir sahen, dass es Verwundete gab. Später bestätigte die ukrainische Armee, dass wir mit Streumunition beschossen worden waren."

Das russische Verteidigungsministerium meldete vier verletzte Journalisten "durch Beschuss mit Streumunition vonseiten der ukrainischen Streitkräfte". Der Korrespondent der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, Rostislaw Schurawljow, erlag demnach auf dem Weg zum Feldlazarett seinen Verwundungen. Die Agentur bestätigte seinen Tod.

Das Außenministerium in Moskau machte den Westen für den Tod verantwortlich und kündigte eine "Antwort" an. Bei dem Angriff handle es sich um ein "abscheuliches und vorsätzliches Verbrechen", das von der Ukraine und ihren westlichen Unterstützern begangen worden sei. Jene, welche die Streumunition an die Ukraine geliefert hätten, seien für das "brutale Massaker" voll mitverantwortlich. Die Verantwortlichen würden "unvermeidlich die Strafe erhalten, die sie verdienen". Die USA hatten kürzlich Streumunition an die Ukraine geliefert.

Neben Schurawljow wurden noch ein Fotokorrespondent von RIA Nowosti und zwei Mitarbeiter der kremlnahen Tageszeitung "Iswestija" getroffen. Die Gruppe soll im Raum Pjatychatky südlich von Saporischschja unter Feuer geraten sein. Die Medienvertreter werden nun in die von russischen Besatzungstruppen kontrollierte ukrainische Großstadt Melitopol gebracht.

Die ukrainischen Streitkräfte haben die Ortschaft Pjatychatky im Zuge ihrer seit Juni laufenden Gegenoffensive als befreit gemeldet. Allerdings gibt es in dem Raum immer noch heftige Kämpfe. Kiewer Truppen versuchen seit Wochen hier und an zwei weiteren Stellen im Gebiet Saporischschja, die stark befestigten Verteidigungslinien der Russen an der Südfront zu durchbrechen.

Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP

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