Politik

Ein Jahr nach den Rassenunruhen Ferguson bekommt schwarzen Polizeichef

Der neue Polizeichef von Ferguson (l.) im Gespräch mit einem Stadtratsmitglied.

Der neue Polizeichef von Ferguson (l.) im Gespräch mit einem Stadtratsmitglied.

(Foto: AP)

Das Städchen Ferguson ist zum Symbol für Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA geworden. Die Regierung bescheinigt der meist weißen Polizei der Kleinstadt systematischen Rassismus. Diese Truppe soll nun ein Schwarzer mit der Bevölkerung versöhnen.

Knapp ein Jahr nach den tödlichen Polizeischüssen auf den schwarzen Jugendlichen Michael Brown in Ferguson hat ein Afroamerikaner die Führung der Polizei in der Kleinstadt im US-Bundesstaat Missouri übernommen. Der 50-jährige Andre Anderson wurde zunächst übergangsweise zum Polizeichef ernannt. Bürgermeister James Knowles stellte aber in Aussicht, dass Anderson den Posten dauerhaft bekleiden könnte.

Der neue Polizeichef sagte bei seinem Amtsantritt, er wolle das zerstörte Vertrauen zwischen der mehrheitlich schwarzen Bevölkerung und der überwiegend weißen Polizeitruppe wieder herstellen. Die schwarze Bevölkerung von Ferguson fühlt sich von der Polizei systematisch diskriminiert.

Der Vorort von St. Louis war im August vergangenen Jahres weltweit in die Schlagzeilen geraten, als Brown von einem weißen Polizisten erschossen wurde. Der Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl der Teenager unbewaffnet war. Der Tod des Jugendlichen und der Verzicht auf einen Strafprozess führten zu tagelangen Unruhen. Ferguson wurde zum Symbol für Rassismus und Polizeigewalt in den USA.

Ein Anfang März veröffentlichter Bericht des US-Justizministeriums bestätigte routinemäßige Schikane von Afroamerikanern in dem Vorort. Für Kritik sorgte auch, dass die Führungspositionen in der Stadtverwaltung vor allem von Weißen besetzt sind. Als Reaktion auf den Bericht des Justizministeriums traten der Verwaltungsdirektor und der Polizeichef von Ferguson zurück.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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