Politik

Nur noch "Kernwähler" sind dabei Die Grünen kullern abwärts

Die Grünen lagen vor Monaten bei annähernd 30 Prozent. Das ist vorbei.

Die Grünen lagen vor Monaten bei annähernd 30 Prozent. Das ist vorbei.

(Foto: dpa)

Das ist happig für die Grünen: In der jüngsten Forsa-Sonntagsfrage verliert die Partei kräftig - und hat wohl nur noch ihre Stammwähler an der Seite. Profiteurin ist die SPD. Aber auch die Linken sind weiter stark.

Die Zahlen der des jüngsten "Stern-RTL-Wahltrends" sind ein Desaster für die Grünen. Kurz vor der Bundestagswahl am 22. September stürzt die Öko-Partei in der Sonntagsfrage um 2 Prozentpunkte ab. Nur noch 9 Prozent der Wähler wollen zurzeit ihr Kreuz bei den Grünen machen – das ist der niedrigste Wert seit Mai 2009. Zwischenzeitlich hatte die Partei Traumwerte bis zu 27 Prozent erreicht, angefacht etwa durch den Atom-Unfall im japanischen Fukushima. Zum Vergleich: Bei der letzten Bundestagswahl im September 2009 holten die Grünen 10,7 Prozent der Stimmen. Nun sehen die Forsa-Experten nur noch die "Kernwähler" an der Seite ihrer Partei.

Die SPD profitiert offensichtlich von der Schwäche ihres möglichen Bündnispartners und dem medial groß ausgewerteten TV-Duell. Die Partei mit Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gewinnt 2 Zähler hinzu und liegt nun bei 25 Prozent, der beste Wert seit Februar. Zu den Siegern der Woche gehören auch Linke und die FDP. Die Dunkelroten holen sich wie zwei Wochen zuvor 10 Prozent (+1), die Liberalen machen 1 Punkt gut und würden mit 6 Prozent sicher in den Bundestag einziehen.

Verloren hat die Union. Sie gibt 1 Punkt ab, liegt nun erstmals seit Monaten mit 39 Prozent wieder unter den 40. Den Höchststand dieses Jahres hatte die Merkel-Partei mit 42 Prozent im Januar vermelden können. Schwierig bleibt es unterdessen für die Piraten und die Alternative für Deutschland. Beide Parteien schaffen nur 3 Prozent, wären damit außen vor. Der AfD sprechen Demoskopen jedoch ein erhebliches Potential am Wahltag zu, sollten viele Wähler spontan an der Urne doch eine Protesthaltung einnehmen.

Steinbrück holt auf

Schwarz-Gelb liegt damit zusammen unverändert bei 45 Prozent, nur noch knapp vor dem linken Lager aus SPD, Grünen und der Linken mit 44 Prozent. Die bisherige Regierung könnte angesichts der Werte für die nicht im Parlament vertretenen Parteien ihre Arbeit fortsetzen. Rechnerisch möglich wäre natürlich auch Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot.

Im Direktduell der Kandidaten kann Herausforderer Steinbrück Boden gutmachen. Er gewinnt 3 Prozentpunkte hinzu, Amtsinhaberin Merkel gibt 3 ab. Somit würden sich bei einer Direktwahl aktuell 26 Prozent für Steinbrück, 52 Prozent für Merkel entscheiden. Für die Kanzlerin ist das der schlechteste Wert des Jahres, für den SPD-Mann der beste.

Quelle: ntv.de, jmü

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen