Politik

Als Anreize für Corona-Impfung Frankreich billigt Einschränkungen für Ungeimpfte

Aus Protest gegen die geplanten Einschränkungen sowie die Corona-Politik der Regierung waren am Samstag in vielen französischen Städten insgesamt etwa 54.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Aus Protest gegen die geplanten Einschränkungen sowie die Corona-Politik der Regierung waren am Samstag in vielen französischen Städten insgesamt etwa 54.000 Menschen auf die Straße gegangen.

(Foto: picture alliance / abaca)

Ein negativer Corona-Test reicht in Frankreich schon bald nicht mehr aus, um Restaurants oder Kultureinrichtungen zu besuchen. Ein neues Gesetz verwehrt ungeimpften Menschen ab 16 schon bald den Zutritt. Einzelne Abgeordnete haben angekündigt, gegen das neue Gesetz vorgehen zu wollen.

Das französische Parlament hat im Kampf gegen die fünfte Corona-Welle drastischen Zugangsbeschränkungen für Ungeimpfte endgültig zugestimmt. In der Nationalversammlung sprachen sich am Abend 215 Abgeordnete dafür aus, 58 stimmten dagegen. Sieben Abgeordnete enthielten sich. Das Gesetz sieht vor, dass ungeimpfte Menschen ab 16 Jahren künftig keinen Zugang mehr zu Gastronomie, Kultureinrichtungen und dem Fernverkehr haben sollen.

Frankreichs Regierung will angesichts enorm hoher Infektionszahlen weitere Anreize für eine Corona-Impfung setzen. Mit der Regelung soll der aktuell geltende Gesundheitspass, der Nachweis über eine Impfung, eine Genesung oder einen aktuellen negativen Corona-Test gibt, zum Impfpass umgewandelt werden. Ein negativer Test reicht damit bald nicht mehr aus, um Zugang zu zahlreichen Orten zu bekommen.

Hitzige Debatte verzögert Einführung

Ursprünglich sollte die Regelung bereits zum 15. Januar greifen. Wegen hitziger Debatten in der Nationalversammlung sowie zwischen den beiden Parlamentskammern verzögerte sich das Vorhaben. Wann genau die Neuerung in Kraft tritt, ist noch unklar. Einzelne Abgeordnete hatten angekündigt, den Verfassungsrat wegen des Textes anrufen zu wollen.

In den vergangenen Wochen waren die Infektionszahlen in Frankreich rapide angestiegen. Zuletzt lag die registrierte Zahl der Ansteckungen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner landesweit bei etwa 2829. Aus Protest gegen die geplanten Einschränkungen sowie die Corona-Politik der Regierung waren am Samstag in vielen französischen Städten insgesamt etwa 54.000 Menschen auf die Straße gegangen. Für Aufsehen sorgte dabei ein Foto rechter Demonstranten, die ihre Arme schräg nach oben streckten - aus Sicht mancher Beobachter zum Hitlergruß. Innenminister Gérald Darmanin schrieb, dass auf sein Bitten hin die Justiz informiert worden sei.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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